Seniorenwatch

Mit Sturzerkennung: Telekom bietet Smartwatch für Senioren

Eine Armbanduhr wird viel­leicht öfters getragen als ein Handy. Eine Uhr, die tele­fonieren erlaubt und Hilfe holen kann, aber nicht so teuer ist wie eine Apple Watch - die Telekom bietet so etwas jetzt an.
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Senioren möchten gerne mobil bleiben und aktiv am Leben teil­nehmen. Da kann ein Handy gute Dienste leisten - wenn man es dabei hat. Alter­nativ könnte eine Smart­watch helfen. Die Stif­tung Waren­test hat dafür die Uhren von Apple hoch­gelobt, aber dagegen steht oft der recht hohe Kauf­preis von 300 bis 1300 Euro je nach Modell und Ausstat­tung.

Die Safety Watch

Die TCL Safety Watch MT43AX erinnert ein wenig an die Apple Watch, hat aber zwei gleich große Knöpfe und keine Krone. Die TCL Safety Watch MT43AX erinnert ein wenig an die Apple Watch, hat aber zwei gleich große Knöpfe und keine Krone.
Foto: TCL / Deutsche Telekom
Es geht viel­leicht auch güns­tiger. Bei der Telekom kann man die auf der letzten IFA-Ausstel­lung in Berlin schon vorge­stellte Smart­watch "TCL Safety Watch MT43AX" für einmalig 149 Euro (mit Vertrag) bekommen. Dazu gehört der Mobil­funk­tarif "Smart Connect S", der monat­lich 9,95 Euro kostet und beim Kauf der Uhr abge­schlossen werden muss. Er beinhaltet 500 MB Daten und erlaubt eine Daten­rate von maximal 128 kBit/s im Up- und Down­load. Das reicht, um im Ernst­fall die Stand­ort­daten des Trägers über das Netz zu über­mit­teln. Auch wenn die monat­lichen 500 MB schon ausge­schöpft sein sollten, werden GPS-Daten im Notfall noch (etwas lang­samer) über­mit­telt.

Im monat­lichen Preis sind außerdem 100 Minuten für Tele­fonie enthalten, danach kostet jede weitere Minute 9 Cent. Das gleiche gilt für SMS-Nach­richten: 100 Stück sind inklu­sive, jede weitere kostet 9 Cent. Vorbild­lich: Neben den EU-Ländern sind auch die Schweiz und Groß­bri­tan­nien beim Roaming in diesem Tarif ohne Mehr­kosten enthalten.

Wer nun speku­liert, diesen Tarif in seinem Smart­phone oder Einfachst-Telefon zu nutzen, könnte Pech haben: "Eine Nutzung des Tarifs mit anderen Gerä­tetypen (z. B. Smart­phones oder Tablets) ist unzu­lässig", schreibt die Telekom auf ihrer Home­page, wobei schwer zu sagen ist, ob es auch eine tech­nische Blockade gibt. Davon abge­sehen wären 500 MB im Monat bei einem ordent­lichen Smart­phone schneller verbraucht, als man drauf schauen kann.

Die Uhr im Detail

Der Bild­schirm der TCL Safety Watch MT43AX ist ein AMOLED Display mit 16,7 Millionen Farben und einer Diago­nale von 1,41 Zoll (3,58 cm) und löst 360 mal 320 Pixel auf. Die Uhr verfügt über einen SOS-Knopf sowie eine auto­mati­sche Sturz­erken­nung. So sei im Notfall schnelle Hilfe gewähr­leistet, sofern man sich in einem ausrei­chend versorgten Bereich befindet. Und wer den SOS-Knopf für mehrere Sekunden drückt, löst einen Alarmruf an zuvor selbst fest­gelegte Notfall­kon­takte aus.

Zusätz­liche Sicher­heit soll die auto­mati­sche Sturz­erken­nung bieten. Ein Sensor erfasst, wenn der Träger der Uhr fällt. Das soll bei Stürzen in der Wohnung ebenso wie bei Unfällen funk­tio­nieren, beispiels­weise mit dem Fahrrad. Wenn der Träger nicht reagiert und den Vorgang abbricht, startet die Uhr nach 60 Sekunden einen Anruf an die ausge­wählten Kontakte inklu­sive GPS-Posi­tions­über­mitt­lung. Über eine zur Uhr gehö­rende App, welche die Notfall­kon­takte auf ihrem Handy instal­liert haben müssen, sehen sie auf einer Karte, wo sich der Hilfe­suchende aufhält und können zur Hilfe eilen oder diese orga­nisieren.

Gesund­heits­funk­tionen einge­baut

Wie bei der Apple Watch 6 schlägt die TCL Safety Watch MT43AX nach einem Sturz Alarm. Wie bei der Apple Watch 6 schlägt die TCL Safety Watch MT43AX nach einem Sturz Alarm.
Foto: Deutsche Telekom
Die Uhr, die optisch stark an das Vorbild von Apple erin­nert, sei leicht zu bedienen und habe ein großes, gut lesbares Display. Gesund­heits­funk­tionen wie ein Herz­fre­quenz­messer sind einge­baut, Schritte und verbrauchte Kalo­rien lassen sich zählen. Die Uhr misst eben­falls Schlaf­dauer und Schlafqua­lität.

Geofen­cing möglich

Für die Smartphones der Kontaktpersonen (Familienangehörigen) gibt es eine App, die mit der Uhr des Trägers in Verbindung steht. Für die Smartphones der Kontaktpersonen (Familienangehörigen) gibt es eine App, die mit der Uhr des Trägers in Verbindung steht.
Foto: Deutsche Telekom
Nach Absprache und Zustim­mung der nutzenden Person können Ange­hörige über die App auch soge­nannte "sichere Bereiche" defi­nieren. Wenn der Nutzer der Smart­watch diese Bereiche verlässt, erhalten die ausge­wählten Notfall­kon­takte eine Nach­richt mit dem neuen aktu­ellen Aufent­haltsort.

In der Uhr ist ein Tele­fon­buch enthalten, um Kontakte leicht auswählen. Große Schrift und über­sicht­liche Benut­zer­ober­fläche sollen die Uhr einfach bedienen lassen. Die Uhrzeit kann wahl­weise digital (Ziffern) oder klas­sisch analog mit Ziffern­blatt ange­zeigt werden.

Tele­fonieren ohne extra Handy möglich

In der Uhr ist ein Telefonbuch, zu jedem Eintrag kann ein Bild gespeichert werden, die Schriftgroße ist einstellbar. In der Uhr ist ein Telefonbuch, zu jedem Eintrag kann ein Bild gespeichert werden, die Schriftgroße ist einstellbar.
Foto: Deutsche Telekom
Mit der Uhr kann auch unter­wegs mobil tele­foniert werden, ein Mobil­funk­modul mit SIM-Karte ist einbaut. Das Mobil­funk­modul unter­stützt GSM 1900, 1800, 900, 850 und kann über 4G/LTE alle gängigen Frequenzen auf 2600, 2100, 1800, 900 und 800 MHz bis zu 100 MBit/s oder 50 MBit/s über­tragen (falls der eigene Tarif das erlaubt). Auch 3G/UMTS (auf 2100 oder 900 MHz) wäre noch möglich, solange es das noch gibt (beispiels­weise beim Roaming).

Erfreu­lich: Die Uhr hat keinen SIM-Lock, kann also auch mit SIM-Karten anderer Netze und Anbieter betrieben werden.

120 Stunden Standby - 120 Minuten Sprech­zeit

Der 600-mAh-Lithium-Polymer-Akku der Uhr erlaubt bis zu 120 Stunden Stand-by- oder 120 Minuten Sprech­zeit, bevor er wieder aufge­laden werden muss. Die Uhr hat 512 MB Arbeits­spei­cher und 4 GB Daten­spei­cher und wird von einem Qual­comm Chip MDM8909W (SDW2500) mit 1,1 GHz Takt­fre­quenz ange­trieben. Ein Schub­fach nimmt die SIM-Karte im Nano-Format auf. Die Uhr unter­stützt zudem A-GPS, empfängt das ameri­kani­sche GPS-System und den russi­schen Dienst Glonass.

Die TCL Safety Watch MT43AX ist wahl­weise in Grau oder Dunkelrot erhält­lich. Sie kostet einmalig 149,95 Euro bei gleich­zei­tiger Buchung des Tarifs Smart Connect S mit einer Vertrags­lauf­zeit von 24 Monaten, ohne Vertrag bietet die Telekom diese Uhr nicht an.

Wer ein Haus kaufen möchte, achtet auf die Geschwin­dig­keit des vorhan­denen Inter­net­anschlusses.

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