Themenspezial Fußball Sportrechte

Kauft Sky künftig wieder alle Bundesliga-TV-Rechte?

Sky könnte künftig wieder alle Pay-TV-Rechte für die Fußball-Bundes­liga erwerben und Mitbe­wer­bern wie DAZN Subli­zenzen anbieten.
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Der Pay-TV-Sender Sky will wich­tigster Fern­seh­partner der Fußball-Bundes­liga bleiben. Das erklärte der Sport­chef des Senders, Charly Classen, in einem FAZ-Inter­view, auf das sich ein Bericht des Maga­zins Digi­tal­fern­sehen bezieht. Im Früh­jahr 2024 sollen die Über­tra­gungs­rechte für die Spiele ab der Saison 2025/26 vergeben werden. Ände­rung gegen­über den vergan­genen beiden Rechte-Peri­oden: Die Deut­sche Fußball Liga GmbH (DFL) wird voraus­sicht­lich auf die No-Single-Buyer-Rule verzichten. Sprich: Es könnte auch wieder ein einziger Veran­stalter die Über­tra­gungs­rechte erwerben.

Sky will dem Bericht zufolge in jedem Fall verhin­dern, noch weitere Live-Über­tra­gungs­rechte zu verlieren. Zeigte der Bezahl­sender früher alle Bundes­liga-Spiele, hat er mit DAZN mitt­ler­weile einen mäch­tigen Konkur­renten. Dieser konnte sich als Nach­folger von Euro­sport zunächst die Spiele am Frei­tag­abend und Sonn­tag­mittag sichern. Mitt­ler­weile zeigt DAZN alle Sonn­tags­spiele, sodass Sky nur noch sams­tags und in "engli­schen Wochen" die TV-Heimat der Fußball-Bundes­liga ist.

Subli­zenzen für Mitbe­werber?

Sky sieht sich auch längerfristig als wichtigster TV-Partner der Bundesliga Sky sieht sich auch längerfristig als wichtigster TV-Partner der Bundesliga
Foto: Image licensed by Ingram Image, Logos: Sky/DFL, Montage: teltarif.de
Sky-Sport­chef Classen erklärte dem Bericht zufolge, Mitbe­werber wie DAZN könnten für den Pay-TV-Sender sogar nütz­lich sein. So sei es wahr­schein­lich, dass der Verzicht auf die No-Single-Buyer-Rule gleich­bedeu­tend damit ist, dass ein Veran­stalter, der viel­leicht alle Pay-TV-Rechte erwirbt, Subli­zenzen erteilen kann oder sogar muss. Sprich: Sky könnte alle Rechte kaufen, aber an DAZN, Telekom, Apple oder wen auch immer klei­nere Pakete weiter­rei­chen.

Mit der Subli­zen­zie­rung könnte Sky einen Teil der Ausgaben für die Über­tra­gungs­rechte refi­nan­zieren. Der Pay-TV-Konzern könnte mögli­cher­weise dann auch selbst darüber entscheiden, welche Spiele er abgibt. Classen fordert im Inter­view aber auch mehr Nähe zu den Fans. So sei es bei nord­ame­rika­nischen Profi­ligen durchaus üblich, Bilder aus den Mann­schafts­bussen oder aus den Kabinen in den Stadien zu zeigen. Auch die Formel 1 sei ein Beispiel für mehr Zuschau­ernähe.

Fort­schritte beim Strea­ming

Fort­schritte macht Sky Beob­ach­tungen der teltarif.de-Redak­tion zufolge beim Strea­ming von sport­lichen Groß­ereig­nissen. Kam es bei Sky Go und WOW (Sky Ticket) früher regel­mäßig zu Ausset­zern, wenn beispiels­weise Bundes­liga-Spit­zen­spiele wie FC Bayern München gegen Borussia Dort­mund über­tragen wurden, konnten derar­tige Ausfälle in der vergan­genen Saison kaum beob­achtet werden - anders als bei Amazon Prime Video, wo die Über­tra­gungen aus der UEFA Cham­pions League regel­mäßig ins Stocken gerieten.

Wer über Sky alle Bundes­liga-Spiele sehen möchte, kann auf ein Kombi-Abon­nement zurück­greifen, das die Über­tra­gungen von Sky und DAZN bündelt. In einem weiteren Beitrag lesen Sie, zu welchem Sonder­preis die Sky/DAZN-Kombi derzeit erhält­lich ist.

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