Smartphone-Betriebssysteme in der Übersicht (Teil 2)

Mit Bada hat Samsung im Jahr 2010 ein weiteres mobiles Betriebssystem vorgestellt, das (bisher) ausschließlich auf Handys der Koreaner aus der Wave-Reihe zum Einsatz kommt - und diese Smartphones können mit einem banalen, aber schlagkräftigen Argument punkten: Sie sind vergleichsweise günstig.

Homescreen von Bada
Bild: Samsung Trotzdem ist Bada mittlerweile ein ausgereiftes System: Es bringt mit der seit Anfang dieses Jahres verfügbaren Version 2.0 unter anderem auch Multitasking mit. Dank "Flash Lite 4" steht sogar eine abgespeckte Version von Flash für mobile Endgeräte bereit.

Gesteuert wird Bada über die Samsung-eigene TouchWiz-Oberfläche, die sich auch auf Android-Geräten findet.

Die Beschränkung auf die Wave-Reihe bringt allerdings zwangsläufig mit sich, dass die Zahl der Apps vergleichsweise gering ist - aktuell sind nur über 15 000 Zusatzprogramme verfügbar.

Meego: Das offene Handy-OS - vermutlich ohne Zukunft

Meego-Oberfläche des N9
Bild: Nokia Aus Maemo und Moblin wurde Meego und aus Meego soll jetzt Tizen werden, worin zudem auch LiMo (ein System, das zum Beispiel auf Samsung- und Motorola-Handys zum Einsatz kam) und Bada verschmolzen werden sollen

Meego indes kommt aktuell in der Smartphone-Welt lediglich auf dem Nokia N9 zum Einsatz. Das Gerät ist zwar in Deutschland offiziell nicht verfügbar, aber im Internet-Zeitalter natürlich über Online-Shops problemlos zu bekommen. Dabei erfreut sich das auf einem Linux-Kernel basierende System bei einer kleinen Gruppe großer Beliebtheit, da es ein noch offeneres System als Android ist und viel näher an einem echten Linux - und damit dem Nutzer, der sich auskennt, weitreichende Möglichkeiten in der Konfiguration und Gestaltung gibt. Angesichts der geringen Verbreitung des Systems ist aber die Zahl der verfügbaren Apps mehr als gering.

Betriebssystem-Features in der Übersicht

Fazit

Smartphones - und damit auch die verwendeten Betriebssysteme - haben in den vergangenen Jahren einen rasanten Bedeutungszuwachs erfahren. In der Folge kann es sich kein Unternehmen mehr erlauben, hier Lösungen zu präsentieren, denen fundamentale Features fehlen. Entsprechend warten alle aktuellen Betriebssysteme zum Beispiel mit ausgereiften Multimedia-Funktionen und funktionalen Browsern sowie E-Mail-Clients auf, unterscheiden sich aber im Detail. So spielt zunächst die grafische Nutzeroberfläche bei der Wahl des passenden Systems eine große Rolle, zumal hier - vor allem bei Windows Phone - auch ganz neue Bedienkonzepte zum Einsatz kommen können. Für manchen Nutzer ist es zudem wichtig, ein offenes System zu nutzen - hier kann vor allem Android punkten, für echte Nerds steht Meego bereit. Darüber hinaus spielen Faktoren wie die verfügbare Zahl von Apps eine Rolle - allerdings auch nur bis zu einem gewissen Grad: Ob ein Appstore 300 000, 400 000 oder 500 000 Anwendungen bietet, macht keinen großen Unterschied - bei kleineren Systemen, die nur auf hunderte oder wenige tausend Apps kommen, fehlen aber oft grundlegende Apps.

Insgesamt gilt: Die meisten Smartphone-Nutzer nutzen abseits der Telefonie auf ihrem Gerät das Internet, verwalten Fotos, hören Musik, schauen Videos und ähnliches. Für solche Mainstream-Anwendungen sind alle aktuellen Systeme weitgehend gerüstet - wer allerdings spezielle Funktionen sucht, sollte genau vergleichen.