o2 kündigt LOOP-Karten mit Easy-Money-Funktion
o2 kündigt Easy-Money-Nutzern
Grafik: o2, Foto/Montage: teltarif.de
Als der o2-Vorläufer Viag Interkom zur Jahrtausendwende noch recht neu auf dem deutschen Mobilfunkmarkt war, ließ sich das Unternehmen alle möglichen Aktionen einfallen, um Kunden zu gewinnen. Dazu gehörte die Easy-Money-Funktion bei LOOP-Prepaidkarten. Damit bekamen die Kunden zwei Cent pro eingehender Gesprächsminute gutgeschrieben, wenn das Telefonat im Viag-Interkom-Netz geführt wurde.
Die meisten Kunden freuten sich über die kleinen Gutschriften. Andere nutzen Easy Money bis heute aus, um Guthaben auf den Prepaidkarten zu generieren. Zwar gibt es Easy Money schon lange nicht mehr. Einmal aktiviert funktioniert die Option aber noch heute, wenn sie aus o2-Sicht nicht missbräuchlich genutzt wurde.
Nun scheint die Telefónica-Marke die letzten Kunden loswerden zu wollen, die noch LOOP Easy Money nutzen. Sukzessive kündigt o2 die Verträge der Nutzer. Erste Hinweise auf Kündigungen gab es schon vor Monaten. Wann der Netzbetreiber die Karten welcher Kunden kündigt, ist nicht planbar. Abgeschaltet wird zum jeweiligen Stichtag nicht nur die Easy-Money-Option, sondern der gesamte Mobilfunkanschluss.
Kündigungs-Info per SMS
o2 kündigt Easy-Money-Nutzern
Grafik: o2, Foto/Montage: teltarif.de
o2 informiert betroffene Kunden per SMS über die anstehende Abschaltung der Handynummer. In der Kurzmitteilung heißt es wörtlich: "Sehr geehrter Kunde, hiermit kündigen wir Ihren Loop Easy Money Tarif zur Rufnummer XXX zum YYY. Ihre Rufnummer können Sie innerhalb von 90 Tagen nach Beendigung des Vertrages zu einem neuen Anbieter mitnehmen. Ihr o2 Team."
Rechtlich geht die Kündigung in Ordnung. So wie der Kunde bei einer Prepaidkarte keine Vertragsbindung eingeht, gibt es umgekehrt natürlich auch für den Provider jederzeit die Möglichkeit, den Kontrakt aufzulösen. Die Rufnummer bleibt erhalten, wenn der Nutzer darauf Wert legt. Schließlich weist o2 ausdrücklich auf die Möglichkeit der Portierung hin.
Die spannende Frage ist: Was geschieht mit dem Restguthaben, das die Kunden noch auf der Prepaid-SIM haben. Easy-Money-Guthaben war von o2 nie zur Auszahlung vorgesehen. Allerdings hat das Oberlandesgericht München in einem Einzelfall im Dezember 2019 entschieden, dass Telefónica einem Kunden eine sechsstellige Summe Prepaid-Guthaben auszahlen muss, das ebenfalls weitgehend durch Easy-Money-"Aufladungen" zustande gekommen ist.