EU-Wettbewerbskommissar: Drei Mobilfunkanbieter akzeptabel
EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia (Archivbild)
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Der geplante Kauf von E-Plus durch die
deutsche Tochter des Mobilfunkers Telefónica (o2) stößt in Brüssel
wohl auf weniger Skepsis als bei den deutschen Kartellbehörden.
EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia sagte dem "Handelsblatt", er
halte eine Verringerung der Anbieterzahl auf Mobilfunkmärkten auf
drei durchaus für vertretbar. "Wir haben keine dogmatische Position
zur Zahl der Anbieter." Nur weniger als drei dürfe es nicht geben.
EU-Kommission für Fusionsverfahren zuständig
EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia (Archivbild)
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Angesichts der Größe beider Unternehmen ist für die Prüfung des
geplanten Milliardengeschäfts die EU-Kommission zuständig. Allerdings
hatte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, bereits
angedeutet, das Verfahren nach Deutschland holen zu wollen, was auf
Antrag auch theoretisch möglich wäre. Almunia sieht dafür aber wohl
keinen Anlass. "Mit Blick auf die Größe der Anbieter und die
Bedeutung des Geschäfts ist es vollkommen logisch, dass die
Kommission darüber entscheidet", sagte der Kommissar dem Blatt.
Bundeskartellamt will Verfahren nach Deutschland holen
Mundt hatte mehrfach betont, dass der Deal nur den deutschen Markt betreffe und gesagt: "Die Verringerung von vier auf drei Anbieter ist wettbewerbsrechtlich alles andere als ein Selbstläufer, zumal gerade E-Plus in der Vergangenheit beim Preiswettbewerb besonders aktiv war". "Dass ein solcher Zusammenschluss erhebliche Folgen für den Wettbewerb hätte und in all seinen Facetten genau geprüft werden muss, liegt auf der Hand", ergänzte er später in einem Interview.
Almunia sagte gegenüber dem Handelsblatt: "Im Prinzip können Fusionen innerhalb der mobilen Telefonie oder zwischen Mobilfunkgesellschaften und Kabelbetreibern positive ökonomische Ergebnisse haben, sofern die Preise vernünftig bleiben." Er erwarte nun, dass die Unternehmen ihr Vorhaben nun bald bei der EU anmelden. Die kartellrechtliche Kontrolle dürfte sich aber Monate hinziehen. Wie genau mögliche Auflagen aussehen könnten und wie die EU am Ende entscheiden würde, ist allerdings noch nicht vorhersehbar.
Update 20:45 Uhr: Klarstellung des Sprechers
Ein Sprecher von Almunia betonte am Abend in Brüssel, dass sich die Aussagen des Wettbewerbskommissars allerdings auf den Telekommunikationsmarkt im Allgemeinen bezögen, nicht auf das konkrete Fusionsvorhaben von o2 und E-Plus.