Ausprobiert

GlocalMe G3: Roaming-Hotspot mit Display im Test

GlocalMe gehört zu den bekanntesten Anbietern von Roaming-Lösungen. Wir haben den Roaming-Hotspot GlocalMe G3 mit Display und Android-System für über 100 Länder in Deutschland getestet.
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Das 2009 in Hongkong gegründete Unternehmen uCloudlink brachte 2014 sein erstes Produkt auf den Markt. Seit Anfang 2017 war die Firma mit dem GlocalMe U2 auf dem Markt vertreten - einem internationalen Roaming-Hotspot für LTE-Netze, den wir seinerzeit bei teltarif.de getestet haben.

Mittlerweile gibt es mit dem GlocalMe G3 einen deutlich komfortableren Hotspot. Im Vergleich zum U2-Hotspot verfügt er über ein Touch-Display und basiert auf dem Android-Betriebssystem. Wir haben den neuen Roaming-Hotspot innerhalb Deutschlands getestet. Der Hotspot ist weltweit in mehr als 100 Ländern verwendbar. GlocalMe G3 mit Verpackung GlocalMe G3 mit Verpackung
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Ausstattung, Anschlüsse, Handling und Gewicht

Mit dem GlocalMe G2 hatte das Unternehmen bereits früher einen Roaming-Hotspot mit Display im Angebot. Der G3-Hotspot ist beispielsweise bei Amazon in Deutschland erhältlich, dort kostet er momentan 139 Euro und beinhaltet bereits 1 GB Datenvolumen.

Rückseite des Hotspots mit Typenschild Rückseite des Hotspots mit Typenschild
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Optisch sieht der Hotspot aus wie eine Mischung aus Powerbank, Smartphone und mobilem Router. Erhältlich ist er in den Farben Schwarz-Grau und Weiß-Gold. Der etwa 240 Gramm schwere Hotspot beinhaltet keine SIM-Karte, sondern eine virtuelle SIM, die sich automatisch im Reiseland in die Netze der Roaming-Partner einbucht. Über einen Dual-Nano-SIM-Schacht lässt sich aber auch die SIM des Reiselandes und/oder natürlich die SIM des heimischen Vertrags einsetzen. Wegen des starken Akkus ist der Hotspot deutlich dicker als der U2-Hotspot. In eine Jackentasche passt er zwar problemlos, für die Hosentasche ist er aber zu dick.

Bedient wird der GlocalMe G3 über Druckknöpfe und das 4-Zoll-Touchdisplay. Die Benutzeroberfläche basiert auf Android, dies ist auch an den vereinzelten Popup-Meldungen sofort zu erkennen. Der Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 5350 mAh soll laut GlocalMe rund 15 Stunden durchhalten - das können wir nur für den Fall bestätigen, dass das Display ausgeschaltet ist.

Mit dem Display waren wir nicht ganz zufrieden. Die Helligkeit lässt sich nicht regeln, was insbesondere in Situationen mit starker Sonneneinstrahlung nachteilig ist, weil dann das Display sehr schwer lesbar ist. Insofern wäre es sinnvoller, die Plus- und Minus-Buttons an der linken Schmalseite mit einer Helligkeitsregelung zu belegen. Momentan sind sie mit der Lautstärkesteuerung belegt, was wenig sinnvoll ist, da der Hotspot eigentlich wenig Veranlassung dazu hat, Warntöne von sich zu geben.

Dieses Zubehör liegt dem Hotspot bei Dieses Zubehör liegt dem Hotspot bei
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Auf der rechten Schmalseite befindet sich der Micro-USB-Port zum Laden des Akkus, auf der unteren Schmalseite ist ein USB-Typ-A-Ausgang angebracht, über den energieschwache Geräte mit Strom aus dem Hotspot versorgt werden können. In der Packung befinden sich außer einer Kurzanleitung ein SIM-Öffnungswerkzeug und ein Micro-USB-Kabel. Ein Netzteil ist nicht vorhanden, dieses muss vom Smartphone genommen werden.

Ersteinrichtung, Tarife, Surfgeschwindigkeit

Vor der Verwendung des Hotspots muss der Kunde einen Account bei GlocalMe registrieren. Dies geht auf der Webseite entweder unter Angabe einer Handynummer [Link entfernt] oder über E-Mail und Passwort [Link entfernt] . Alternativ kann die Registrierung auch über die App für iPhone oder für Android durchgeführt werden.

Wer die Links zu diesen App-Downloads später nicht mehr findet, muss nicht verzweifeln: Der GlocalMe-Hotspot zeigt direkt nach dem Einschalten einen QR-Code an, über den die Apps heruntergeladen werden können. Nach der Account-Registrierung wird der Hotspot an den Account gekoppelt. Wird der Hotspot bei Amazon Deutschland gekauft, beinhaltet er ab Freischaltung ein erstes 1-GB-Datenpaket, das weltweit versurft werden kann.

Mittlerweile bietet der in mehr als einhundert Ländern verwendbare GlocalMe-Hotspot eine Unzahl an Datenpaketen für diverse Regionen, die entweder über die Webseite oder die App gekauft werden können (Tarif-Übersicht [Link entfernt] ). Schon für die Nutzung in Deutschland gibt es elf verschiedene Pakete, die teilweise nur in Deutschland, teilweise auch in zusätzlichen weiteren Ländern nutzbar sind.

Bei der Auswahl eines Pakets sollte man also beachten, ob wirklich alle auf der Reise besuchten Länder im Paket enthalten sind. Wer nur in ein Land reist, sollte auch nur ein Paket für dieses Land erwerben. Alleine für Deutschland gibt es einen Tagespass mit 300 MB für 3 Euro, einen 7-Tage-Pass mit 1 GB für 7,50 Euro sowie einen 30-Tage-Pass mit 3 GB für 18,50 Euro. Weltenbummler können beispiesweise auch den Jahrespass für 58 Länder erweben, der monatlich 2 GB bietet und einmalig 333 Euro kostet, also 27,75 Euro monatlich. Wer sich spontan dazu entschließt, zu den letzten Fifa-WM-Spielen nach Russland zu reisen, erhält einen 7-Tage-Pass mit 1 GB für 7,50 Euro.

Interessant ist, dass GlocalMe auch roamingtechnisch teils schwierige Länder wie Mauritius unterstützt. Hier kosten 300 MB für einen Tag 5,50 Euro, 1 GB für 7 Tage 14 Euro und 3 GB für 30 Tage 35 Euro. In Kuba oder Nordkorea ist GlocalMe aber nach wie vor nicht nutzbar, die weltweite Abdeckung ist auf einer Übersichtskarte zu sehen. Dual-SIM-Schacht und Micro-USB-Buchse Dual-SIM-Schacht und Micro-USB-Buchse
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Surfen per GlocalMe im Test

In technischer Hinsicht unterstützt der GlocalMe G3 alle wichtigen Funkfrequenzen weltweit, auch das in Deutschland so wichtige Band 20 um 800 MHz wird unterstützt. Surfen ist mit maximal 150 MBit/s im Downstream und 50 MBit/s im Upstream möglich, dies kann je nach verwendetem Netz natürlich deutlich weniger sein. Mit dem WLAN-Hotspot können sich maximal fünf Geräte gleichzeitig verbinden, der Hotspot unterstützt den Standard 802.11b/g/n, nicht aber den ac-Standard.

Der GlocalMe G3 buchte sich in unseren Tests ins LTE-Netz von o2 ein. Dort erzielten wir Datenraten, die grob gesagt zwischen 15 und 35 MBit/s im Downstream sowie zwischen 10 und 25 MBit/s im Upstream lagen. Der durschnittliche Downstream bewegte sich zwischen 25  und 28 MBit/s, der Ping schwankte zwischen 30 und 60 ms. Mit diesen Werten ist selbstverständlich auch Videostreaming Problemlos möglich. Letztendlich kommt es aber - sowohl in Deutschland als auch im Ausland - auf die Netzqualität vor Ort an.

Was der GlocalMe-Hotspot leider nicht unterstützt ist die manuelle Netzwahl. Das kann insbesondere in Grenzregionen nachteilig sein, wenn der Hotspot sich einfach in das stärkste verfügbare Netz einwählt, egal in welchem Land sich dieses befindet. In diesem Fall muss man darauf achten, dass das gebuchte Datenpaket das Netz des Landes abdeckt, in das sich der Hotspot eingebucht hat, nicht das Land, auf dessen Boden man gerade steht! Notfalls muss man in Grenzregionen vorübergehend zusätzliche eine lokale SIM einlegen.

Auch das Surfen mit einer eingelegten SIM-Karte funktionierte im Test reibungslos. Eine mobilcom-debitel-SIM im LTE-Netz der Telekom lieferte Werte von rund 30 MBit/s im Downstream und 8 MBit/s im Upstream, also dieselben Datenraten, wie wenn sie an diesem Ort in einem Smartphone gesteckt hätte.

GlocalMe G3: Menüfunktionen, App und Fazit

Auf dem Homescreen des GlocalMe G3 wird überwiegend das noch verfügbare Datenvolumen angezeigt. Das englischsprachige Hauptmenü hat vier Einträge: Unter "My Account" werden die eigenen Kundendaten angezeigt. Im Bereich "Hotspot" lassen sich SSID und Passwort ändern sowie einzelne WLAN-Geräte aussperren. Im SIM-Manager wird ausgewählt, ob die eingebaute virtuelle SIM oder eine der beiden eingelegten SIM-Karten zum Surfen verwendet wird. Im Bereich "More" lässt sich die Firmware des GlocalMe G3 updaten (auch über ein WLAN) und der Datensparmodus einschalten, bei dem große Cloud- und Appstore-Synchronisationen unterbunden werden.

Die GlocalMe-App verrät zusätzlich zu den Details, die auch der Hotspot selbst anzeigt, die momentan gebuchte Datenoption und das verbleibende Restguthaben. Außerdem kann natürlich Guthaben aufgeladen und ein neues Datenpaket gebucht werden - das ist direkt am Hotspot nicht möglich. Login-Vorgang mit Netzsuche und Homescreen mit Anzeige des verbleibenden Datenvolumens Login-Vorgang mit Netzsuche und Homescreen mit Anzeige des verbleibenden Datenvolumens
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Fazit

Der GlocalMe G3 gehört momentan mit zu den besten internationalen Roaming-Lösungen für alle, die mehrere Geräte gleichzeitig mit dem Internet verbinden und nicht mit SIM-Karten herumfummeln möchten. Bei der Zahl der unterstützten Länder gibt es allerdings bessere Konkurrenten, hier hat GlocalMe noch etwas Nachholbedarf.

Die Einrichtung des Hotspots ist einfach und die Preise fürs Surfen in LTE-Netzen sind kalkulierbar. Man sollte aber immer darauf achten, das passende Paket zu buchen (je nach Reiseverlauf für ein oder gleich mehrere Länder). Der Nachteil der fehlenden manuellen Netzwahl lässt sich - beispielsweise in Grenzgebieten - immerhin durch das Einsetzen von maximal zwei zusätzlichen lokalen SIM-Karten abmildern.

Der Hotspot selbst ist robust und einfach zu bedienen, lediglich das Display dürfte etwas heller sein. Gegenüber einer Roaming-SIM hat der GlocalMe G3 den weiteren Vorteil, dass er mit seinem starken Akku angeschlossene Smartphones mit Energie versorgen kann.

Alle bereits von uns getesteten internationalen Roaming-Lösungen (SIM oder Hotspot) finden Sie auf unserer Ratgeberseite zu Roaming-SIMs.

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