Studie: Streaming-Abos stoßen an ihre Grenzen
Eine Streaming-Studie besagt: Interesse an Video-on-Demand sinkt
Foto: Telekom, Grafik/Montage: teltarif.de
Das Wachstum nicht-linearer TV-Angebote wird einer Studie zufolge abnehmen. Lediglich 11 Prozent aller Menschen, die im zweiten Quartal 2017 von der Beratungsfirma Deloitte befragt wurden, gaben an, ein Streamingdienst-Abo abschließen zu wollen, 13 Prozent denken über ein Pay-TV-Abo nach.
Bei der repräsentativen Online-Befragung der 2000 Menschen zwischen 14 und 75 Jahren waren vor allem die älteren Paare (9 Prozent) und ältere Alleinstehende (7 Prozent) sehr zurückhaltend. Technische Hürden spielten bei der Nutzung neuer Bewegtbildangebote keine Rolle mehr, hieß es. Senioren bedienten VoD-Plattformen nicht weniger routiniert als jüngere Verbraucher. Das fehlende Interesse von Älteren an Video-on-Demand habe schlicht mit Desinteresse zu tun, ihnen werde aus ihrer Perspektive nichts besonders Begehrenswertes geboten.
Radio-Rückkehrer und Kampf der Anbieter
Eine Streaming-Studie besagt: Interesse an Video-on-Demand sinkt
Foto: Telekom, Grafik/Montage: teltarif.de
Nimmt man eine andere Studie hinzu, die ebenfalls nur repräsentativ unter deutschen Streaming-Nutzern durchgeführt wurde, ist der Trend zu bestätigen. So hat die Hochschule Fresenius herausgefunden, dass jüngere Streaming-Nutzer zwischen 18 und 24 Jahren wieder vermehrt zu Radio und klassischen TV-Angeboten zurückkehren. Grund dafür ist das Über-Angebot an Inhalten, bei denen es Nutzern schwer fällt, sich für eine Serie oder einen Film zu entscheiden.
Die Bequemlichkeit nicht darüber entscheiden zu müssen was angeschaut werden soll, ist für die befragte Nutzergruppe anscheinend immer verlockender gegenüber Netflix und Co.
Dennoch befindet sich Video-Streaming auf der anderen Seite weiterhin im Aufwind und die Konkurrenz nimmt Branchen-Primus Netflix ins Visier. Zum größten Konkurrenten ist dabei Amazon mit seinem Angebot Prime Video geworden. Regelmäßig versucht der Konkurrent mit eigenen Produktionen in Millionenhöhe neue Kunden zu gewinnen und setzt dabei zunehmend auf lokale Eigenproduktionen. Trotzdem spielen Fremdproduktionen die größte Rolle, wofür mittlerweile mehrere Milliarden US-Dollar einkalkuliert werden.
Dabei geht Amazon vor allem über eine Strategie auf Kundenfang: Der Verkauf von Streaming-Sticks, die jeden HDMI-fähigen Fernseher oder Monitor zum Smart TV machen können. Der Vorteil dieser Produkte liegt unter anderem darin begründet, dass das Ausgabegerät jederzeit bei Bedarf gewechselt werden kann, ohne dabei die liebgewonnene Oberfläche und das Angebot der Streaming-Anbieter zu verlieren.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche Streaming-Anbieter es auf dem deutschen Markt gibt und worin sie sich unterscheiden.