o2 und Allianz-Versicherung starten Glasfaserprojekt
Teurer Glasfaser-Ausbau: o2 holt Allianz-Versicherung an Bord
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Der spanische Telekommunikationskonzern
Telefónica hat sich beim Glasfasernetz-Ausbau den deutschen
Versicherungskonzern Allianz als Partner mit an Bord geholt. Beide
Unternehmen sollen jeweils zur Hälfte am Gemeinschaftsprojekt
beteiligt sein, teilten sie heute in Madrid und München mit.
Das Gemeinschaftsunternehmen will in den kommenden sechs Jahren bis zu fünf Milliarden Euro investieren. Der spanische Konzern will 500 Millionen Euro als Eigenkapital in das Projekt stecken - von der Allianz soll über verschiedene Instrumente eine Milliarde Euro kommen. Für Versicherer sind Infrastruktur-Investitionen interessant, da sie in Zeiten von niedrigen Zinsen nachhaltige Renditen versprechen. Der Rest der Investitionen will sich das Joint-Venture über Kredite und andere Wege an Bord holen.
Projekt offenbar für weitere Partner geöffnet
Teurer Glasfaser-Ausbau: o2 holt Allianz-Versicherung an Bord
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Bereits zuvor hatte es Spekulationen über eine Glasfaserallianz
beider Unternehmen gegeben. Am Mittwoch hatte der
Telefónica-Deutschland-Chef Markus Haas noch gesagt, dass es bald
eine Entscheidung dazu geben könnte. Nach Angaben von Telefónica
Deutschland von heute sollen mit der Glasfasergesellschaft bis
zu 2,2 Millionen Haushalte, vorwiegend in ländlichen Regionen des
Landes, mit den neuen Anschlüssen bis ins Haus versorgt werden.
Telefónica Deutschland profitiere als erster Großkunde der Gesellschaft. Für weitere Partnerschaften mit anderen Telekom-Unternehmen sei das Projekt geöffnet, hieß es.
VATM-Statement zur Glasfaser-Kooperation
Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM, sagt zu der heute verkündeten Kooperation, die Gründung des neuen Joint Ventures der Telefónica-Gruppe und der Allianz und die Zielsetzung, über zwei Millionen Haushalte an ein eigenes Glasfasernetz anzuschließen, seien "sehr gute Nachrichten für den Glasfaserausbau in Deutschland" – zumal dieser vor allem in unterversorgten ländlichen und halbländlichen Gebieten stattfinden solle.
"Besonders positiv" sei neben den hohen geplanten fünf Milliarden Euro Investitionen, dass das Joint Venture allen Anbietern von Telekommunikationsdiensten einen FTTH-Großhandelszugang und damit Open Access anbieten wolle. Der neue Zusammenschluss zeige erneut, "wie interessant der Glasfaserausbau in Deutschland für Investoren auch aus anderen Bereichen" sei.
So würden beim Gigabit-Ausbau immer wieder neue Formen von Kooperationen entstehen. "Mehr freiwillige Zusammenarbeit der Akteure" sei auch ein Ziel der TKG-Novelle. Es mangele nicht an Geld für den Ausbau. Die Wettbewerber der Telekom hätten Investitionen in Höhe von mehr als zehn Milliarden Euro in Deutschland angekündigt. Genau dieses "enorme" Engagement der Wettbewerber müsse bei der TKG-Novelle nachhaltige Berücksichtigung finden.
Erst gestern hat Telefónica Deutschland seine aktuellen Zahlen verkündet.