Oreo

Android 8 auf dem Samsung Galaxy S8+: Erste Erfahrungen

Wir haben die Dual-SIM-Version des Samsung Galaxy S8+ auf Android Oreo aktualisiert und erste Erfahrungen mit dem neuen Betriebssystem gesammelt.
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Wie berichtet verteilt Samsung mittlerweile die finale Version des Android-8-Updates für das Galaxy S8 und das Galaxy S8+. Nach den Teilnehmern des Beta-Programms werden mittlerweile auch andere Geräte mit der neuen Betriebssystem-Version versorgt. Normalerweise erscheint ein Hinweis zur Verfügbarkeit auf dem Display des Smartphones. Im Menü Einstellungen - Software-Update lässt sich aber auch manuell überprüfen, ob die neue Firmware für das eigene Handy schon angeboten wird.

Samsung Galaxy S8+ Duos

Wir haben die manuelle Suche am Montagvormittag bei einem Samsung Galaxy S8+ Duos durchgeführt und bekamen sofort die neue Software angeboten. Erwartungsgemäß war die Installationsdatei mit 1,34 GB recht groß. Der Download war über einen VDSL-25-Anschluss der Deutschen Telekom dennoch innerhalb weniger Minuten erledigt.

Umfangreicher Changelog

Samsung Galaxy S8+ Duos auf Android Oreo aktualisiert Samsung Galaxy S8+ Duos auf Android Oreo aktualisiert
Foto: teltarif.de
Vor dem Start des Updates wurde der recht umfangreiche Changelog von Samsung angezeigt, der neben Android Oreo auch auf Samsung Experience 9.0 hinweist und empfiehlt, wichtige Daten vor dem Umstieg auf die neue Firmware-Version zu sichern. Für einzelne Hersteller-Apps empfiehlt Samsung zudem die einzelne Aktualisierung vor der Installation des neuen Betriebssystems.

Das Update kann sofort installiert werden, lässt sich aber auch auf einen späteren Zeitpunkt oder gezielt auf die kommende Nacht zwischen 2 und 5 Uhr verschieben. Wir haben uns für die sofortige Installation entschieden, die dann auch recht schnell durchgelaufen ist. Knapp 15 Minuten nach dem Start des Prozesses stand das Dual-SIM-Smartphone wieder zur Nutzung zur Verfügung, wobei sich rein optisch auf den ersten Blick nicht viel geändert hat.

Mehr Speicherplatz verfügbar

Ein Blick in die Softwareinformationen zeigte aber eindeutig, dass Android 8.0.0 und die Samsung-Experience-Version 9.0 installiert sind. Dazu befindet sich das Handy nun auf der Android-Sicherheitspatch-Ebene vom 1. Februar. Ansonsten fiel auf, dass durch den Firmware-Umstieg rund 1,5 GB Speicherplatz auf dem Smartphone freigesetzt wurde. Da keine Apps deinstalliert wurden, ist das Betriebssystem offenbar etwas "schlanker" geworden.

Die Installationsdatei ist gut 1,34 GB groß Die Installationsdatei ist gut 1,34 GB groß
Foto: teltarif.de
Unverändert zeigt sich die Performance des Samsung Galaxy S8+ Duos. Der Handheld ist durch den Umstieg auf die neuere Betriebssystem-Version keinesfalls langsamer geworden. Die Software fühlt sich eher sogar etwas flüssiger als zuletzt unter Android Nougat an. Bloatware wurde durch die Oreo-Installation nicht automatisch hinzugefügt, allerdings stammt das im Test genutzte Gerät ursprünglich aus Taiwan. Bei für den deutschen Markt bestimmten Handhelds können die Erfahrungen anders sein.

Bei Galaxy S8 und Galaxy S8+ hat Samsung erstmals dynamisches Software-Branding umgesetzt, was dazu führt, dass verschiedene Dienste gemäß der genutzten SIM-Karte funktionieren. Beim Samsung Galaxy S7 mussten Interessenten beispielsweise zwingend die für den deutschen Markt gedachte Firmware manuell flashen, wenn sie mit deutschen SIM-Karten VoLTE oder WiFi Calling nutzen wollten. Das ist bei den neueren Handhelds nicht erforderlich.

WiFi Calling jetzt auch im Telefónica-Netz

Samsung Galaxy S8 und Galaxy S8+ hatten im Mobilfunknetz der Telefónica - anders als im Telekom- und Vodafone-Netz - bislang nur Voice over LTE (VoLTE), nicht aber WiFi Calling unterstützt. Das hat sich nach dem Oreo-Update geändert. Auch mit einer o2-SIM funktioniert WLAN Call. Im zweiten Test haben wir eine Drillisch-Karte genutzt, mit der ebenfalls Telefonate über WLAN möglich waren.

Samsung Pass kann Zugangsdaten für Apps speichern Samsung Pass kann Zugangsdaten für Apps speichern
Foto: teltarif.de
Die Konfiguration für VoLTE erfolgt nach wie vor im Menü Einstellungen - Mobile Netzwerke. Hier ist allerdings WiFi Calling nicht zu finden. Die WLAN-Telefonie kann unter den Anrufeinstellungen ein- und ausgeschaltet werden. Wenn WLAN Call aktiv ist, wird das über ein entsprechendes Symbol in der Statusleiste des Smartphones angezeigt.

Neuerungen für den App-Symbolindikator

Änderungen gibt es auch beim App-Symbolindikator, sofern die von Samsung vorinstallierte TouchWiz-Benutzeroberfläche nicht durch einen anderen Launcher ersetzt wurde. Der Indikator lässt sich nicht nur ein- und ausschalten. Nutzer können zudem einstellen, ob sie eine Nummer oder nur ein Symbol sehen möchten (Beispiel: die Zahl 3 für drei ungelesene WhatsApp-Nachrichten).

Der Symbolindikator kommt nun auch zu Ereignissen zum Tragen, wo er bislang nicht eingesetzt wurde. Werden beispielsweise drei Apps aus dem Google Play Store installiert, so wird die Zahl 3 bei entsprechender Konfiguration mit angezeigt - ähnlich wie bei Apples iOS. Allerdings lässt sich der Indikator nicht mehr durch längeres Drücken auf ein App-Symbol zurücksetzen, wie es unter Android Nougat der Fall war.

Force-Touch-Funktionen auf dem Homescreen

WLAN-Anrufe jetzt auch im Telefónica-Netz WLAN-Anrufe jetzt auch im Telefónica-Netz
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Stattdessen werden hier nun die neuen Force-Touch-Funktionen des Oreo-Betriebssystems angezeigt - etwa die letzten Chats bei WhatsApp oder der Schnellzugriff auf die Möglichkeit, beim Kalender neue Ereignisse oder Aufgaben anzulegen etc. Im Test hat sich aber auch gezeigt, dass noch nicht alle Apps diese neuen Schnellzugriffe ermöglichen. Klickt man beispielsweise länger auf das WordPress-Symbol, so kann man die App zwar vom Homescreen löschen oder deinstallieren. Zusätzliche Funktionen gibt es hier aber nicht.

Samsung Pass nennt sich eine zentrale Passwortverwaltung, die der Hersteller seinen Kunden anbietet. Hier lassen sich Zugangsdaten immer dann abspeichern, wenn man diese erstmals unter Oreo während der Einrichtung einer App eingibt. Allerdings ist es unverständlich, warum dafür nicht einfach Google Smart Lock verwendet wird, was im Betriebssystem ohnehin verankert ist. Optisch leicht verändert hat Samsung zudem die Darstellung von Benachrichtigungen unterhalb des Kontrollzentrums. An den Funktionen selbst hat der Hersteller aber keine Änderungen vorgenommen.

Akku-Verbrauch unverändert

Der Akkuverbrauch ist gegenüber Android Nougat unverändert geblieben. Das zumindest ist der erste Eindruck nach gut 24 Stunden Nutzung. Bugs, wie sie während der Beta-Phase zum Teil noch an der Tagesordnung waren, sind im ersten Test nicht aufgefallen. Das sollte man nach sechs Monaten Vorbereitung auf die Bereitstellung des Oreo-Updates auch erwarten können. Für die Zukunft bleibt es dennoch zu hoffen, dass Samsung es schafft, Software-Updates früher und dennoch fehlerfrei zu verteilen.

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