UMTS-Versorgung

Ende der Indoor-Funklöcher: o2 bietet Femtozelle zum Kauf an

Momentan nur für Businesskunden ab 178,50 Euro erhältlich
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Privatkunden, die unter einer schlechten Inhouse-Versorgung leiden, werden zunächst wenig Freude an der Signal Box von o2 haben. Sie wird derzeit nur für Geschäftskunden angeboten. Die Freischaltung nach der Registrierung soll etwa ein bis vier Wochen dauern, teilt o2 seinen dafür in Frage kommenden Kunden mit. Ist die Freigabe erteilt, kann der Stecker in die Dose gesteckt werden, dann soll es noch einmal rund 20 Minuten dauern, bis die Box im Netz gemeldet und alle Parameter übertragen und eingerichtet sind.

Besucht ein Privatkunde ein Gebäude mit einer o2-Signal-Box, so kann er auch mit seinem privaten Handy über die Signal Box telefonieren und surfen.

Auf besonderen Wunsch kann der Signal-Box-Betreiber seine Box auf bestimmte Rufnummern einschränken lassen, es sind dann maximal zehn Nutzer pro Box möglich. Die Verwaltung dieser berechtigten Nummern erfolgt über den o2-Geschäftskundenservice. Nummern, die nicht für die Box registriert sind, hätten dann keine Netzversorgung. Diese Einschränkung wäre nur dann sinnvoll, wenn es sich um Räume mit hohem Publikumsverkehr handelt und die Mitarbeiter priorisiert telefonieren oder surfen sollen. Bringt der Mitarbeiter sein privates Handy mit, kann er es aber nicht nutzen. Hat das Unternehmen eine gewisse Personalfluktuation, müssten permanente Updates gefahren werden.

Signal Box mitnehmen - geht das?

Ein Transport der Signal Box an einen andern Standort oder ins Ausland, um sie dort temporär aufzustellen, wird technisch verhindert, da die in Deutschland freigegebenen UMTS-Frequenzen in andern Ländern evtl. gar nicht genutzt werden dürfen. Die Signal Box, die ihren Standort kennt, sperrt sich automatisch, wenn sie an einem neuen, nicht registrierten Standort im Netz auftaucht. Ein offizieller Umzug einer Box ist nach Voranmeldung möglich, hierbei seien aber wiederum ein bis vier Wochen Wartezeit einzukalkulieren.

Funkversorgung nur für 3G-fähige Geräte

Von der durch die Femtozelle erzielten Funkversorgung können nur UMTS-fähige Handys oder Datensticks profitieren. Die gerade im Businessbereich noch oft zu findenden GSM-only-Geräte werden aus technischen Gründen nicht versorgt. Die Femtozelle ist ein eigenständiger Sender mit 20 mW bzw. 100 mW Sendeleistung und kein Repeater, wie er etwa in Zügen der Deutschen Bahn zum Einsatz kommt. Beim Repeater würden vorhandene Frequenzen einfach nur "nach innen" gespiegelt.

Kommentar: Gutes Instrument für Inhouse-Netzversorgung - bitte auch für privat

Eine Femtozelle ist ein gutes Instrument, um die nach wie vor bestehenden Funklöcher, z.B. innerhalb von Gebäuden wirksam stopfen zu können. Von daher wäre es wirklich an der Zeit, wenn die Netzbetreiber dieses Produkt so bald wie möglich auch Privatkunden anzubieten könnten, worüber beispielsweise Vodafone schon nachgedacht hat. Der einmalige Kaufpreis ist dabei die weitaus kundenfreundlichere Lösung als (hohe) monatliche Kosten, wie sie Vodafone seinen Geschäftskunden berechnet.

Verbessert ein Netzanbieter seine Funkversorgung nicht, so werden enttäuschte Kunden spätestens nach Ablauf ihrer Vertragslaufzeit den Anbieter wechseln und ihrem Unmut darüber im Internet spürbar kundtun, was weitere Kunden zum Wechsel oder zum Nichtabschluss eines Vertrages bei in Frage kommenden Anbietern verleiten kann.

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