Deutsches Smartphone

Gigaset ME im Test: Handschmeichler mit starker Leistung

Der deutsche Hersteller Gigaset legt mit dem Gigaset ME im ausführlichen Test einen guten Start hin - das Lollipop-Smartphone ist schick und schnell. Doch welche Kompromisse muss der Käufer bei Akku, Kamera und Dual-SIM-Telefonie machen?
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Softbuttons gibt es keine außerhalb des Display-Bereichs. Die drei Android-Buttons liegen beim Gigaset ME im sichtbaren Bereich. Ausgeliefert wird das Smartphone mit Android 5.1.1 Lollipop. Seither hat es mindestens ein kleineres System-Update gegeben, bei dem Fixes unter der Haube stattfanden. Gerüchteweise soll es 2016 ein Update auf Android 6 Marshmallow geben.

Verpackung und Lieferumfang Verpackung und Lieferumfang
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Die Oberfläche nennt der Hersteller "Gigaset UI" - nach unserem Geschmack ist sie recht schlicht und übersichtlich ausgefallen. Icons und Schriftarten werden gut lesbar dargestellt. Dazu trägt natürlich auch das 5-Zoll-Full-HD-IPS-Display mit 1080 mal 1920 Pixel Auflösung bei. Auch die Pixeldichte von 443 PPI sowie die Helligkeit von 500 cd/m² unterstützen die gute Displayqualität. Das Versprechen eines 178-Grad-Blickwinkels hat Gigaset gehalten, auch bei seitlichem Blick auf das Display ist dieses noch gut lesbar.

Bei Gigaset UI hat der Hersteller auf ein spezielles App-Menü verzichtet. Wie bei iOS und anderen Android-Herstellern werden die Apps direkt auf den Homescreens abgelegt. Dort lassen sie sich auch in Ordnern sortieren. Glücklicherweise hat Gigaset es unterlassen, das Telefon mit mehr oder weniger sinnfreien Apps vollzumüllen. Kein App-Menü: Alle Apps auf den Homescreens Kein App-Menü: Alle Apps auf den Homescreens
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Smart Remote per Infrarot, Autostart-Kontrolle und weitere Apps

Von Gigaset vorinstalliert ist eine Anwendung namens ContactPush, mit der die Kontakte aus dem Smartphone-Adressbuch per WLAN an kompatible Gigaset-DECT-Mobilteile gesendet werden können. In unserem Test zuverlässig funktioniert hat die Fernbedienung eines Samsung-Fernsehers per Infrarot-Schnittstelle und Smart-Remote-App. In der Einrichtung muss zuerst der TV-Hersteller ausgewählt werden, dann wurden wir gefragt, ob Power- und Leiser-Button zuverlässig funktionieren, was wir bestätigten. Alle angezeigten Buttons (Kanalwahl, Lautstärke, Zifferntasten, TV-Menü, Input, Pfeiltasten) funktionierten korrekt. Damit lässt sich ein Fernseher zu 80 Prozent der Fälle steuern - einen Button für den Start der Smart-TV-Oberfläche gab es aber nicht.

Smart-Remote-App Smart-Remote-App
Screenshot: teltarif.de / Alexander Kuch
Außer einer Health-App sind ein Dateibrowser sowie eine Security-App vorinstalliert. Letztere erlaubt eine Virenprüfung, eine Kontrolle der Netzwerkverbindungen jeder installierten App sowie eine Autostart-Kontrolle. Hier kann festgelegt werden, welche App automatisch mit Android starten darf und welche nicht. "Power Saver" dient zur Konfiguration von Energieeinstellungen, im Ordner Tools gibt es eine Taschenlampe und einen Kompass. Über die Telefonservice-App kann der Nutzer das Telefon einem Selbsttest unterziehen, in ausführlichen Anleitungen lesen oder den Gigaset-Service kontaktieren. Davon könnten sich andere Hersteller eine Scheibe abschneiden.

Gigaset Elements dient zur Steuerung der Smart-Home-Komponenten aus dem Hause Gigaset wie Überwachungskameras und Tür-/Fenster-Sensoren. Hierzu muss der Nutzer sich allerdings online registrieren. Von Drittherstellern installiert waren auf unserem Testgerät Amazon Kindle, Evernote sowie Mobisystems OfficeSuite Pro 8. SIM-Card-Schlitten und Powerbutton SIM-Card-Schlitten und Powerbutton
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Telefonie, Dual-SIM und Netzwerk

Über den Lautsprecher stuften wir beim Telefonieren die Klangqualität fast noch etwas besser ein als über den Hörer, für den das Glasdisplay keine Aussparung vorsieht. Doch auch bei der Telefonie per Hörer waren die Gesprächspartner gut zu verstehen, mitunter gab es allerdings ein leichtes Hintergrundrauschen.

Gigaset ME

Die integrierten Lautsprecher klingen bei mittlerer Lautstärke bei Telefonie und Musik ganz ordentlich, natürlich und klar. Dreht man die Lautstärke auf über 70 Prozent, klirren sie allerdings.

Beim Dual-SIM-Modul handelt es sich um die Dual-SIM-Standby-Funktion. Das heißt, dass grundsätzlich beide SIM-Karten im Netz eingebucht und erreichbar sind. Wird aber über die eine Karte telefoniert, ist die andere nicht erreichbar. Das haben wir im Test überprüft. Beide Karten müssen im Nano-SIM-Format vorliegen. Sind zwei SIM-Karten eingelegt, ist der interne 32-GB-Speicher nicht per microSD-Karte erweiterbar. Denn SIM2 oder microSD (bis zu 128 GB Kapazität werden unterstützt) sind nur alternativ einsetzbar.

Vorbildlich ist hingegen die Netzwerkausstattung des Gigaset ME. WLAN 802.11a/b/g/n/ac mit Unterstützung des 2,4- und 5-GHz-Bandes ist ebenso an Bord wie ein LTE-Cat.-6-Modul. Die UMTS-/LTE-Unterstützung kann im System jeder der beiden SIM-Karten zugewiesen werden, ohne dass die SIM-Karten getauscht werden müssen. Im Test schaltete das Smartphone stets blitzschnell zwischen WLAN und mobilem Datennetz um.

Nun wollen wir aber wissen, was der Octa-Core-Prozessor und die 3 GB RAM an Leistung erbringen. Auf den Zahn fühlen wir auch dem Akku, der nicht ganz hält, was Gigaset verspricht. Außerdem gibts auf Seite 3 die Testfotos der Kamera und unser Testfazit.

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