Hacker-Angriff

Hacker-Angriff auf Google zielte auf mehrere Firmen

Auch Adobe hatte mit Cyber-Attacken aus China zu tun
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa und AFP

Der massive Hacker-Angriff aus China, der den Internetkonzern Google zu einer Überprüfung seines Engagements in der Volksrepublik veranlasste, hat auf 33 weitere amerikanische Firmen gezielt. Unter ihnen seien Finanzfirmen und mindestens ein größeres Unternehmen in der Rüstungsindustrie gewesen. Die Angreifer hätten es unter anderem auf wichtige Quellcodes von Programmen abgesehen gehabt.

Die Hacker-Attacke im Dezember zeige deutliche Ähnlichkeit mit einem ähnlichen Versuch im Sommer 2009, durch eine Sicherheitslücke in dem Programm Adobe Reader wichtige Computerdaten von rund 100 amerikanische Technologiefirmen zu stehlen, so Eli Jellenc, Chef der Internetsicherheitsfirma VeriSign iDefense [Link entfernt] .

Die chinesische Regierung äußerte sich zunächst weder zu diesen Vorwürfen von Google noch zu dessen Ankündigung, seine Suchergebnisse in China nach vier Jahren der Selbstzensur künftig nicht mehr filtern zu wollen. Der Internetkonzern drohte sogar mit einem Rückzug aus dem wachsenden chinesischen Markt, falls es seine Suchmaschine nicht unzensiert betreiben kann. Ein hoher Beamter des Staatsrats sagte laut Nachrichtenagentur Xinhua nur, die Regierung suche mehr Informationen über Googles Absichten. In einer ersten offiziellen Reaktion auf die Drohung erklärte Peking heute, dass ausländische Internetfirmen in China willkommen seien, wenn sie sich dort "nach dem Gesetz" verhielten.

Bei dem Angriff im Dezember auf Google und andere hätten die schädlichen Programme in den infizierten Computern ihre Instruktionen von ganz ähnlichen Serveradressen bekommen wie im Juli, berichtete iDefense, das Kunden unter den angegriffenen Firmen hat. Hinter früheren Hacker-Attacken steckten Gruppen, "die entweder direkt vom chinesischen Staat angestellt oder Amateur-Hacker sind (...) und schon früher US-Firmen angegriffen haben", sagte Jellenc von iDefense.

Auch Adobe musste sich gegen Hacker-Attacken wehren

Neben Google hatte auch das US-Softwareunternehmen Adobe gegen Hacker-Angriffe zu kämpfen. Das Unternehmen teilte mit, dass vor einigen Tagen ein "ausgeklügelter" und koordinierter Angriff auf seine Firmennetzwerke und die anderer Firmen bemerkt worden ist. Adobe steht mit den betroffenen Unternehmen in Kontakt. Unklar ist bisher, ob der Angriff etwas mit den gegen Google gerichteten Cyber-Attacken aus China zu tun hat. Die zeitliche Nähe der Vorfälle lässt aber einen Zusammenhang vermuten, so Adobe.

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