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Experte: Corona-Warn-App kann zen­trale Rolle spielen

Dem Deut­schen Forschungs­zen­trum für Künst­liche Intel­li­genz (DFKI) kann die geplante Corona-App eine wich­tige Rolle spielen, um andere Locke­rungen zu ermög­lichen.
Von dpa /

Telekom und SAP sollen Corona-App entwickeln Telekom und SAP sollen Corona-App entwickeln
Foto: dpa
Die geplante Corona-Warn-App kann dem Deut­schen Forschungs­zen­trum für Künst­liche Intel­li­genz (DFKI) zufolge eine zentrale Rolle beim Unter­bre­chen von Infek­ti­ons­ketten spielen. "Gerade jetzt, wo einige Beschrän­kungen gelo­ckert werden, kann die App unglaub­lich wichtig sein", sagte Paul Luko­wicz, der Leiter des DFKI-Forschungs­be­reichs Einge­bet­tete Intel­li­genz in Kaisers­lau­tern.

"Falls nämlich erneut ein Infek­ti­ons­herd aufflammen sollte, ist es ein Wett­lauf mit der Zeit, bevor sich das Virus wieder so verbreitet wie beim ersten Mal. Und da ist jedes Werk­zeug, das Infek­ti­ons­ketten nach­voll­zieht, enorm wichtig", sagte der Wissen­schaft­liche Direktor.

Eine solche App für das Handy soll in Deutsch­land und anderen Ländern zum Einsatz kommen. Sie erfasst, welche Smart­phones einander nahe­ge­kommen sind. Die App kann dann Nutzer warnen, wenn sich später heraus­stellt, dass in ihrer Umge­bung eine infi­zierte Person war. Die Nutzer könnten dann in Quaran­täne gehen. In Deutsch­land und den meisten anderen Ländern soll die Teil­nahme frei­willig sein.

Über die App Einschrän­kungen lockern

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"Schon wenn 30 bis 40 Prozent die App nutzen, habe ich damit wohl zusätz­lich 20 bis 30 Prozent der Infek­ti­ons­ketten unter­bro­chen", sagte Luko­wicz der Deut­schen Presse-Agentur. "Das bedeutet - und das ist wichtig: Ich kann andere Einschrän­kungen lockern. Denn jede Art der Einschrän­kung hilft, dass sich das Virus weniger ausbreitet."

Die App sei kein Wunder­mittel, betonte der Experte. "Wunder­mittel exis­tieren nicht. Die App ist eine tech­ni­sche Lösung, ein Baustein unter vielen, der beitragen kann, Infek­ti­ons­ketten zu unter­bre­chen. Dann können Sie Dinge lockern, die uns mehr weh tun als eine App."

Die Bundes­re­gie­rung hat vor kurzem den Soft­ware-Konzern SAP und die Deut­sche Telekom mit der Entwick­lung einer Corona-App beauf­tragt. Sie steht voraus­sicht­lich im Juni zur Verfü­gung. Zugleich gibt es unter anderem eine Gruppe rund um das Bera­tungs­un­ter­nehmen PwC Deutsch­land und das DFKI, die nach eigenen Angaben bald eine App präsen­tieren können.

Bei Face­book wurde behauptet, die "Corona-Über­wa­chungs-App" werde auto­ma­tisch instal­liert, Nutzer sollten darum die Funk­tion "Auto­ma­ti­sche Updates" deak­ti­vieren. Lesen Sie in unserem Fakten­check: Was ist an dem Gerücht dran?

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