Chatten ohne Handynummer

Privatsphäre bei Signal: Nutzername statt Nummer verwenden

Ein Nutzer­name anstatt die Handy­nummer lässt sich jetzt für die Kontakt­auf­nahme in Signal verwenden. Die Test­phase hat aber noch große Einschrän­kungen.
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Ab sofort testet Signal den Nutzer­namen, um mit anderen Teil­neh­mern ohne die Weiter­gabe der Handy­nummer zu kommu­nizieren. Inter­essenten haben die Möglich­keit, das Feature auszu­pro­bieren. Hierfür nehmen die Anwender an einer offenen Test­phase teil. Bei dieser kommt eine Sandbox zum Einsatz. Es können ledig­lich Nutzer mit derselben Vorab­ver­sion des Messen­gers mitein­ander in Kontakt treten. Die Nutzer­namen sind nicht im Profil sichtbar und können per QR-Code oder Link weiter­gegeben werden. Auf Wunsch lässt sich die Rufnummer voll­ends ausblenden.

Signal: Test­phase des Nutzer­namens ist gestartet

Der Nutzername für Signal startet Der Nutzername für Signal startet
Bild: Andre Reinhardt
Messenger sind sowohl privat als auch beruf­lich ein häufig genutztes Werk­zeug zur Kommu­nika­tion. Aller­dings möchte man nicht an jede Person seine Handy­nummer weiter­geben. Nutzer­namen, wie man sie in gängigen Online-Chats verwendet, sind eine gute Alter­native. Signal gibt im haus­eigenen Forum bekannt, dass die Tests für ein eben solches Feature begonnen haben. Jeder Anwender kann bei der Erpro­bung teil­nehmen. Test­ver­sionen werden für Android, iOS, Windows, macOS und Linux zum Down­load bereit­gestellt.

Aller­dings gibt es bei dieser Fassung von Signal starke Einschrän­kungen. Es handelt sich um eine geschlos­sene Umge­bung für die Anwen­dung. Konver­sationen mit Teil­neh­mern aus dem Adress­buch sind nicht möglich. Unter­hal­tungen lassen sich ausschließ­lich mit Kontakten führen, die eben­falls die Test­ver­sion instal­liert haben. Benach­rich­tigungen werden mit hoher Wahr­schein­lich­keit nicht funk­tio­nieren. Bei der Pre-Beta-Soft­ware kann es außerdem zu Abstürzen und Fehlern in der Benut­zer­ober­fläche kommen. Das Team möchte über solche Vorkomm­nisse infor­miert werden.

So funk­tio­niert der Nutzer­name in Signal

Wir haben uns auf den Versuch auf einem Android-Smart­phone einge­lassen. Zunächst erhält man über die ange­gebene E-Mail-Adresse einen Link. Mit diesem lässt sich die Test­ver­sion herun­ter­laden. Wurde die Anwen­dung instal­liert, müssen die notwen­digen Berech­tigungen erteilt werden. Anschlie­ßend gibt man die Handy­nummer und den Namen ein, um das Konto einzu­richten. Jetzt führt der Weg über das Menü mit den drei Punkten rechts oben zu den Einstel­lungen. Mit einem Klick auf den Namen öffnet sich das Profil. Dort gibt es einen neuen Eintrag für den Nutzer­namen.

Neben dem eigent­lichen Nutzer­namen erscheint eine Nummer zur eindeu­tigen Zuwei­sung. Per QR-Code können andere Personen den Nutzer­namen einscannen. Es ist aber auch möglich, einen Link zu teilen. Signal weist darauf hin, dass die Deak­tivie­rung der Rufnum­mern­erken­nung dazu führt, dass der Nutzer­name zur primären Methode für die Kontakt­auf­nahme wird. Dieser Menü­punkt befindet sich in den Einstel­lungen unter Daten­schutz/Rufnummer. Der Nutzer­name lässt sich jeder­zeit ändern, wobei eine neue Nummer zur Iden­tifi­kation zum Einsatz kommt.

Eben­falls span­nend ist die Möglich­keit, seit kurzem Signal-Kontakte löschen zu können.

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