Deutsch-israelische Kooperation für Cyber-Sicherheit
Fraunhofer-Institut und Hebrew University Jerusalem kooperieren für mehr Cyber-Sicherheit
Bild: SIT
Das Fraunhofer-Institut für sichere
Informationstechnologie (SIT) will durch eine Kooperation mit der
Hebrew University Jerusalem deutschen Firmen die Tür zur israelischen
Branche für Cyber-Sicherheit öffnen. "Viele deutsche Firmen suchen
Zugang zur israelischen Forschungs- und Start-up-Szene", sagte der
SIT-Leiter Professor Michael Waidner der Deutschen Presse-Agentur in
Jerusalem. "Mit unserem neuen Forschungszentrum fungieren wir als
eine neutrale Schnittstelle."
Fraunhofer-Institut und Hebrew University Jerusalem kooperieren für mehr Cyber-Sicherheit
Bild: SIT
Die Hebrew University Jerusalem ist nach Angaben des Forschers eine
der fünf großen Universitäten Israels und führend beim Thema
Cybersicherheit. Über eine angewandte Spitztechnologieforschung von
Fraunhofer verfüge Israel aber nicht, erläuterte Waidner. "Diese
Lücke füllen wir." Heute wird die Kooperationsvereinbarung der
beiden Einrichtungen in Jerusalem unterzeichnet.
Mehr Cyber-Attacken in Israel
In dem Forschungszentrum sollen Projekte entwickelt werden, um die Sicherheit im Internet zu erhören, erklärte Waidner und nannte als Schwerpunkte der Forschungskooperation die Fragen: "Wie können Angriffe auf das Netz verhindert werden, welche Möglichkeit zu Virenabwehr gibt es, was brauchen wir für die Sicherheit von Zahlungssystemen und den Datenschutz?"
"Praktisch alle Regierungen und Unternehmen auf der Welt werden über das Internet angegriffen", sagte der SIT-Leiter, der zusätzlich einen Lehrstuhl für Sicherheit in der Informationstechnik an der Technischen Universität Darmstadt hat. "Aber Israel ist in einer deutlich anderen Situation als Deutschland." Israelische Firmen und Regierungsstellen würden deutlich mehr attackiert. "Es gibt ganz akute Probleme, deshalb ist Cyber-Sicherheit eine deutlich kritischere Sache als bei uns."
Angebote für die Start-Up-Szene
Nach Einschätzung des SIT-Leiters steckt darin ein hohes Potenzial, das von Organisationen in Deutschland genutzt werden kann. Durch die Kooperation sollen Angebote der israelischen Startup-Szene von deutschen Unternehmen schneller verwertet damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt werden können.
Die Planungen für das deutsch-israelische Forschungsprojekt liefen über rund ein Jahr und resultierten vor allem aus persönlichen Kontakten. "Wir haben schon ein gutes Netzwerk in Israel", betonte der Leiter des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnologie, das neue Verfahren für IT-Sicherheit erforscht und entwickelt und die Sicherheit von IT-Systemen bewertet und prüft. Arbeitsgebiete des SIT sind unter anderem die Sicherheit digitaler Identitäten, mobile digitale Sicherheit, IT-basierte Absicherung von Gebäuden und Anlagen sowie Cyber-Sicherheit.