Smartphone wird per App zum Digitalradio-Empfänger
Die Firma Starwaves hat in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) eine Android-App entwickelt, die sich zum Empfang von digitalen Radioprogrammen über das Smartphone eignet. Das Starwaves DRM SoftRadio, wie sich die Anwendung nennt, ist für 4,49 Euro im Google Play Store erhältlich und für Smartphones und Tablets gleichermaßen geeignet.
Für den Empfang wird zusätzlich ein SDR-Dongle (Software Defined Radio) benötigt, der über den USB-Anschluss mit dem Smartphone verbunden wird. In der App-Beschreibung im Google Play Store nennt der Hersteller eine kompatible Dongles.
Benutzeroberfläche der StarWaves-Software
Foto: Starwaves
"Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in Partnerschaft mit dem Fraunhofer IIS weltweit als Erste kostengünstigen DRM Digitalradio-Empfang mit allen Kernfunktionen für den Endkunden auf Mobilgeräten möglich machen können. Jetzt kann praktisch jeder sein Handy oder Tablet ganz einfach aufrüsten und DRM Digitalradio in hervorragender Qualität und mit allen erweiterten Features einschließlich Journaline erleben", berichtet Johannes von Weyssenhoff, Gründer von Starwaves.
Benutzerfreundliches Bedienkonzept
Bei der Entwicklung der App sei großer Wert auf ein nutzerfreundliches Bedienkonzept gelegt worden. Damit wolle sich Starwaves mit seiner App von bisherigen technischen Anwendungen abzusetzen. Mit wenigen Klicks können die Nutzer über die Benutzeroberfläche Radioprogramme auswählen und sich bei Bedarf vom Programmveranstalter übertragene Zusatzinformationen anzeigen lassen.
Das Fraunhofer IIS bezeichnet DRM in der Pressemitteilung zur neuen Radio-App als Nachfolger des klassischen AM- und UKW-Rundfunks. In der Tat galt der Standard vor rund 20 Jahren als Hoffnungsträger, um das über Ländergrenzen hinweg empfangbare Radio auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle ins digitale Zeitalter zu überführen. Rundfunkanstalten wie die Deutsche Welle, die BBC London oder auch RTL Radio strahlten Testsendungen in DRM aus.
Menü für die Frequenzeingabe
Foto: StarWaves
Zumindest in Europa und Nordamerika hat sich der Standard nicht etabliert. Hierzulande sendet nur noch das Campusprogramm Funklust in DRM. In deutscher Sprache sind zudem Sendungen von Radio Rumänien International digital auf Kurzwelle zu empfangen. Ansonsten hat sich digitales Radio regional der DAB+-Standard und weltweit die Verbreitung im Internet durchgesetzt.
Leider haben sich Smartphones mit integriertem DAB+-Empfänger nicht etabliert. Lediglich ein einziges Modell von LG kam in Europa auf den Markt.