Display-Riesen

Phablet - großes Smartphone oder kleines Tablet?

Die Vor- und Nachteile der mobilen Zwitter
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Das Samsung Galaxy Note ist eins der ersten Phablets, die auf den Markt gekommen sind. Das Samsung Galaxy Note ist eins der ersten Phablets, die auf den Markt gekommen sind.
Bild: teltarif.de
Werden Smartphones immer größer oder Tablets kleiner und handlicher? Immer mehr Hersteller versuchen es mit neuen Modellen, die irgendwo zwischen diesen beiden Geräteklassen angesiedelt sind und entsprechend Phablets oder auch Smartlets genannt werden. Die Displaygröße eines Phablets liegt zwischen 4,5 und 7 Zoll, also genau den Diagonalen, die für große Smartphones und kleine Tablets typisch sind. Das Samsung Galaxy Note ist eins der ersten Phablets, die auf den Markt gekommen sind. Das Samsung Galaxy Note ist eins der ersten Phablets, die auf den Markt gekommen sind.
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Datenblätter

Der wesentliche Unterschied zwischen Tablet und Phablet besteht in der Telefonfunktion, die dem Tablet normalerweise fehlt - wobei auch ein Tablet-Computer mit entsprechenden Apps zumindest für die Internet-Telefonie nachgerüstet werden kann. Doch auch beim Telefonieren mit dem Phablet muss man Kompromisse machen: Die Form und ein höheres Gewicht erschweren Gespräche ohne Headset im eigentlichen Sinne des Wortes, denn es ist nicht jedermanns Sache, sich ein Schneidebrett ans Ohr zu halten.

Vor einem Phablet-Kauf sollte der Nutzer sein Telefonierverhalten überprüfen - wobei man bei größeren Geräten auch mit einem Headset bequem telefonieren kann. Hat man dieses Problem gelöst, bleibt die Frage, ob das Phablet in die bisher genutzten Taschen passt. Ein Gerät um die 4,5 Zoll kann man mit etwas gutem Willen noch in die Hosentasche stecken. Ab 5 Zoll wird das schwierig - hier könnte sogar manche Handtasche zu klein werden.

Trotzdem wachsen gerade Oberklasse-Smartphones beständig über die bisher gängigen 4,5 Zoll hinaus - damit kommen Phablets langsam aber sicher aus ihrer Nische. Jüngste Beispiele sind etwa die die 5-Zöller Samsung Galaxy S4, Sony Xperia Z, HTC Butterfly oder Huawei Ascend D2.

Zahlreiche Android-Geräte zur Auswahl

Derzeit können Nutzer praktisch nur aus dem überbordenden Angebot an Android-Geräten wählen. Phablets von Apple gibt es (noch?) gar nicht und solche mit Windows Phone sind rar gesät. Nur Nokias Lumia 920 und Lumia 925 (beide 4,5 Zoll), Samsungs Ativ S (4,8 Zoll) oder - trotz geringer Auflösung - das HTC Titan (4,7 Zoll) gehen als kleine Phablets durch.

Bei den Androiden markieren zahlreiche 4,7-Zoll-Geräte den Phablet-Einstieg, etwa das Optimus 4X HD oder das Google-Smartphone Nexus 4 von LG, das HTC One oder das Motorola Razr HD. Zweifelsohne um waschechte Phablets handelt es sich beim Huawei Ascend Mate mit 6,1 Zoll oder dem Samsung Galaxy Mega 6.3 mit 6,3 Zoll. Das sieben Zoll große FonePad von Asus dagegen ist eher ein 7-Zoll-Tablet mit Telefonierfunktion, das man sich tatsächlich ans Ohr halten kann. Besonders ergonomisch ist das allerdings nicht.

Bei der Akkulaufzeit nehmen sich Phablet und Smartphone nicht viel. Der höhere Stromverbrauch durch das größere Display wird meist durch den ebenfalls stärkeren Akku aufgewogen - inzwischen wird sogar behauptet, dass die Displays immer größer würden, damit man dahinter den größeren Akku "verstecken" könnte. Bei Displaygrößen von mehr als 5 Zoll sollte der Akku mindestens 3 000 mAh liefern.

Vorteile der großen Displays

Das größere Display ist ein klarer Vorteil des Phablets - und zwar nicht nur beim Surfen im Internet oder dem Betrachten von Videos. Sie bieten mehr Komfort bei der Bedienung, weil viele Inhalte nicht mehr gezoomt werden müssen und machen auch das Bearbeiten von Dokumenten leichter. Allerdings sollte die Auflösung nicht zu gering sein. Mindestens HD-Auflösung (1280 mal 720 Pixel) ist beim Phablet Pflicht. So funktioniert die Texteingabe mit Stift auf dem Galaxy Note. So funktioniert die Texteingabe mit Stift auf dem Samsung Galaxy Note.
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Mit ihrem drucksensitiven Eingabestift bieten die Samsung-Phablets Galaxy Note (5,3 Zoll) und Note 2 (5,5 Zoll) eine Besonderheit. Sie können Handschrift gut erkennen und auch das Zeichnen ist mit dem Stift einfacher als per Fingerstrich. Stifte gibt es als Zubehör zwar auch für andere Geräte, aber wenn die Handschrift- und Stifterkennung aber nicht ins Betriebssystem integriert ist, funktionieren nachträglich installierte Anwendungen oft nicht so gut.

Phablets um die 5 Zoll gibt es schon für unter 250 Euro - damit sind die Display-Riesen günstiger als manches Highend-Smartphone. Wem ein Phablet für die Tasche zu groß und zum Arbeiten zu klein ist, kann natürlich auch weiterhin auf die Kombination von Handy und Tablet zurückgreifen. Allerdings wird es oft teurer, zwei Geräte anzuschaffen, erst recht, wenn man für beide einen Datentarif bucht. Andererseits kann man das größere Gerät dann einfach zu Hause lassen, wenn man es nicht braucht und nur das Handy in die Tasche stecken.

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