IoT-Test

Feinstaub-Sensoren-Test: Das bietet die o2 Kite Plattform

Wer Sensoren, Geräte, Container oder anderes mit SIM-Karten vernetzt, braucht hierfür eine leis­tungs­fähige Platt­form. Wir haben einen Blick auf die o2 Kite Platt­form für den o2 Busi­ness Easy IoT geworfen.
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o2 Business IoT im Test o2 Business IoT im Test
Bild: o2
Wie bereits berichtet hat o2 uns im Rahmen eines Test­pro­jekts die Möglich­keit gegeben, den Tarif o2 Busi­ness Easy IoT mit vernetzten Fein­staub-Sensoren zu testen. Denn zuneh­mend werden nicht nur Smart­phones, Tablets und Smart­wat­ches vernetzt, sondern auch Sensoren, Mess­stellen, Container, Fahr­zeuge und andere für Privat- und Geschäfts­kunden inter­essante Dinge.

o2 Business IoT im Test o2 Business IoT im Test
Bild: o2
Klar ist dabei: In dem Moment, wo sich das Gerät bewegt oder nicht auf ein wirk­lich sicheres WLAN zugreifen kann, muss für die Daten­über­tra­gung ein Mobil­funk­netz zum Einsatz kommen. Und wenn ein Unter­nehmen beispiels­weise hunderte oder gar tausende von vernetzten Sensoren oder Geräten betreibt, kann nicht jede einzelne dieser SIM-Karten ein eigenes Kunden­center haben - dann muss eine leis­tungs­fähige Admi­nis­tra­tions­platt­form her.

Im Rahmen unseres Tests haben wir uns daher einmal die bereits erwähnte o2 Kite Platt­form für die IoT-SIM-Verwal­tung ange­schaut und berichten nun über die wich­tigsten Funk­tionen. Die SIM-Verwaltung Die SIM-Verwaltung
Bild: o2, Screenshot: teltarif.de

Das bietet die o2 Kite Platt­form

Zu errei­chen ist die Admi­nis­tra­tions­platt­form unter kiteplatform.telefonica.de. Zuvor muss natür­lich unter easyiot.telefonica.de oder iot.telefonica.de/iot-shop/ ein passender Tarif bestellt worden sein.

Wie gesagt: Die Platt­form ist darauf ausge­legt, eine große Anzahl von SIM-Karten verwalten zu können. In unserm Test-Account befinden sich fünf SIM-Karten, wovon zwei noch unbe­nutzt sind und eine bei einer uns unbe­kannten Person einge­setzt wird. Die anderen beiden SIM-Karten sind uns - einge­baut in die beiden Fein­staub-Sensoren - für den Test zuge­gangen.

Gene­rell geht es bei der o2 Kite Platt­form darum, einer­seits Kosten und Daten­ver­brauch der SIM-Karten im Blick zu behalten. Ande­rer­seits bietet die Platt­form Möglich­keiten dafür, Miss­brauch mit den SIM-Karten zu verhin­dern oder sich darüber benach­rich­tigen zu lassen, falls "komi­sche Dinge" mit den SIM-Karten geschehen - und an diesen "komi­sche Dingen" können sowohl Menschen als auch das Netz schuld sein. In vielen Fällen reicht auch ein Alarm, damit der System­admi­nis­trator einmal nach­schauen kann, was gerade mit den SIM-Karten schief läuft. Das Haupt-Dashboard der o2 Kite Plattform Das Haupt-Dashboard der o2 Kite Plattform
Bild: o2, Screenshot: teltarif.de

Die Haupt­ober­fläche der o2 Kite Platt­form

Nach dem Einloggen in die o2 Kite Platt­form ist zunächst die Haupt­ober­fläche zu sehen. Dort werden alle SIM-Karten ange­zeigt mit ihrem jewei­ligen Status: Inaktiv/neu, ausste­hende Akti­vie­rung, Test, bereit zur Akti­vie­rung, aktiv, deak­tiviert oder suspen­diert. Wie gesagt: In unserem Test sind hier drei aktiv (von denen wir nur zwei benutzen), zwei weitere sind bereit zur Akti­vie­rung.

Für unseren Test irrele­vant ist die Anzeige der Kosten, weil es sich beim o2 Busi­ness Easy IoT Tarif um eine Flat­rate handelt, die einmalig 10 Euro für 10 Jahre kostet. Monat­liche Abrech­nungen sind dabei für die Kosten also nicht notwendig - wohl aber für das Daten­volumen. Wie in unserer ersten Meldung beschrieben stehen je nach Einsatz-Region 1,5 GB (Deutsch­land), 1 GB (Europa) bzw. 750 MB (World/80 Länder) für die 10 Jahre zur Verfü­gung. Würden unsere SIM-Karten nun plötz­lich deut­lich mehr verbrau­chen, würden wir an dieser Stelle sofort darüber infor­miert werden.

Über die Platt­form wäre es auch möglich, ein gesamtes Daten­volumen für alle SIM-Karten ungleich auf diese zu verteilen. Hätte man beispiels­weise einen Sensor, der mehr­mals pro Stunde Daten liefern soll und einen, der dies nur einmal monat­lich tun soll, könnte man dem Sensor mit mehr Daten­ver­brauch auch mehr Daten­volumen zuweisen und dies bei einer anderen SIM-Karte abzwa­cken. Sicherheitsfunktionen der o2 Kite Plattform Sicherheitsfunktionen der o2 Kite Plattform
Bild: o2, Screenshot: teltarif.de

Laufender Betrieb und verwen­dete Netz­technik

Inter­essant ist die Anzeige, die verdeut­licht, über welche Netz­technik sich die jewei­ligen SIM-Karten mit dem o2-Netz verbinden. Bei unseren beiden Test-SIM-Karten ist dies das GSM-Netz - schlicht und ergrei­fend deswegen, weil unsere beiden Fein­staub-Sensoren aktuell nur das GSM-Netz unter­stützen. Die SIM-Karten können aber gene­rell in den Netztech­niken 2G (GSM), 4G (LTE), NB-IoT und LTE-M funken.

Darüber hinaus wird ange­zeigt, über welchen APN die SIM-Karten mit dem Netz verbunden sind - in diesem Fall iot.telefonica.de. Zu sehen ist auch, wenn eine SIM über einen gewissen Zeit­raum gar keinen Traffic produ­ziert hat - dann muss etwas faul sein. Unsere beiden Sensoren sind beispiels­weise so einge­stellt, dass sie alle 15 Minuten die aktu­ellen Fein­staub­werte über­mit­teln und dafür eine Verbin­dung aufbauen. Im Bereich "Karten" lässt sich loka­lisieren, in welchem Bereich (Funk­zelle) die SIM sich gerade aufhält oder zuletzt gesichtet wurde. Zugriffstechnologien und aggressive Geräte Zugriffstechnologien und aggressive Geräte
Bild: o2, Screenshot: teltarif.de

Sicher­heit und "aggres­sive Geräte"

Zahl­reiche Sicher­heits­funk­tionen erlauben es, "Schind­luder" mit den SIM-Karten zu verhin­dern. Nehmen wir einmal an, wir würden verbo­tener­weise im Rahmen unseres Tests die SIM-Karten aus den beiden Sensoren nehmen und in handels­übliche Smart­phones stecken. Dann würden in der Platt­form gleich mehrere Alarme losgehen oder - je nach Konfi­gura­tion - die SIM-Karten sofort blockiert werden.

Denn über die Smart­phones würde natür­lich erstens eine dauer­hafte Daten­ver­bin­dung bestehen (nicht nur kurz­zeitig alle 15 Minuten), zwei­tens ein anderer APN verwendet werden und drit­tens natür­lich sehr viel mehr Daten über­tragen werden als nur die wenigen Kilo­byte eines Sensors. Und vier­tens würde das System merken, dass sich die IMEI, also die 15-stel­lige Seri­ennummer des Geräts geän­dert hat, und dann gege­benen­falls Alarm schlagen.

Lustig fanden wir die Über­sicht zu "aggres­siven Geräten": Diese zeigt die Vertei­lung der SIMs gemäß der Gesamt­zahl an offenen Daten­ver­bin­dungen, die jede SIM in den vergan­genen 24 Stunden herge­stellt hat. Produ­ziert eine SIM mehr als 150 Vorgänge pro 24 Stunden (also öfter als etwa alle 9 Minuten), gilt sie als aggressiv und wird hier sofort gemeldet. Bei einer IoT-SIM-Karte in einem Smart­phone wäre das also ganz schnell ein "aggres­sives Gerät". Update: Kommentar von o2 zu diesem Absatz: Ihre Schluss­fol­gerung ist hier nicht ganz korrekt. Ein Smart­phone baut die Daten­ver­bin­dung nicht ständig auf und ab, sondern hält diese weitest­gehend aufrecht. Deshalb würde ein Smart­phone hier nicht als aggres­sives Gerät auftau­chen. Ende des Updates.

Ange­zeigt werden kann im Sicher­heits­bereich auch, wenn die Regis­trie­rung einer SIM-Karte abge­lehnt wurde. Das kann der Fall sein, wenn die SIM-Karte unbe­kannt (gefälscht oder echt, aber noch nicht akti­viert) ist oder wenn der Betreiber nicht erlaubt ist, also wenn bei Aufent­halt der SIM im Ausland mit dem dortigen Netz­betreiber kein IoT-Roaming-Abkommen besteht.

Vertrag­liche Dinge zum Tarif

Wie in einem regu­lären Kunden­center werden über die Platt­form natür­lich auch alle vertrag­lichen Dinge zum o2 Busi­ness Easy IoT Tarif admi­nis­triert. Der Admi­nis­trator kann weitere Nutzer hinzu­fügen und diesen Rechte zuweisen. Die Abrech­nungen bei einem Tarif mit monat­licher Abrech­nung sind dort ebenso einsehbar wie alle Berichte zu den Ausgaben, ausge­löste Alarm­mel­dungen, Rabatte, Hinweise zur Steuer und vieles mehr.

Was in der o2 Kite Platt­form natür­lich nicht zu sehen ist, sind die konkreten Mess­ergeb­nisse unserer Fein­staub-Sensoren. Hierzu gibt es eine sepa­rate Platt­form des Herstel­lers TerraTransfer, auf deren Funk­tions­weise wir im Rahmen unseres Tests in einem sepa­raten Bericht eingehen. Unsere Auswer­tung der gemes­senen Werte lesen Sie im Bericht IoT-Fein­staub-Test mit o2 - liegen wir über den Grenz­werten?

Vor 20 Jahren wurde die Marke o2 gestartet und löste die bis dahin gültige Marke "VIAG Interkom" ab. teltarif.de-Redak­teur Henning Gajek ist seit Anfang an dabei und lässt uns an seinem persön­lichen Rück­blick teil­haben.

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