OS

Smartphone-Betriebssysteme in der Übersicht (Teil 2)

Symbian, Blackberry OS, Bada & Meego: Das können die mobilen OS
Von Ralf Trautmann

In unserem ersten Teil des Artikels zu Smartphone-Betriebssystemen haben wir Ihnen bereits gezeigt, womit Android, iOS und Windows Phone punkten können. Nun wollen wir uns den Systemen Symbian, Blackberry OS, Bada und Meego widmen, die nicht (mehr) so ganz im Fokus der Aufmerksamkeit stehen - und trotzdem ihre Vorzüge mit sich bringen.

Symbian, Blackberry OS, Bada und Meego

Symbian heißt eigentlich gar nicht mehr Symbian - die aktuelle Version, die zunächst Symbian Belle genannt wurde, hört nun offiziell auf den Namen Nokia Belle. Da außer den Finnen im Gegensatz zu früheren Zeiten auch keine anderen Anbieter mehr auf Symbian setzen, stand der Umbenennung nichts im Weg. Wir wollen es aber bei der Bezeichnung Symbian belassen, da das System unter diesem Namen bekannt ist.

Symbian ist ein mittelfristig sterbendes System, denn Nokia will sich auf Windows Phone ausrichten - allerdings versprechen die Finnen noch Symbian-Updates bis mindestens 2016. Da die wenigsten Smartphones so lange in Gebrauch sind, lässt sich in dieser Hinsicht noch problemlos auf ein aktuelles Symbian-Gerät setzen. Hinsichtlich Updates ist Nokia aktuell übrigens vorbildlich - so erhält zum Beispiel ein Modell wie das Nokia N8, das seinerzeit mit dem Anna-Vorgänger Symbian^3 ausgeliefert wurde, ebenfalls das Belle-Update.

Symbian bzw. Nokia Belle Symbian bzw. Nokia Belle
Bild: Nokia
Symbian geriet unter anderem in die Krise, da das System über die Jahre immer wieder an aktuelle Gegebenheiten angepasst und damit fülliger und träger wurde. Zudem konnten die Entwickler nicht mit dem durch das iPhone ausgelösten Touchscreen-Boom rechnen - und Symbian musste im Gegensatz zu vielen anderen Systemen wie Android, iOS und Windows Phone erst für diese Art der Steuerung fit gemacht werden. Da es sich auch hier um einen schrittweisen Prozess handelte, gelang dies in den Anfängen mehr schlecht als recht.

Ein Blick auf Belle zeigt aber, dass sich Nokia alle Mühe gibt, zur Konkurrenz aufzuschließen - sowohl in puncto Handhabung, als auch in puncto Optik. So hat sich der Homescreen vom klassischen Symbian-Look verabschiedet und kann seine Ähnlichkeiten vor allem zu Android nicht verhehlen. Symbian läuft zwar an manchen Stellen nicht ganz so flüssig wie viele Konkurrenten, ist aber hier selbstverständlich auch abhängig von der Hardware, auf dem es eingesetzt wird.

Im hauseigenen Appstore, dem Nokia Store (früher Ovi Store) stehen über 6500 Anwendungen bereit. Da Symbian ein vergleichsweise offenes System ist, können Apps aber auch aus anderen Quellen abgerufen werden. Der Nutzer hat bei Symbian auch an anderen Stellen viel mehr Freiheiten als bei Systemen wie iOS oder Windows Phone - er kann ganz selbstverständlich auf das Dateisystem zurückgreifen, Daten einfach per USB-Kabel übertragen etc.

Weiterer Vorteil von Symbian gegenüber manchem anderen Betriebssystem: Es unterstützt seit langem Flash (Lite). Allerdings ist das Format bekanntlich ressourcenhungrig - insofern können Flash-Seiten in der Darstellung hakelig sein.

Blackberry OS

Blackberry-OS-7-Homescreen Blackberry OS 7
(Touchscreen-only-Variante)
Bild: RIM
Auf Blackberrys kommt das Blackberry OS zum Einsatz. Dabei geht natürlich auch RIM - Hersteller der E-Mail-Maschinen - mit der Zeit. Zwar ist der Blackberry-E-Mail-Dienst nach wie vor das Highlight der Smartphones, aber RIM stattet seine Geräte heute auch mit allen aktuellen Multimedia-Features aus. Wer sich also für einen Blackberry entscheidet, erhält ein vollwertiges Smartphone.

Das Blackberry OS zeichnet sich zudem durch eine hohe Funktionsvielfalt aus und bietet dem Nutzer zahllose Konfigurationsmöglichkeiten. Im Unterschied zum Beispiel zu iPhones oder Android-Geräten ist die Handhabung beim Blackberrys grundlegend anders, was nicht nur am Betriebssystem liegt: Zwar stattet RIM neue Geräte zunehmend auch mit Touchscreens aus, allerdings kommt beim klassischen Blackberry-Modell der Tastatur und dem Trackpad eine zentrale Bedeutung zu.

Natürlich bietet auch RIM einen Appstore: Dieser heißt hier App World - angeblich soll es rund 60 000 Zusatz-Anwendungen geben. Im Herbst soll das Blackberry OS dann übrigens durch ein neues Betriebssystem abgelöst werden, das auf dem so genannten QNX-System basiert: Es hört auf den Namen Blackberry 10 und wird sich offenbar durch eine gänzlich neue Menüführung auszeichnen, allerdings nur auf neuen Smartphone-Modellen zum Einsatz kommen - eine Nutzung auf bisherigen Geräte wird nicht möglich sein.

Auf der folgenden Seite zeigen wir Ihnen, was die "kleineren" Systeme Bada und Meego zu bieten haben - und geben eine Übersicht zu den aktuellen Smartphone-Betriebssystemen.

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