Ausbau

U-Bahn München nun mit Handyversorgung

Ausbau deutlich eher als geplant abgeschlossen
Von Thorsten Neuhetzki

Auch die Münchener U-Bahn ist jetzt (fast) komplett mit Handynetzen versorgt. Auch die Münchener U-Bahn ist jetzt (fast) komplett mit Handynetzen versorgt.
Foto: dpa
Auch in der Münchener U-Bahn sind Handy-Nutzer ab sofort fast durchgehend erreichbar. Wie die Betreibergesellschaft der U-Bahn und die Mobilfunkanbieter übereintreffend mitgeteilt haben, wurde ein Großteil der noch fehlenden U-Bahnversorgung zum Wochenende aktiviert. Aktiviert wurden weitere 20 Sende- und Empfangsanlagen mit insgesamt 125 Antennen. Sie decken 20 U-Bahnstationen mit knapp 15 Kilometern Tunnelstrecke ab.

Auch die Münchener U-Bahn ist jetzt (fast) komplett mit Handynetzen versorgt. Auch die Münchener U-Bahn ist jetzt (fast) komplett mit Handynetzen versorgt.
Foto: dpa
Eigentlich war diese Ausbaustufe erst zum Ende des Jahres geplant. Die Arbeiten hatten im Mai 2009 begonnen. Ein erstes "„Kernnetz" für die Handy- und Internetnutzung im Untergrund ging am 8. September 2009 in Betrieb. Insgesamt sind damit nun alle 92 unterirdischen U-Bahnhöfe auf Münchner Stadtgebiet und knapp 80 Kilometer Tunnelstrecke versorgt. Die jetzt beginnenden Maßnahmen zur Optimierung der Funkversorgung werden voraussichtlich bis Ende 2012 abgeschlossen. Im ersten Halbjahr des nächsten Jahres sollen außerdem noch die beiden U6-Bahnhöfe Garching und Garching-Forschungszentrum mit Sende- und Empfangsanlagen ausgerüstet werden.

Die Kosten von mehreren Millionen Euro teilen sich die vier deutschen Mobilfunkanbieter Vodafone, Telekom, E-Plus und o2 zu gleichen Teilen. Die Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) spricht beim Ausbau des Netzes von einer "logistischen Herausforderung für alle Beteiligten". Besonders der Zeitfaktor spielte beim Ausbau eine Rolle, weil die Antennen im Tunnel teilweise nur nachts während der sehr kurzen Betriebsruhe der U-Bahn aufgebaut werden konnten, um den Fahrgastbetrieb nicht zu beeinträchtigen.

Ausbau erwies sich als nicht ganz einfach

Eine weitere Herausforderung war, die besten Antennenstandorte für eine optimale Netzqualität im verzweigten und unterschiedlich konstruierten Tunnelsystem zu finden. Die optimalen Standorte zu finden, machte hunderte von Messfahrten erforderlich. Das Herzstück der Mobilfunktechnik, die so genannte Zentralstation, wurde letztlich in einem Betriebsraum im Hauptbahnhof untergebracht. Von dort aus werden Gespräche und Daten an die Vermittlungsstellen der jeweiligen Netzbetreiber weitergeleitet. Die Signalübertragung zwischen der Zentralstation und den Antennen im U-Bahnnetz erfolgt via Glasfaserkabel der SWM, die die Netzbetreiber für ihre Zwecke mitnutzen. Der Ausbau erfolgte unter der Federfühung von Vodafone

Ein Ausbau des Handynetzes in der U-Bahn war nach Angaben der Betreibergesellschaft von den Fahrgäste früher in mehreren Befragungen über Jahre hinweg mit deutlicher Mehrheit abgelehnt worden. Inzwischen habe sich das Meinungsbild aber erkennbar verändert, Beschwerden gäbe es zuletzt immer weniger. Die Verkehrsgesellschaft begründen das mit der gestiegenen Bedeutung des Internets auf mobilen Geräten.

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