Pages, Keynote

Office-Anwendungen fürs iPad im Test: Pages, Keynote und mehr

Zum Teil ausgereifte Programme, zum Teil nur Andeutungen
Von / Nils Merker

Viele Kunden sehen im Apple iPad zunächst ein in vielen Bereichen sehr interessantes Multimedia-Tablet - zum kurzfristigen Surfen und Mailen auf der Couch oder um Bilder und Videos auf dem sehr klaren und brillanten Bildschirm anzusehen. Dieses Ergebnis zeigte auch der erste Test von teltarif.de am ersten Verkaufstag Anfang April.

Doch das Apple iPad hat auch im Office-Segment durchaus seine Qualitäten - vorausgesetzt man investiert weiteres Geld in passende Apps, in eine Bluetooth-Tastatur oder eine Docking-Station mit Tastatur. Speziell zum Verfassen kürzerer Texte, zur Veröffentlichung eines Blog-Beitrags oder kleinerer Server-Arbeiten kann das iPad überzeugen. Weshalb vor allem die Präsentationssoftware Keynote noch deutliche Schwächen aufweist und wo weitere Grenzen des Gerätes liegen, lesen Sie im folgenden Test.

Pages: Ausreichende Funktionen, schnell erlernt

Textverarbeitung mit Pages und dem iPad Textverarbeitung mit Pages und dem iPad
Foto: teltarif.de
teltarif.de konnte Pages auf dem Apple iPad mit einem US-amerikanischen iTunes-Konto testen. Das Programm lag somit in englischer Sprache vor, was in der Synchronisation mit Pages in deutscher Sprache auf einem iMac zu kleinen Haken und Ösen führte. Im ersten Eindruck gefällt Pages auf dem iPad, die Bedienung ist intuitiv. In der Start-Ansicht erhält man etwa ein Beispieldokument sowie Buttons zum Neuanlegen oder Duplizieren von Dokumenten, ebenso erreicht man darüber verschiedene Layout-Vorlagen. Dokumente, die gerade bearbeitet werden, speichert das Apple iPad automatisch, einen eigenen "Sichern"-Button gibt es nicht. Weiterhin fehlt derzeit eine Schaltfläche zum Drucken, dies geht nicht direkt vom iPad aus (etwa über Drucker in einem WLAN-Netzwerk), sondern nur nach der Synchronisation der Dokumente mit einem PC oder Mac-Rechner.

Dokumente in Pages kann man in zwei verschiedenen Display-Ansichten erstellen, dabei stehen aber nicht in beiden Formaten immer alle Bedienelemente zur Verfügung. Apple hat sich hier vor allem auf das Hochformat konzentriert, etwa wenn das iPad in der Dockingstation im Hochformat verankert ist. In der obersten Zeile des Bildschirms finden sich dabei Buttons zur Rückkehr zur Ansicht aller eigenen Dokumente, eine Rückgängig-Funktion sowie Schaltflächen zum Einbau von Bildern, Tabellen, kleinen Graphiken und Symbolelementen. Der Hochkantmodus bietet also gleichzeitig Eingabe- und Formatierungsmöglichkeiten, während im Querformat oder im Fullscreen-Modus des Hochformates alle Einstellmöglichkeiten zu Gunsten einer größeren Bildschirmfläche ausgeblendet werden. Diese Reduktion im Querformat ist speziell für Kunden, die Pages auf dem iPad nicht mit der Dockingstation nutzen, sondern in Verbindung mit einer speziellen Tasche, die gleichzeitig als Ständer funktioniert, sehr störend, da dort das iPad häufig (nur) im Querformat aufgestellt wird.

Neben den beschriebenen Basiseinstellungen im Dokument kann man die wichtigsten Einstellungen in einem globalen Dokument-Setup hinterlegen, so etwa ein bestimmtes Seitenformat, Kopf/Fußzeile oder Master-Elemente.

Noch umständliche Synchronisation via iTunes

Apropos Synchronisation: Dokumente müssen auf dem Apple iPad für die Synchronisation vorbereitet werden, hierfür stehen die Formate .doc, .pages und .pdf zur Verfügung. Danach erfolgt die Synchronisation des iPads mit dem PC oder Mac. In iTunes im Reiter "Apps" erscheinen die zuvor auf dem iPad freigegebenen Dokumente. Zum Sichern benötigt man ein Dokumentendialog ("Sichern unter") - ein direkter Doppelklick oder Drag-and-Drop werden noch nicht unterstützt. Der umgekehrte Weg vom Mac auf das iPad geht sehr ähnlich. Eine direkte Übertragung aus Pages auf dem Mac fehlt noch, ebenso ist auch hier die Synchronisation per Drag-and-Drop nicht möglich. Neben diesen Bedienungshürden fiel bei der Synchronisation auf, dass nicht immer alle Schriftarten und Bilder übertragen werden. Speziell beim Weg vom Mac zum iPad gingen sowohl Textformatierungen als auch Bilder verloren, wenn diese nicht ebenso im Original auf dem iPad lagen. Zum Teil lag dieses Phänomen aber an den zwei verschiedenen Sprachvarianten der Software auf dem iPad und jener auf dem Mac.

Alternativ kann man das Dokument in den gleichen Dateiformaten auch als E-Mail-Anhang versenden.

Fazit: Pages für kurze Texte und Briefe gut nutzbar

Pages Formatvorlagen Verschiedene Formatvorlagen in Pages
Screenshot: teltarif.de
Abschließend hat uns Pages auf dem Apple iPad für das Verfassen kurzer und mittellanger Texte überzeugen können, speziell die Vorlagen eignen sich hervorragend, um Text binnen kurzer Zeit auf dem iPad anzulegen, dort zu verfassen und zu vollenden. Viele eigene und komplizierte Formatierungen sind aber dann sicherlich zu viel, ebenso wie das Editieren von langen, speziell wissenschaftlichen Textdokumenten mit vielen Seiten und Fußnoten. Eine echte Synchronisation der Dokumente ist derzeit noch nicht vorhanden, am besten klappt der Datenaustausch per E-Mail. Hier sollte Apple in einem Programm-Update unbedingt noch nachbessern.

Auf den kommenden Seiten erfahren Sie mehr über unsere Eindrücke zur Präsentationssoftware Keynote und zur Blog-Software für Wordpress.

Weitere News zum Apple iPad