Android: Google installiert Corona-Update automatisch
Google aktiviert API für Corona-Apps
Fotos: Image licensed by Ingram Image/teltarif.de, Logo: Google, Montage: teltarif.de
Apple und Google haben sich vor einigen Wochen darauf verständigt, die in vielen Ländern geplanten Corona-Tracing-Apps technisch zu unterstützen. Apple hat die entsprechende API in die iOS-Version 13.5 integriert, die vergangene Woche veröffentlicht wurde. Google hatte angekündigt, die Schnittstelle über die Google Play Services bereitzustellen. Das ist jetzt passiert - automatisch, im Hintergrund und ohne dass der Nutzer darüber informiert wird.
Das Vorgehen von Google, nicht etwa ein Android-Update zur Bereitstellung der Corona-API zu nutzen, ergibt durchaus Sinn. Je nachdem, von welchem Hersteller ein Android-Smartphone stammt, dauert es viele Monate, bis ein Betriebssystem-Update zur Verfügung gestellt hat. Bei nicht mehr ganz aktuellen Geräten werden Software-Aktualisierungen oft in noch größeren Abständen oder gar nicht mehr verteilt.
Google aktiviert API für Corona-Apps
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Android-Update würde zu lange dauern
Würde Google ein Android-Update zum Öffnen der Schnittstelle nutzen, so käme diese Aktualisierung für die Corona-App, deren Veröffentlichung in Deutschland für Mitte Juni geplant ist, zu spät. Die Google Play Services werden hingegen stets aktuell gehalten. Auf diesem Weg hat nun auch die Corona-Tracing-API bei den meisten Nutzern von Android-Smartphones Einzug gehalten.
Das Brisante am Vorgehen von Google ist: Der Nutzer wird nicht einmal darüber informiert, dass die API jetzt auf dem Gerät freigeschaltet wurde. Negativ betrachtet könnte man sagen, Google hat am Gerät des Kunden nachträgliche Änderungen vorgenommen, die der Nutzer vielleicht gar nicht haben wollte. Auf der anderen Seite ist allein die API ohne Funktion, solange keine App auf diese zugreift - und das ist aktuell nicht der Fall, zumal es diese Apps noch gar nicht gibt.
Funktion kann jederzeit abgeschaltet werden
Neues Untermenü in den Android-Einstellungen
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Wer das neue Menü in den Google-Einstellungen des Smartphones findet und anklickt, sieht auch auf den ersten Blick, dass das Feature ohne passende App nicht genutzt werden kann. Zudem findet sich ein Menüpunkt, mit dem die nach Installation einer entsprechenden App generierte Zufalls-ID gelöscht sowie die Benachrichtigungsfunktion abgeschaltet werden kann. Zufalls-IDs sollen nach zwei Wochen gelöscht werden.
Wie es im Menü weiter heißt, muss die Standortermittlung aktiviert werden, um Bluetooth-Geräte in der Nähe zu ermitteln. Der Standort werde aber für Benachrichtigungen zum möglichen Kontakt mit COVID-19-Infizierten nicht genutzt. Die App könne den Nutzer benachrichtigen, wenn er sich in der Nähe einer Person aufgehalten habe, die ein positives COVID-19-Testergebnis gemeldet habe. An die App werden Datum, Dauer und Signalstärke des Kontakts übermittelt.
iOS 13.5 bringt neben der Corona-API noch weitere Neuerungen für iPhone-Nutzer mit sich, über die wir bereits berichtet haben.