Löchrig

LTE: Ländliche Bahnstrecken weiterhin schlecht versorgt

Bundes­weit ist etwa jeder 20. Kilo­meter Eisen­bahn­strecke nicht mit schnellem mobilen 4G-Internet (LTE) abge­deckt. Das hat das Bundes­ver­kehrs­minis­terium der FDP geant­wortet.
Von mit Material von dpa

Handy-Netzversorgung im Zug bleibt weiter ein Drama. Viele ländliche Strecken sind kaum richtig versorgt. Handy-Netzversorgung im Zug bleibt weiter ein Drama. Viele ländliche Strecken sind kaum richtig versorgt.
Foto: Picture Alliance / dpa
Trotz regel­mäßiger Erfolgs­mel­dungen der Netz­betreiber: Wer mit dem Zug in Deutsch­land unter­wegs ist, hat zum Beispiel in länd­lichen Gebieten immer wieder mit Funk­löchern zu kämpfen. Zwar gibt es an einem Groß­teil der Bahn­stre­cken inzwi­schen schnelles Internet - aber längst nicht überall.

Jeder 20. Kilo­meter hat kein (schnelles) Netz

Handy-Netzversorgung im Zug bleibt weiter ein Drama. Viele ländliche Strecken sind kaum richtig versorgt. Handy-Netzversorgung im Zug bleibt weiter ein Drama. Viele ländliche Strecken sind kaum richtig versorgt.
Foto: Picture Alliance / dpa
Bundes­weit ist etwa jeder 20. Kilo­meter Eisen­bahn­strecke nicht mit schnellem mobilen 4G-Internet (LTE) abge­deckt. Das geht aus einer Antwort des Bundes­ver­kehrs­minis­teriums auf eine FDP-Anfrage hervor, die der Deut­schen Presse-Agentur vorliegt. Betroffen sind demnach gut 2040 von rund 40.600 Kilo­metern Schie­nen­wege­netz. Das entspricht einer Quote von rund fünf Prozent.

Im bundes­weiten Vergleich schneidet Rhein­land-Pfalz am schlech­testen ab, dort ist etwa jeder 10. Kilo­meter nicht mit schnellem Mobil­funk versorgt - gefolgt von Baden-Würt­tem­berg und Sachsen.

Hingegen könnten Zugrei­sende in Berlin, Hamburg und Bremen unge­stört surfen, dort liege die Abde­ckung nach Behör­den­angaben bei 100 Prozent. In Schleswig-Holstein ist nur jeder 80. Kilo­meter nicht mit schnellem Mobil­funk versorgt.

Unter­bro­chene Tele­fonate und Surfen im Schne­cken­tempo nerven viele Bahn­gäste, sagte der FDP-Bundes­tags­abge­ord­nete, Torsten Herbst. Die Zahlen seien ein "abso­lutes Armuts­zeugnis" für die Digi­tali­sie­rung in Deutsch­land und eine kunden­freund­liche Bahn. Seine Frak­tion hatte schon öfters nach der Netz­abde­ckung gefragt.

Minis­terium sieht Bahn­unter­nehmen in der Pflicht

Das Bundes­ver­kehrs­minis­terium sieht auch die Betreiber von Schie­nen­wegen und Bahn­unter­nehmen in der Pflicht. Diese seien gehalten, etwa durch den Einbau von Repea­tern für eine zuver­läs­sige Versor­gung in den Zügen zu sorgen, hieß es.

"Die Verbin­dung im Zug kann nur so gut sein, wie sie außen am jewei­ligen Stre­cken­abschnitt ist. Es ist Aufgabe der Mobil­funk­betreiber, eine lücken­lose Netz­abde­ckung entlang der Schienen sicher­zustellen", betonte ein Spre­cher der Deut­schen Bahn.

Flächen­deckung geplant

Prin­zipiell sollen die Netz­betreiber für flächen­deckenden Mobil­funk­emp­fang in Deutsch­land sorgen. Um Funk­löcher vor allem in länd­lichen Regionen zu schließen, hatte die Bundes­regie­rung im Juni aller­dings ange­kün­digt, künftig auch den Bau von Funk­masten mit 1,1 Milli­arden Euro zu fördern. Tech­nische Umbauten in Zügen sollen mit 150 Millionen Euro unter­stützt werden. Ziel sei es, dass der Mobil­funk nicht mehr den Zugfunk störe, so der Bahn­spre­cher. Dafür sollen nun Bahn­funk­geräte teils umge­tauscht oder aufge­rüstet werden.

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