Malware-Angriff: Gigaset bietet Lösung für betroffene Nutzer
Gigaset kämpft aktuell mit Malware. Das GS185 (Bild) soll aber nicht betroffen sein
Bild: Gigaset
Derzeit berichten Gigaset-Nutzer vermehrt darüber, dass ihre Android-Smartphones
mit Malware befallen sind. Hintergrund: Update-Server haben die Malware
per Software-Aktualisierung auf die Handys gespielt.
Gigaset hat auf unsere Berichterstattung reagiert und sich zu dem Malware-Problem geäußert. Die wichtigste Information vorab: Für Nutzer von Gigaset-Smartphones soll eine Lösung angeboten werden. Im Wortlaut heißt es:
"Im Rahmen von routinemäßigen Kontrollanalysen ist uns aufgefallen, dass bei einigen älteren Smartphones Probleme mit Schadsoftware aufgetreten sind. Diese Erkenntnis wurde auch durch Anfragen von einzelnen Kunden bestätigt. Wir haben den Vorfall sofort intensiv untersucht und dabei eng mit IT-Forensikern und den zuständigen Behörden zusammengearbeitet. Zwischenzeitlich konnten wir eine Lösung für das Problem identifizieren."
Betroffene Geräte aus Sicht von Gigaset
Gigaset kämpft aktuell mit Malware. Das GS185 (Bild) soll aber nicht betroffen sein
Bild: Gigaset
Der Malware-Befall soll ausschließlich ältere Smartphone-Modelle betreffen, konkret genannt werden
GS100, GS160, GS170, GS180, GS270 (plus) sowie GS370 (plus). Dagegen sollen die Modelle
GS110, GS185, GS190, GS195, GS195LS, GS280, GS290, GX290, GX290plus, GX290 PRO, GS3 und GS4 nicht betroffen sein.
Dazu sagt Gigaset:
"Nach jetzigem Informationsstand wurden aus den betroffenen Produktlinien nur einige Geräte, bei denen die in der Vergangenheit seitens Gigaset zur Verfügung gestellten Software-Updates nutzerseitig nicht ausgeführt wurden, infiziert. Auf diese Geräte wurde durch einen kompromittierten Server eines externen Update-Service-Providers Schadsoftware aufgespielt.
Gigaset hat umgehend eingegriffen und Kontakt mit dem Update-Service-Provider aufgenommen. Dieser hat unmittelbare Maßnahmen ergriffen und Gigaset gegenüber bestätigt, dass die Infizierung von Smartphones am 7. April abgestellt werden konnte."
Das rät Gigaset betroffenen Nutzern
Die wohl einfachste Möglichkeit ist die automatische Befreiung von der schadhaften Software. Die Smartphones müssen dazu mit dem Internet verbunden sein und im besten Fall am Ladegerät hängen. Gigaset sagt, dass die betroffenen Geräte binnen acht Stunden von der Schadsoftware befreit sein sollten.
Alternativ können Nutzer den manuellen Weg gehen. Um herauszufinden, ob das Android-Smartphone betroffen ist, muss die Software-Version herausgefunden werden. Diese kann im Einstellungsmenü unter "Über das Telefon" und "Build Nummer" gefiltert werden. Sollte die Software-Version "niedriger oder gleich den unten genannten gefetteten Versionsnummern sein, ist Ihr Gerät potenziell betroffen".
- GS160: alle Softwareversionen
- GS170: alle Softwareversionen
- GS180: alle Softwareversionen
- GS100: bis zu Version GS100_HW1.0_XXX_V19
- GS270: bis zu Version GIG_GS270_S138
- GS270 plus: bis zu Version GIG_GS270_plus_S139
- GS370: bis zu Version GIG_GS370_S128
- GS370 plus: bis zu Version GIG_GS370_plus_S128
Sollte sich schadhafte Software auf dem Smartphone befinden, kann diese auch manuell deinstalliert werden. Im Speziellen geht es um benannte Apps: Werden im Einstellungsmenü unter Apps "Gem", "Smart", "Xiaoan", "easenf", "Tayase", "com.yhn4621.ujm0317", "com.wagd.smarter", "com.wagd.xiaoan" angezeigt (eine oder auch mehrere), sollten diese manuell gelöscht werden.
Das entsprechende Menü findet sich unter "Apps und Benachrichtigungen" in den Einstellungen. Unter "App-Info" kann die gewünschte Anwendung ausgewählt und deinstalliert werden. Wenn anschließend keine der genannten Apps mehr auftauchen, sollten bereitgestellte Software-Updates installiert werden. Falls das nicht klappt, empfiehlt Gigaset den Support (+49 (0)2871 912 912) zu kontaktieren.