Ausland

Netztest Österreich & Schweiz: Besserer Ausbau als in Deutschland

Neben Deutschland hat connect auch die Mobilfunknetze in Österreich und der Schweiz einem ausführlichen Test unterzogen. Wir haben uns die Ergebnisse einmal angesehen.
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Neben Deutschland berücksichtigt der Netztest der Fachzeitschrift connect seit 2009 auch die Mobilfunknetze in Österreich und in der Schweiz. Dabei sind die Messmethoden mit denen in Deutschland identisch, sodass sich die Ergebnisse auch direkt vergleichen lassen. Den Angaben zufolge schneiden in den Alpenländern alle getesteten Netze mit guten, sehr guten oder sogar überragenden Ergebnissen ab.

In Österreich hält der Vorjahressieger A1 seine Spitzenposition und steigert sich um 23 Punkte (Testnote: "sehr gut"). Die Nase vorn hat A1 gleichermaßen in der Sprach-, wie auch in der Daten-Disziplin. Im Drivetest in Großstädten kam das Unternehmen auf eine Erfolgsquote von 95 Prozent bei Sprachverbindungen. Im Walktest lag die Quote sogar bei 100 Prozent.

connect-Netztest auch in Österreich und der Schweiz connect-Netztest auch in Österreich und der Schweiz
Foto: Vodafone, Grafik/Montage: teltarif.de
Auch in den Kleinstädten und auf Verbindungsstraßen konnte A1 mit 98 bzw. 94 Prozent überzeugen. Nur in der Bahn war das Ergebnis schlechter, wenn auch auf deutlich höheren Niveau als bei den deutschen Mobilfunknetzen. So kam A1 hier auf 73 Prozent.

Ähnlich sieht das Bild bei den Datenverbindungen aus. In der Stadt liegt A1 bei 98 Prozent im Drivetest bzw. bei 96 Prozent im Walktest. In kleineren Städten und auf Verbindungsstraßen haben die Tester 92 bzw. 97 Prozent ermittelt und auch bei der Internet-Nutzung fiel die Erfolgsquote in der Bahn mit 65 Prozent deutlich ab.

Drei folgt auf Platz 2

Obwohl Drei in der Sprach-Disziplin im Vergleich zum Vorjahr einige Punkte einbüßt, zeigt auch die Hutchison-Tochter "sehr gute" Ergebnisse und belegt den zweiten Platz. Die Sprachverbindungen weisen Erfolgsquoten zwischen 86 und 90 Prozent auf - außer im Zug, da wurden lediglich 57 Prozent ermittelt. Bei Datenverbindungen ist das Ergebnis mit Quoten zwischen 93 und 96 Prozent ähnlich. An Bord der Österreichischen Bundesbahnen wurden 69 Prozent ermittelt. Hier lag Drei demnach sogar vor A1.

T-Mobile Austria hat sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert und rückt nahe an den Rivalen Drei heran. Vor allem wegen der Verbesserung in der Daten-Disziplin erhält auch dieser Anbieter die Note "sehr gut". Allerdings wurden bei Sprachverbindungen auf Verbindungsstraßen nur 78 Prozent ermittelt, in den Städten lag der Wert zwischen 87 und 91 Prozent, in der Bahn bei 54 Prozent.

Bei der mobilen Internet-Nutzung erreichte T-Mobile in den Städten Werte zwischen 94 und 96 Prozent. Im Walktest in Großstädten war das Ergebnis demnach sogar knapp besser als das Resultat des Konkurrenten Drei. Auf Verbindungsstraßen ermittelten die Tester von connect eine Erfolgsquote von 89 Prozent, in der Bahn lag der Wert bei 61 Prozent.

Schweiz: Zwei Netzbetreiber teilen sich Platz 1

Beim connect-Netztest in der Schweiz gab es indes eine Überraschung. Sunrise und Swisscom teilen sich den ersten Platz und knacken beide die 950-Punkte-Marke. Somit gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Netztests des Stuttgarter Fachmagazins zwei Sieger in einem Land, die beide die Gesamtnote "überragend" erhalten, die in Deutschland von keinem Netzbetreiber erreicht wurde. Der kleinste Schweizer Mobilfunkanbieter Salt verbessert sich in der Daten-Disziplin, verliert aber Punkte in der Sprach-Wertung und erhält die Note "gut".

Besonders auffällig gegenüber den Netztests in Deutschland und Österreich ist die sehr gute Performance, die die schweizerischen Netzbetreiber in der Bahn liefern. Sunrise kommt bei Sprachverbindungen im Zug auf eine Quote von 96 Prozent, Swisscom liegt mit 93 Prozent nur knapp dahinter, während Salt hier nur 57 Prozent erreicht.

Nicht ganz so hoch sind die von connect erhobenen Werte für den mobilen Internet-Zugang an Bord der Schweizerischen Bundesbahnen. Hier hat die Swisscom mit immer noch sehr guten 87 Prozent die Nase vorn, es folgt nur knapp dahinter Sunrise mit 85 Prozent, während für Salt ein Wert von 75 Prozent ermittelt wurde.

Sunrise und Swisscom mit perfekter Netzabdeckung in den Städten

Im Telefonie-Test in schweizerischen Groß- und Kleinstädten hinterließen Sunrise und Swisscom ein nahezu makelloses Bild. Beide Netzbetreiber kamen auf Werte zwischen 98 und 100 Prozent. Auch auf Verbindungsstraßen waren die Ergebnisse mit 97 bzw. 99 Prozent kaum schlechter. Salt folgte mit deutlichem Abstand und Resultaten zwischen 75 und 85 Prozent.

Bei der mobilen Internet-Nutzung erreichten Sunrise und Swisscom in den Städten Werte zwischen 97 und 98 Prozent, auf Verbindungsstraßen wurden von beiden Betreibern sogar 99 Prozent erreicht. Salt folgte mit 84 bis 93 Prozent, wobei das Ergebnis im Walktest in Städten (84 Prozent) im Vergleich zu den anderen Messwerten unterdurchschnittlich war. Test-Ergebnisse für Österreich und Schweiz Test-Ergebnisse für Österreich und Schweiz
Bild: Connect

Deutsche Ergebnisse im Vergleich zu den Nachbarländern enttäuschend

Zwar sind die Mobilfunkmärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht direkt miteinander vergleichbar. Dennoch zeigt sich, dass der Ausbau in den beiden Alpenländern in allen Netzen deutlich besser als hierzulande ist. Das wird vor allem bei der Bahn-Versorgung in der Schweiz sichtbar.

Zu bedenken ist allerdings, dass Deutschland deutlich größer als die beiden Nachbarländer ist, sodass deutlich mehr Funkzellen für eine flächendeckende Versorgung erforderlich sind. Dafür haben es die Netzbetreiber in den beiden Alpenländern mit einer schwierigen Topografie zu tun, die die Mobilfunkversorgung auch nicht gerade vereinfacht.

In einer weiteren Meldung haben wir für Sie bereits den connect-Netztest für den deutschen Markt ausgewertet.

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