Test

Spartan Browser: Definiert Microsoft das Surfen neu?

Mit der aktuellen Windows-10-Technical-Preview ermöglicht Microsoft einen ersten Einblick in die Entwicklung seines neuen Browsers. In unserem ausführlichen Test stellen wir Ihnen die neuen Features vor und verraten, ob Project Spartan das Potenzial hat, den Browsermarkt aufzumischen.
Von Daniel Rottinger

Um Googles Vormachtstellung im Browsermarkt aufzubrechen trennt sich Microsoft von dem Internet Explorer - der als Marke bei den Konsumenten eher einen zweifelhaften Ruf genießt - und schickt Project Spartan in den Ring. Chrome, Firefox & Co. …: Durch den harten Wettbewerb ist es umso spannender zu sehen, mit welchen Features der Konzern verlorene Marktanteile zurückholen möchte. Hat Project Spartan das Zeug zum Durchbruch? Notizen, verbessertes Lesen und schnellere Suche: Microsoft stellt bei Spartan drei Features in den Fokus.
Bild: teltarif

Frischzellenkur beim Design

Nach dem ersten Start wird der Nutzer mit einem aufgeräumten Interface begrüßt. Im direkten Vergleich zum IE 11 wirkt der Menü-Aufbau nochmals wesentlich aufgeräumter. Während die Adresszeile beim Vorgänger deutlich kleiner ausfiel, nimmt sie bei Spartan eine größere Fläche ein. Die üblichen Navigationselemente, um zwischen Seiten hin- und herzuspringen und den obligatorischen Reload-Button haben die Entwickler auf der linken Seite platziert. Weniger konventionell präsentiert sich der Look hingegen rechts der Eingabeleiste: Zwei gänzlich neue Funktionen kann der Nutzer ansteuern: einen Lesemodus und die Notiz-Funktion.

Lesefreude mit kleinen Einschränkungen

Die Problematik, dass vor allem längere Artikel im Web zumeist wenig Lesefreude bereiten, versucht Spartan mit einem speziellen Lesemodus zu begegnen. Befindet sich der Nutzer in einem Artikel, wechselt er durch einen Klick auf das "Buch"-Icon innerhalb von Sekunden in den Lesemodus. Die Text-optimierte Darstellung erinnert stark an RSS-Feed-Reader oder eine mobile Version. Grundsätzlich werden unwichtige Design-Elemente der Webseite ausgeblendet und das Wesentliche - der Text - kommt voll zur Geltung. Während des Tests haben wir uns die Frage getsellt, ob sich der Modus auch besonders gut für das Drucken eignet? Jein, zwar lässt sich der Print-Befehl aus dem Lese-Modus anwählen, doch danach vergehen mehrere Sekunden, bis sich die Druck-Vorschau öffnet. Das ist ärgerlich und daher würden wir uns hier Optimierungen wünschen. Gerade bei längeren Artikel verbessert diese neue Darstellungs-Alternative das Lesevergnügen.
Bild: teltarif

Schnell, Schneller, Spartan?

Im normalen Gebrauch wirkt der Spartan performant und gibt sich selten die Blöße, mit einem übermäßig langsamen Seiten-Aufbau zu nerven. Bei Browser-Speed-Tests schneidet der Spartan zwar aktuell schlechter ab als seine Mitbewerber, allerdings fällt dieser Malus bei der Alltagsbenutzung kaum ins Gewicht.

Um die Multimedia-Performance im Zeitalter von HTML-5 zu testen, haben wir die FishIETank-Demo [Link entfernt] auf die Neuentwicklung losgelassen. Konnten die Entwickler im Vergleich zum IE11 einen zusätzlichen Geschwindigkeitsboost herauskitzeln, oder fällt das Resultat schlechter aus? Für das Experiment haben wir Vorgänger (IE11) und Nachfolger dem maximalen Stress-Test unterzogen und 1 000 Fische gleichzeitig auf dem Monitor darstellen lassen. Während der Internet Explorer zwischen 16 bis 18 Bilder pro Sekunde darstellte, zeigte sich der Test-Kandidat taff und knackt die 20-Frame-Hürde dauerhaft.

Wie Sie Notizen erstellen und ob die Multimedia-Features überzeugen können, erfahren Sie zusammen mit unserem Fazit auf der nächsten Seite.

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