Huawei: Ab 2023 wohl wieder Smartphones mit 5G
Huawei sucht verstärkt nach Möglichkeiten, die US-Sanktionen zu umgehen, um nächstes Jahr wieder 5G-Smartphones anbieten zu können. Brancheninsider wollen von Plänen betreffend der Chipsätze erfahren haben. So will man Performance zugunsten des moderneren Mobilfunkstandards opfern und auf weniger fortschrittliche SoCs setzen. Diese Plattformen sollen von chinesischen Halbleiterfertigern hergestellt werden. Für die Zukunft hat Huawei die Firma Pengxinwei IC Manufacturing, kurz PXW, im Fokus. Möglicherweise nutzt man von dieser sämtliche Kapazitäten. Besagter Konzern wird von einer ehemaligen Huawei-Führungskraft geleitet.
Huawei will 2023 wieder mit 5G-Handys angreifen
Kommt das Huawei-5G-Comeback?
DADO RUVIC/ REUTERS
Der chinesische Hersteller Huawei hat zweifellos spannende Smartphones im Portfolio. Allerdings haben jene insbesondere in westlichen Gefilden bedingt durch die fehlenden Google-Dienste und dem abwesenden 5G-Funk an Attraktivität auf dem Endkundenmarkt verloren. Das größte Problem bei der Chipsatz-Konstruktion ist das Equipment der Auftragsfertiger. Die meisten Halbleiterfertiger fabrizieren ihre SoCs mithilfe von US-amerikanischer Technologie. Solche Verfahren darf Huawei aber momentan nicht in Anspruch nehmen.
Entsprechend gibt es momentan zwar Zugriff auf aktuelle Plattformen wie den Snapdragon 8+ Gen 1 im Mate 50 Pro, jedoch in einer modifizierten Fassung ohne 5G-Modem. Doch was ist den Verbrauchern wichtiger – Performance oder Konnektivität? Laut Quellen der Financial Times stuft Huawei den Mobilfunk der fünften Generation als unverzichtbar ein. Eine Umgehungsmaßnahme ist die Verwendung von weniger fortschrittlichen Chipsätzen. Erste Smartphones mit den abgespeckten Plattformen seien für das nächste Jahr geplant.
Huawei ab 2025 wohl mit SoCs von PXW
Langfristig plant der China-Konzern eine Kooperation mit dem Start-up-Unternehmen PXW, wie Bloomberg in Erfahrung bringen konnte. Geleitet von einem ehemaligen, hochrangigen Huawei-Mitarbeiter will die Firma 5G-Chipsätze konstruieren. Zu Beginn soll es 2025 Chips im veralteten 28-nm-Verfahren geben. Ein Großteil des Volumens, wenn nicht sogar die ganze Produktion, würde von Huawei gekauft werden. Die US-Regierung beobachtet das Treiben aber bereits mit Adleraugen. Man sei sich der Beziehungen zu Huawei bewusst. Wenn es angemessen erscheint, wolle man entsprechende strafrechtliche und regulatorische Maßnahmen ergreifen.
Eine gute Nachricht für Huawei-Fans: der Kamera-Profi Mate 50 Pro kommt nach Europa.