Gut aufgestellt

Kabel Deutschland hübscht sich vor Vodafone-Übernahme nochmals auf

Die Zeit von Kabel Deutschland als selbständiges Unternehmen geht zu Ende. Vor der Übernahme durch Vodafone hübscht sich der Kabelnetzbetreiber nochmals auf und präsentiert steigende Gewinne und Umsätze.
Von mit Material von dpa

Kabel Deutschland hübscht sich vor Vodafone-Übernahme nochmals auf Kabel Deutschland hübscht sich vor Vodafone-Übernahme nochmals auf
Bild: Kabel Deutschland
Kabel Deutschland liegt vor der Übernahme durch den Mobilfunkkonzern Vodafone weiter auf Wachstumskurs. Das im MDax notierte Unternehmen wachse und liege im Plan, sagte Unternehmenschef Adrian von Hammerstein bei der Vorlage der Zwischenbilanz heute. Nach roten Zahlen im Vorquartal wegen der geplanten Vodafone-Transaktion verdiente das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember unter dem Strich wieder 33 Millionen Euro. An der Börse legte die Aktie leicht zu. Am 13. Februar ist ein wichtiges Datum für Kabel Deutschland, denn an diesem Tag werden die Aktionäre über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Vodafone abstimmen. Ursache des negativen Netto-Ergebnisses im zweiten Quartal sei die Übernahme durch Vodafone gewesen, die verschiedene außerplanmäßige Aufwendungen in einer Gesamthöhe von rund 206 Mio. Euro zur Folge gehabt haben soll. Hierbei hätte es sich insbesondere um die Abschreibung aktivierter Verlustvorträge gehandelt, die durch die Übernahme durch Vodafone wohl nicht mehr steuermindernd genutzt werden könnten.

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Bild: Kabel Deutschland
Im dritten Quartal konnte der Kabelnetzbetreiber seinen Umsatz dank neuer Internet- und Telefonkunden steigern. Insgesamt wuchsen die Erlöse um 3,7 Prozent auf 482 Millionen Euro. Bereinigt um die im Vorjahr verbuchten Einspeiseentgelte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten betrug das Plus 5,3 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 4,7 Prozent auf 231 Millionen Euro. Die Erwartungen am Markt wurden damit erfüllt.

Kabel Deutschland profitiert davon, dass immer mehr Kunden neben dem Kabelanschluss weitere Produkte und Dienste wie zum Beispiel Telefonverbindungen oder zusätzliche Fernsehkanäle buchen: Ende Dezember wurden im Schnitt 1,76 Produkte abonniert, verglichen mit 1,66 Produkten ein Jahr zuvor. Durch diesen Trend wuchs der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 1,25 Euro auf 17,30 Euro.

88 000 zusätzliche Kunden im abgelaufenen Quartal

Im Internet- und Telefongeschäft konnte das Unternehmen im Berichtszeitraum 88 000 zusätzliche Kunden gewinnen. Gleichzeitig hat Kabel Deutschland 25 Millionen Euro in das Investitionsprogramm "Alpha" gesteckt. Im ländlichen Raum sind beispielsweise weitere Kabelnetze für schnelles Internet aufgerüstet worden. Zudem seien im dritten Quartal rund 20 weitere Städte und Gemeinden mit insgesamt rund 200 öffentlichen WLAN-Hotspots ausgestattet worden. Nach Unternehmensangaben machen die neuen Dienste, also Internet, Telefon und Premium-TV, bereits über 43 Prozent aller Abonnements bei Kabel Deutschland aus.

Für das laufende Geschäftsjahr geht Kabel Deutschland von einen Umsatzwachstum zwischen 5 und 6 Prozent aus, bereinigt um die im Vorjahr verbuchten Einspeiseentgelte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. 25 Prozent des Umsatzes für das Regelgeschäft möchte das Unternehmen gleich wieder investieren. Der Verschuldungsgrad wird wohl wie bisher unverändert zwischen dem 3,0- und 3,5-fachen Ebitda liegen. Zur Aktionärsvergütung für das kommende Geschäftsjahr gibt Kabel Deutschland keine Prognose ab.

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