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Die könnten doch mehr!


13.04.2021 11:53 - Gestartet von Thomas_Frost
Also die Telecom könnte da doch viel mehr machen. Wozu haben die einen eigenen Sprachassistenten Entwickelt? Der gehört in die Uhr, damit man im Notfall sagen kann: "Ruf den Notarzt", oder "Ruf die Feuerwehr". Und wenn man sich die laufenden Kosten betrachtet, kann es bald schon was von Apple sein. Aber egal, Notruf über Bekannte ist im echten Notfall kaum das richtige, da brauche ich Verbindung mit Profis!
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[1] thtuerk antwortet auf Thomas_Frost
08.05.2021 13:37
Benutzer Thomas_Frost schrieb:
Also die Telecom könnte da doch viel mehr machen.

Stimmt leider (siehe unten), wobei ich mit der vor 1 Woche gekauften SmartWatch insgesamt halbwegs zufrieden bin und dem Rest des Kommentars nur bedingt zustimmen kann. Einige Dinge sind im Originalpost auch leider so stark vereinfacht / verkürzt, dass es sich schon fast wie ein Trollversuch liest. Dennoch muss ich vielem bedingt zustimmen.

Wozu haben die einen eigenen Sprachassistenten Entwickelt? Der gehört in die Uhr, damit man im Notfall sagen kann: "Ruf den Notarzt", oder "Ruf die Feuerwehr".

Interessanterweise hat die Uhr einen Sprachassistenten. Der ist zwar nicht dokumentiert und wird auch nicht beworben, scheint aber standardmäßig eingerichtet zu sein. Ich habe mich jedenfalls, als ich versehentlich zu oft (kurz!) den SOS-Button (der bei kurzem Drücken eine Abbruch/Zurück Funktion hat) drückte, plötzlich in einem Sprachassistenten wiedergefunden. Etwas Probieren ergab: 2-maliges kurzes Drücken des SOS-Buttons im Startbildschirm öffnet den nicht dokumentierten Sprachassistenten. Dort ist u.a. der Sprachbefehl "Rufe XYZ an" möglich, wobei "XYZ" ein Name aus dem Addressbuch ist. Ich bisher nur kurz damit rumexperimentiert. Mal schauen, ob der in der Praxis funktioniert oder ein experimentelles, noch nicht fertiges Feature ist, dass noch große Probleme macht.

Und wenn man sich die laufenden Kosten betrachtet, kann es bald schon was von Apple sein.

Laufende Kosten von 5 EUR pro Monat finde ich nicht wahnsinnig hoch. Ich bezweifle, dass man für die Apple-Watch einen viel günstigeren Vertrag bekommt. Dabei muss ich allerdings sagen, dass 5 EUR für 100 Freiminuten und 500 MB schon viel Geld ist. Und andere Angebote mit reduziertem Gerätepreis, aber hohen monatlichen Kosten finde ich indiskutabel. Wenn ich mir keine 50 EUR zusätzlich beim Kaufpreis leisten kann, kann ich mir normalerweise erst recht nicht leisten, diese 50 EUR Ersparnis durch 120 EUR zustäzlich über die nächsten 2 Jahre zu erkaufen (und dann evtl. weiter, wenn man den Vertrag nicht ändert). Selbst bei einem extrem teueren Dispokredit fallen für 50 EUR für 10 Monate zu borgen vielleicht 7 EUR Zinzen an, hier sind es 70 EUR Mehrkosten für das gleiche Gerät und den gleichen Mobilfunkvertrag!

Optionen bei der Telekom sind zur Zeit meines Wissens (gerundete Preise, keine Garantie der Korrektheit durch mich)

230 EUR ohne Vertrag
200 EUR mit Vertrag 5 EUR / Monat, 100 Freiminuten, 500 MB, 24 Monate
150 EUR mit Vertrag 10 EUR / Monat, 100 Freiminuten, 500 MB, 24 Monate
1 EUR mit Vertrag 25 EUR / Monat, 150 Freiminuten, 1 GB, 24 Monate

Ich habe mich für die Uhr ohne Vertrag und eine SIM Karte eines anderen Unternehmens mit Tefonie-Flatrate entschieden.

Aber egal, Notruf über Bekannte ist im echten Notfall kaum das richtige, da brauche ich Verbindung mit Profis!

Bzgl. "Verbindung mit Profis" hängt das meines Erachtens stark von der jeweiligen Situation ab. Außerdem unterstützt die Uhr die Hinterlegung der Notfallnummern von Profis explizit. Es macht aber einen großen Unterschied, wie die Situation genau ist. 2 Extrembeispiele:

1) Der Notrufkontakt wohnt im gleichen Haus und ist gut erreichbar. Der Anwendungsfall ist es, schnell mitzubekommen, falls der eigentlich noch recht rüstige Uhrenträger im Keller stürzt. Alternativen wie z.b: Hausnotrufknopf als Armband oder ähnliches ist aus psychologischen Gründen ungeeignet.

2) Der Uhrenträger lebt allein, Notfallkontakt ist 100 km weg und tagsüber wegen z.B. Arbeit nur schwer erreichbar.

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Ich habe die Uhr vor 1 Woche für meine Großmutter zum Muttertag erworben. Sie war bisher nur bei mir im Test. Meine Großmutter hat sie noch nicht ausprobiert. Ich bin halbwegs zufrieden. Allerdings muss ich "Thomas_Frost" zustimmen, dass da weit mehr geht und ich hatte auch mehr erwartet. Das "Handbuch" verdient den Namen nicht. Bilder sind veraltet. Dinge wie Flugmodus oder sogar der Sprachassistent werden gar nicht erwähnt. Bei einer Seniorenuhr, die als SafetyWatch für gebrechliche Senioren beworben wird, eine recht klein gedruckte Schnellstart-Anleitung beizulegen und die richtige Anleitung nur über eine gekoppelte Handy-App verfügbar zu machen, ist schon so gedankenlos, dass es wieder zum lachen ist. Natürlich wird erwartet, dass ein technik affiner Notfallkontakt das alles einrichtet. Ich vermute aber, dass 70 % der Zielgruppe zu schlechte Augen haben, um in der kleingedruckten Schnellstartanleitung zu finden, wie sie z.B. telefonieren können.

Die deutsche Anleitung habe ich im Netz nicht gefunden, zumindest habe ich aber die englische Anleitung auf der Herstellerseite gefunden: https://www.tcl.com/content/dam/tcl-html/TCTService/support/movetime/MT43AX_UM_English.pdf. Die deutsche Anleitung aus der App sieht sehr ähnlich aus.

Bei der Einrichtung gab es leider große Problem mit dem Einstellen des APN. Ohne für den Mobilfunkanbieter passenden APN geht nur telefonieren und selbst das ohne Telefonbuch. Kein Koppeln mit Handy-App, kein Adressbuch und auch sonst nur sehr wenig. Nur dank eines sehr kompetenten und sehr hilfsbereiten Telekom-Shop-Mitarbeiters gelang es schließlich, den APN manuell zu setzen. Da wegen Corona praktisch keine anderen Kunden im Laden waren, konnte sich dieser ca. 2 h Zeit nehmen und das Problem schließlich lösen. Woran es genau lag, ist zumindest mir unklar. Es wurde viel probiert und mit vielen Stellen des Herstellers, der Telekom sowie des benutzten Mobilfunkanbieters telefoniert. Der nötige APN war nicht eingetragen und die manuelle Einstellung nur sehr, sehr, sehr versteckt möglich. Ich tippe auf ein Problem beim automatichen Setzen des APN nach Einlegen der SIM durch den nicht-Telekomnetz-Mobilfunkbetreiber in Zusammenspiel mit der doch recht exotischen Hardware, einem für Senioren doch stark vereinfachten Einstellungsmenü und evtl. auch irgendwelchen Einstellungen der Telekom. Ich glaube nicht viele Kollegen dieses Telekom-Mitarbeiters hätten sich die Zeit genommen / die Kompetenz besessen, das Problem zu lösen. Hut ab und vielen Dank! Damit wäre die Seniorenuhr mit meinem und evtl. auch vielen anderen Mobilfunkanbietern nicht wirklich nutzbar gewesen. Und damit wäre man wieder gezwungen, die doch recht teuren Tarife der Telekom zu nutzen (mit denen nebenbei gesagt bei Tests im Telekom-Shop sofort alles klappte).

Daher stimme ich dem Vorposter zu "Die könnten doch mehr!". Und bedingt muss ich auch der Kritik an den laufenden Kosten zustimmen.

Positiv fand ich, dass die Bedienung recht einfach ist, wobei doch noch deutliche Verbesserungen möglich wären (besonders Adressbuch). Die Uhr lässt sich sich gut tragen (ich hatte bei so einer für heutige Uhren doch dicken Uhr etwas Bedenken). Auch das Anbringen des Aufladekabels ist dank Magneten für nicht-technikvertraute, grobmotorisch veranlagte Senioren einfach machbar. Die Uhr ist für andere Menschen nicht sofort als Notfallknopf erkenntlich (ganz anders als z.B. ein großer, roter SOS Knopf am Armband). Ich denke das macht einen großen psychologischen Unterschied. Es wird viele Menschen geben, denen eine solche SafteWatch etwas Sicherheit bietet, aber nie freiwillig einen SOS Knopf tragen würden und auch keine Pflegefälle sind, die dringend so etwas brauchen. Über eine solche Uhr kann man auch als 30-jähriger, gesunder Single nachdenken, wenn man z.B. Angst hat, sich im Bad das Bein zu brechen und nicht gefunden zu werden (und nicht immer und überall sowieso ein Smart-Phone mit sich trägt, wie viele 30jährige das heute tun).

Mal schauen wie sie sich im Alltag bewährt aber insbesondere dank des tollen Telekom-Shop-Mitarbeiters bin ich insgesamt bisher halbwegs zufrieden.