Nokia ohne Handys: Netze und Here-Karten müssen Gewinn bringen
Nokia Here soll jetzt statt Handys Wachstum bringen
Bild: Nokia
Nokia rechnet nach der Trennung von der Handy-Sparte
mit einem schnelleren Gewinnwachstum in seinem neuen Kerngeschäft.
Das finnische Unternehmen, das nun vor allem ein Netzwerk-Ausrüster
ist, hob heute die Prognose für die Entwicklung des operativen
Gewinns an. Nokia rechnet nur im Netzwerk-Bereich langfristig mit
einer bereinigten Rendite von acht bis elf Prozent. Die bisherige
Spanne hatte bei fünf bis zehn Prozent gelegen. Der Umsatz werde im
kommenden Jahr wachsen, hieß es zum Kapitalmarkttag in London.
Nokia und andere westliche Telekom-Ausrüster steht unter verstärktem Druck aggressiver chinesischer Rivalen wie Huawei, die ihre Preisvorteile ausspielen. Zugleich sind die LTE-Netze, die in den vergangenen Jahren für Wachstum sorgten, in vielen Märkten bereits weitgehend ausgebaut.
Nokia, ehemals der größte Mobiltelefon-Hersteller der Welt, hatte im April die lange verlustbringende Handy-Sparte an Microsoft verkauft. Neben der Netzwerk-Technik ist das zweite, noch deutlich kleinere Standbein der Kartendienst Here.
Here Maps verstärkt in Autos und für Geschäftskunden
Nokia Here soll jetzt statt Handys Wachstum bringen
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Bei der Netzwerksparte Nokia Solutions Networks strebt Nokia trotz der starken Konkurrenz an, längerfristig etwas mehr zu wachsen als der Markt. Dies könnte beispielsweise durch einen höheren Grad an Automatisierung geschehen, so das Unternehmen in seiner heutigen Mitteilung. Für den Kartendienst Here hat Nokia darüber hinaus Pläne, die nicht nur direkt Endkunden betreffen. Vor allem im Automobil-Business und im Geschäftskunden-Bereich will Nokia den Here-Dienst zukünftig verstärkt vermarkten. Dies überrascht nicht, da bei Endkunden konkurrierende Dienste wie Google Maps oder Openstreetmap bereits einen dominierende Stellung einnehmen.
Die Forschungssparte Nokia Technologies soll sich weiterhin darauf konzentrieren, neuartige Dienste und Produkte zu entwickeln und den bestehenden Pool an Patenten weiter zu vermarkten.