Microsoft Build 2021: Programmieren in der Cloud
Gestern hat die diesjährige Entwicklerkonferenz "Microsoft Build" begonnen, wo der Software-Konzern Microsoft seinen Software-Entwicklern und wichtigen System-Kunden einen Überblick über aktuelle und geplante Produkte geben möchte.
Microsoft stellt dort neue Entwicklungswerkzeuge und Produktivitätslösungen vor, beispielsweise die Roadmap für "Visual Studio 2022", GitHub Codespaces, Software mit grafischer Oberfläche für das Windows Subsystem für Linux (WSL), sowie erweiterte Funktionen für das Microsoft Teams Toolkit. Die Microsoft Build findet noch bis morgen als rein virtuelles Event statt.
Viel Informationen für Experten und Anwender
Microsoft-Chef Satya Nadella setzt erfolgreich auf die Cloud
Foto: Microsoft Homepage
Bei dieser Konferenz geht es also weniger um Consumer-Produkte wie Windows 10 oder Office 365 (Office-Anwendungen, E-Mail, Cloud-Speicher), sondern mehr um Profi-Produkte wie Microsoft 365 oder das soziale Netzwerk "LinkedIn", eine Art Facebook für Profi-Anwender, und vor allen Dingen um die Microsoft Cloud in allen Facetten, beispielsweise Microsoft Azure und vieles mehr.
Teilnehmer sollen lernen, wie Cloud basierte Anwendungen "gebaut" werden können, wie man Software als einen Dienst (SaaS - Software as a Service) und der Microsoft Cloud wirtschaftlich verbinden kann.
Welche Vorteile SaaS hat?
Die Geschichte ist nicht neu: Früher haben die Kunden eine Software einmal gekauft und dann auf ewig genutzt. Updates gab es ein oder zwei und das wars. Später stiegen die Ansprüche, Updates gab es nun öfters, nach einiger Zeit wurde eine Nachfolge-Version vorgestellt, die man neu kaufen konnte (mit Rabatt, falls man die Vorgänger-Version schon gekauft hatte).
Bei "Software as a Service" - so die Vorstellung, soll die Software nicht mehr gekauft, sondern gemietet werden. Der Nutzer zahlt pro Monat oder pro Jahr, dafür bekommt er regelmäßig Updates und braucht sich (im Prinzip) um nichts mehr zu kümmern.
Hat der Nutzer einen schwachen Rechner, läuft seine Anwendung in der Cloud, wo genügend Rechenleistung vorhanden ist (oder sein sollte), der Nutzer zahle eine Miete für die Cloud. Eine Cloud kann auch als passiver Speicher für Bilder, Texte, Einstellungen und vieles mehr sein, auch dafür darf man Miete zahlen.
Benötigt man die Cloud nicht mehr, wird gekündigt und der SaaS-Anbieter löscht die Daten und weg sind sie. Alleine die Angst vor dem Datenverlust hält die Kunden bei der Stange.
Visual Studio: Ein Update und Ausblick auf die Zukunft
Das Programm "Visual Studio" gehöre mit mehr als 25 Millionen monatlichen Anwendern, so Microsoft, zu den beliebtesten Werkzeugen für die Entwicklung von Software und Services, während GitHub die weltweite Anlaufstelle und Community für Entwickler ist.
Seit gestern ist das neueste Update für Visual Studio 2019 verfügbar. Es bietet Produktivitätsverbesserungen für die Entwicklung mit ".NET-" und "C++", verbesserte integrierte Git-Werkzeuge, Unterstützung für die Erstellung von "GitHub-Action-Workflows" direkt aus der integrierten Entwicklungsumgebung (IDE), verbesserte Werkzeuge für die Arbeit mit Containern sowie neue Azure-Integrationen für die Entwicklung cloudbasierter Anwendungen.
Die kommende Version von Visual Studio wird unter 64 Bit laufen, Beta-Tester können sich bei Microsoft melden.
Immer noch Angst vor der Cloud?
In der Industrie gab und gibt es große Bedenken, die wichtigen Firmen-Daten der Cloud anzuvertrauen. Andersrum kann man viel Geld sparen, weil Rechenleistung nach Bedarf zu und weggeschaltet werden kann, man braucht keine teure Hardware zu kaufen, zu installieren und zu betreuen (die binnen kürzester Frist wieder veraltet ist).
Vernetztes Arbeiten - bitte in der Cloud
In Folge der weltweiten Corona-Krise ist hybrides Arbeiten, am besten von zu Hause aus, der neue Standard. Tools zur Zusammenarbeit, also Kollaborations-Lösungen sind gefragt. Ein Tool ist Microsoft Teams, was für Firmen, aber auch für Schulen oder Universitäten genutzt werden könnte, wenngleich beim Thema "Datenschutz" die Ansichten zwischen Europa und den USA weit auseinander gehen.
Dennoch: Microsoft Teams hat nach Angaben von Microsoft weltweit über 145 Millionen tägliche Nutzer. Microsoft zeigt Erweiterungen für Teams, etwa "Shared Stages" oder neue Optionen für den "Together-Modus". Künftig können Teams-Anwendungen selbst programmiert werden.
Das Thema Sicherheit spielt auch bei Microsoft eine wichtige Rolle: Ein "Stream" beschäftigt sich mit der sicheren Verwaltung von empfindlichen Daten in der Cloud.
Programmieren - ganz einfach?
Programmieren ist ganz einfach... sagt Microsoft
Bild: Microsoft
Programmieren, so erfahren es die Teilnehmer der Konferenz sei eigentlich "ganz einfach", man könne ja "Low-Code" programmieren und seine Arbeit eleganter "smarter" machen.
In der "Student Zone" werden Studenten eingeladen in die Welt von Microsoft reinzuschnuppern, um eine möglicherweise erfolgreiche Karriere zu starten.
Microsoft goes Linux im grafischen Windows-Subsystem
Mit dem Windows-Subsystem für Linux (WSL) lässt sich Linux-Software ohne virtuellen Computer oder Dual Boot direkt in Windows starten. Microsoft stellt die GUI-App-Unterstützung (Grafische Benutzer-Schnittstelle) auf WSL vor, wodurch jetzt auch Linux-Programme mit grafischer Oberfläche unter Windows laufen können.
Die Vorträge sind online abrufbar, nähere Details finden Sie auf einer speziellen Webseite