iPad mini 6 im Test: Größeres Display, mehr Leistung & 5G
Es hat gefühlt eine Ewigkeit gedauert, bis Apple das iPad mini grundlegend erneuert hat. Vor sechs Jahren gab es für das iPad mini 4 noch eine große Show, das iPad mini 5 wurde im März 2019 per Pressemitteilung angekündigt. Immerhin gab es damals einen A12-Chip und eine Stift-Bedienung.
Das iPad mini 6 ist ein kompletter Neuanfang. Apple verabschiedet sich vom klassischen Design des Ur-iPads und nimmt stattdessen das kantige Aussehen des iPad Pro und iPad Air zum Vorbild. Auch die gesamte Technik ist neu: die Kameras auf Vorder- und Rückseite, das Display, der Hauptchip, der Touch-ID-Sensor zum Entsperren auf dem Einschaltknopf.
Mehr Bildschirm, mehr Leistung
iPad mini 6 im Test
Foto: Apple
Obwohl das neue iPad mini knapp 8 Millimeter kürzer ist als das Vorgängermodell, ist der Bildschirm nun größer. Mit einer Diagonalen von 8,3 Zoll (ca. 21cm) sind es immerhin 1,7 Zentimeter mehr als beim Vorgänger. Das Display deckt einen im Vergleich zum herkömmlichen iPad erweiterten Farbraum (DCI-P3) ab. Da das Glas direkt auf das Displaypanel laminiert wurde, entstehen kaum Reflexionen, nur direkt in der Sonne spiegelt das Display.
Wie im neuen iPhone 13 steckt im iPad mini 6 auch ein A15-Bionic-Prozessor. Die Leistung des Chipsystems liegt im kleinen Tablet allerdings etwas unter der des iPhone 13 Pro. Im Vergleich zu den größeren Tablet-Varianten von Apple steht das iPad mini 6 nun zwischen dem iPad Air 4 und dem neusten iPad Pro. Davon profitieren Apps, die auf volle Leistung angewiesen sind, beispielsweise das CAD-Programm SketchUp von Trimble oder die mächtige Zeichen- und Malsoftware Fresco von Adobe.
Handliches Format für mobile Spiele
Das neue iPad mini ist in fünf verschiedenen Farben erhältlich
Foto: Apple
Mit so viel Leistung unter der Haube könnte sich das iPad mini 6 aber auch zu einem Star der Gamer-Szene entwickeln. Bislang steht unter den Tablets das iPad Pro in der Gunst der Spieler ganz oben. Bei manchen Spielen ist es jedoch auf die Dauer ermüdend, ein so großes und schweres Gerät in den Händen zu halten. Das kleinste iPad wiegt nur 293 Gramm im Vergleich zu 468 und 684 Gramm für die beiden iPad-Pro-Modelle.
Verbesserungen gibt es auch bei der Foto- und Videoqualität. Die Kamera auf der Rückseite löst Fotos jetzt mit zwölf Megapixel auf. Damit gelingen gute Bilder, die scharf und ausgewogen belichtet sind. Die Farben erscheinen lebendig und kräftig. Videos können jetzt in 4K-Auflösung mit 60 Frames pro Sekunde aufgenommen werden.
Auch wenn Schärfe und Farben gefallen: An die Qualität der aktuellen iPhone-Modelle kommt das iPad mini 6 nicht heran. Das kleine iPad verfügt schließlich auch nur über eine Weitwinkel-Kamera - und nicht über die zwei oder drei Objektive des iPhone 13 (Pro).
Neue Funktionen für bessere Videokonferenzen
Kameralinse im iPad mini 6
Foto: Apple
Den Unterschied merkt man auch bei der Geschwindigkeit, mit der die Kamera des kleinen iPads auf Helligkeitswechsel reagiert oder nach einem Kameraschwenk neu fokussiert. Angenehm überrascht im Praxistest hat die Frontkamera. Sie ist spürbar besser als die der meisten Macs und zeichnet in Full-HD (1920 zu 1080 Pixel) auf. Auch der Modus "Center Stage", bei dem die Kamera virtuell dem Sprecher folgt, wird unterstützt.
Das iPad mini 6 nutzt wie das iPad Air 4 und das iPad Pro (ab 2018) den Apple Pencil 2, der mit einer abgeflachten Seite magnetisch am iPad haftet und so auch kabellos induktiv geladen wird. Beim Schreiben und Zeichnen gibt es im Vergleich zur ersten Pencil-Generation kaum Unterschiede. Praktisch ist aber, dass man mit einer Tippgeste zwischen den einzelnen Werkzeugen wechseln kann. Das kann nur der Pencil 2.
Nutzer werden sich auch darüber freuen, dass das iPad mini 6 - wie zuvor schon die Pro-Modelle eine USB-C-Buchse bekommen hat. Darüber kann man Kamerachips, USB-Sticks oder Festplatten, aber auch eine externe Tastatur oder einen Monitor anschließen.
Auf Seite 2 lesen Sie, wie auch das klassische iPad von Apple aufgerüstet wurde.