Smart Home

IFA-Trends bei Hausgeräten: Bunt, vernetzt und leistungsstark

Ob Kühlschrank, Wäschetrockner oder Ofen - Hausgeräte können immer mehr und werden immer schlauer. Am 1. September beginnt in Berlin die IFA mit jeder Menge Innovationen. Ein paar Einblicke gibt es schon.
Von Rita Deutschbein / dpa

Kühlschrank und Herd lassen sich nicht neu erfinden. Und doch sind selbst an solchen Alltagsgeräten immer noch Verbesserungen möglich. Die Hausgeräte-Branche zeigt auf der Elektronikmesse IFA in Berlin (1. bis 6. September) wieder einige Innovationen. Erste Neuheiten haben die Firmen bereits verraten.

Wie in so vielen Bereichen sind auch die neuesten Innovationen bei den Haushalts­geräten oftmals zuerst im teureren Premiumbereich zu finden. Aber nach und nach geben Hersteller diese auch an Waschmaschine, Herd und Co. in der mittleren Preisklasse weiter. So hat Hausgeräte-Sparte von Bosch bekanntgegeben, dass künftig auch neue Herde und Backöfen der Serie 6 mit Bratenthermometer, Dampf­unter­stützung und einer Assistenz­funktion für das Garen ausgestattet sein werden. Auch die Serien 4 und 2 erhalten teilweise die Features. Die unverbindlichen Preis­empfehlungen für den Handel sollen "sich in dem Bereich der Vorgängergeräte bewegen, um eine Vielzahl an Haushalten anzusprechen", heißt es von Bosch. Die IFA-Trends bei Hausgeräten Die IFA-Trends bei Hausgeräten
Bild: dpa

Vernetzung der Geräte zuhause

Die Vernetzung der Geräte schreitet voran: Nicht nur viele neu in den Handel gebrachte Geräte sind per Smartphone und Tablets steuerbar, inzwischen werden auch bereits erhältliche Gerätelinien entsprechend aufgerüstet. So kündigte Liebherr an, dass sich 120 Kühlgeräte künftig über eine App ansteuern lassen. Darüber kann der Nutzer Status­informationen abfragen sowie eine Kamera im Geräteinneren steuern. Bilder sollen beim Einkaufen zeigen, was im Kühlschrank aktuell fehlt, zugleich wird automatisch eine Vorratsliste dank optischer Lebensmittel­erkennung erstellt. Auch Rezepte der App werden mit dem Kühlschrank­inhalt abgeglichen und Offenes auf eine Liste gesetzt.

"Der geringe Marktanteil der vernetzten Geräte geht auch darauf zurück, dass das bisher den absoluten Premiumbereich betraf", erläutert Kirk Mangels von der Arbeits­gemeinschaft Die Moderne Küche. "Vielfach wird nun die Mittelklasse aufgerüstet, teils sogar Einstiegsgeräte." Eine große Kosten­steigerung bei diesen Geräten erwartet der Branchen­experte aber nicht: "Wenn sich dadurch Mehrwert ergibt, wird es dezent mehr Preispunkte geben."

Hersteller wollen noch besser werden

Die Hausgeräte sollen noch besser werden. Daran basteln die Designer von Jahr zu Jahr - und so nehmen sich die Hersteller den verschiedensten Nischen-Problemen bei der Bedienung an. Siemens zum Beispiel verbesserte bei seinem neuen Wäschetrockner der Avantgarde-Reihe die Selbstreinigung des Kondensators. Nach jedem Gang wird das Flusensieb automatisch gespült und die gesammelten Fusseln landen komprimiert in einem Depot. Das Ergebnis: Nur noch etwa alle 20 Trocknungs­zyklen sei das Leeren nötig. Bisher ist es oft so, dass das Flusensieb nach jedem Durchgang gereinigt werden muss, denn die Flusen beeinträchtigen die Luft­zirkulation im Trockner.

Bauknecht ist nicht auf der Messe, aber stellt zeitgleich eine neue Waschmaschinen-Linie namens BK 1000 vor. Hier wurde unter anderem die Steuerung des Motors und dadurch der Trommel präzisiert. Diese beherrscht nun acht verschiedene Bewegungen, was eine Vielzahl von Flecken auch bei niedrigen Temperaturen entfernen soll.

Ähnliche Detailvorteile gibt es etwa bei Geschirrspülern. Was bringen diese Details? "Wenn man sich das Resultat ansieht - also etwa sauberes Geschirr - dann ist bereits ein sehr hoher Funktionalitätsgrad erreicht", erläutert Branchen­experte Mangels. "Aber inzwischen können die Maschinen zum Beispiel auch Plastik­geschirr trocknen oder Töpfe mit eingebrannten Resten besser reinigen. Und man muss keine Weingläser mehr mit der Hand spülen."

Farbenfroh, statt Standard-Weiß

Die Branche will weg von den weißen Kästen. Zum Beispiel Bosch Hausgeräte stellt auf der IFA für seinen Vario Style Kühlschrank einfach wechselbare Türen in 13 Farben vor, sechs weitere werden folgen. Der Austausch soll ohne Werkzeug und innerhalb von Sekunden möglich sein, kündigte das Unternehmen an. Die Farbpalette erstreckt sich von Sonnen­blumengelb über Kirschrot bis hin zu Cappuccino, Steingrau und Perlnachtblau.

"Vor allem Farbe wird nun stärker eingesetzt", erwartet Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+ für die ganze Palette der Hausgeräte. Lange Zeit war das eher eine Spielerei. "Jetzt wirkt das viel hochwertiger."

Auch wenn nicht alle Designer auf Farbe setzen, kaum eine Firma entzieht sich derzeit der Entwicklung zu einer neuen Optik der Geräte. "Es ist stark bemerkbar, dass die Hersteller zunehmend Wert auf eine eigene Designsprache legen", berichtet Mangels. Denn gerade in kleineren Wohnungen und Häusern stehen viele Waschmaschinen und Trockner auch in der Küche - und dürfen hier gerne ein wenig mehr hermachen als in der Wäschekammer. Und in größeren Küchen geraten Backöfen und Co. zunehmend ins Blickfeld, da sie nicht mehr im unteren Bereich der Küchenzeile, sondern auf Augenhöhe zu finden sind.

teltarif.de auf der IFA

teltarif.de ist für Sie bereits ab Mittwoch auf der IFA unterwegs. Denn die Vortage zur Messe nutzen einige Hersteller für ihre Presse­konferenzen. Alle Meldungen rund um die Themen Smart Home, Smart-TV, Smartphone, Mobile und mehr finden Sie auf unserer IFA-Newsübersicht.

Mehr zum Thema IFA