HTC 10 ausprobiert: So will HTC die Oberklasse aufmischen
Die Rückseite des HTC 10
Bild: teltarif.de
HTC hat Journalisten zu einem Event geladen und dabei das HTC 10 präsentiert. Zunächst sprach aber der Fotograf Jörg Nicht über mobile Fotografie mit dem Smartphone. Obwohl er den anwesenden Tech-Experten kaum Neues zu erzählen hatte, war der Auftritt bezeichnend: HTC stellt nicht die reine Hardware ins Zentrum, sondern vielmehr die Features. Und bei einem Highend-Smartphone dürfte die Kamera tatsächlich eines der wichtigsten Argumente für oder gegen einen Kauf sein. Mit dem Auftritt des Fotografen möchte HTC betonen, dass Kamera-Freunde mit dem HTC 10 glücklich werden sollen. Ob das wohl klappen wird?
Wir hatten die Gelegenheit, das HTC 10 auszuprobieren.
HTC 10 mit Wunderknipse?
Die Rückseite des HTC 10
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Wir beginnen mit der Kamera - zumal HTC hier großen Nachholbedarf hatte. Die Qualität der Fotos ließ sich aber noch nicht endgültig beurteilen. Wie schon in unserer Vorstellung geschrieben, setzt HTC hier auf eine eigene Oberfläche. Die UI der Kamera-App ist übersichtlich aufgebaut und erlaubt den Zugriff auf spezielle Kamera-Modi sowie die Einstellungen. Der Autofokus arbeitete sehr schnell und die Bilder schienen recht detailreich aufgenommen zu werden - schon vom ersten Eindruck her schlägt HTC die Vorgänger um Längen. Das schlage sich auch in dem Foto-Benchmark von DxOMark nieder - hier erreichte das M9 69 Punkte, das HTC 10 soll 88 Punkte erreichen und damit auf einer Höhe mit dem Samsung Galaxy S7 liegen. Pikant und überaus wissenswert: Die Benchmark-Macher beraten Firmen wie Samsung und HTC, sodass die Kamera-Software des HTC 10 auf den DxOMark-Parcours hin optimiert sein dürfte.
Die Kamera-App bietet viele Funktionen und lässt sich unkompliziert bedienen.
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Bei der Entwicklung habe die Kamera-Qualität im Vordergrund gestanden, weil hier gegenüber der Konkurrenz ein großer Nachholbedarf geherrscht habe, so Fabian Nappenbach von HTC gegenüber teltarif.de. Auch in unseren Tests der Vorgänger-Modelle zeigte sich die Kamera oft als Schwachpunkt. Beim HTC 10 dürfte diese Schwachstelle aber ausgemerzt sein. Ein echtes Urteil kann aber erst ein ausführlicher Kameratest bringen.
Benutzeroberfläche Sense 8.0 im Android-Look
Die Benutzeroberfläche Sense 8.0 ist gegenüber dem Standard-Android-Look weit weniger verändert als frühere Fassungen. Grundsätzlich bleibt es beim vertrauten Aufbau von Homescreen und App Drawer, der - wie bei HTC üblich - seitenweise durch die Apps scrollt und nicht wie bei anderen Oberflächen pixelgenau. Der Benachrichtigungsbereich wiederum sieht demjenigen von Stock-Android sehr ähnlich. HTC hat außerdem doppelte Apps reduziert - zum Beispiel verzichtet der Hersteller nun auf eine eigene Galerie-App, weil stattdessen Google Fotos zum Einsatz kommt. Bei Eigenentwicklungen setzt HTC auf die Optik, die unter dem Namen Material Design längst Standard geworden ist - so passen die HTC-Apps besser ins Gesamtbild eines Smartphones, das vom Nutzer mit weiteren Drittanbieter-Apps ergänzt wird.
Die Sense-Oberfläche weist typische HTC-Merkmale auf, kommt aber dem Android-Standard-Look deutlich näher.
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Das HTC 10 reagiert flink auf Touchscreen-Eingaben und weist eine sehr hohe Gesamt-Performance auf. Apps starten schnell und die Multitasking-Performance lässt keine Wünsche offen. Der Snapdragon 820 leistet also ganze Arbeit.
HTC 10: Hochwertige Verarbeitung
Die Silhouette des HTC 10
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Haptisch überzeugt das Smartphone trotz des 5,2-Zoll-Displays. Das Gehäuse ist etwas breiter und höher als ein Galaxy S7 - Fans eines kompakten Smartphones kommen bei beiden Geräten kaum auf ihre Kosten. Dennoch bleibt das HTC 10 gut handhabbar, weil es noch nicht die schiere Größe eines 5,5-Zoll-Smartphones (oder größer) erreicht. Die abgerundete Rückseite macht einen hervorragenden Eindruck. Wie von HTC gewohnt ist das HTC 10 sehr gut verarbeitet - Spalten oder ähnliches konnten wir nicht ausmachen und die seitlichen Knöpfe saßen fest und hatten einen deutlich spürbaren Druckpunkt.
Die mitgelieferten Kopfhörer des HTC 10 sollen besonders hochwertig sein.
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Die Lautsprecher weisen eine Besonderheit auf: Weiterhin setzt HTC deren zwei ein (ober- und unterhalb des Displays), allerdings geht der Hersteller nun einen neuen Weg: Im Musikmodus gibt der obere Lautsprecher nur die Höhen und Mitten des Sounds aus, der nach unten gerichtete Lautsprecher sorgt für den Bass. Die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer wiederum sollen besonders hochwertig sein und sehr guten Sound bieten.
Im ersten Handson konnte das HTC 10 also durchaus einige Glanzpunkte setzen. Erst im ausführlichen Test lassen sich aber Eigenschaften wie Akkulaufzeit, Audioqualität oder die Kamera bewerten.