EU-Roaming in Großbritannien: So geht es 2021 weiter
Wie weiter mit Roaming in Großbritannien
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Eigentlich hat das Vereinigte Königreich schon am 31. Januar die Europäische Union verlassen. Noch bis zum Jahresende gehören Großbritannien und Nordirland aber dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion an. Das bedeutet: Bis zum 31. Dezember gehört das Vereinigte Königreich ganz offiziell zu den Staaten, in denen der regulierte EU-Roamingtarif gilt. Deutsche Mobilfunkkunden können ihre SIM-Karten in Großbritannien und Nordirland weitgehend zu den gleichen Konditionen wie im Heimatnetz nutzen.
Doch wie geht es nach dem Jahreswechsel weiter? Es ist kein Geheimnis, dass sich Verhandlungen über den künftigen Status der Beziehungen zwischen dem Vereinigen Königreich und der Europäischen Union schwierig gestalten. Auch weniger als einen Monat vor Ablauf der Übergangsfrist gibt es keine Einigung. Mit anderen Worten heißt das, dass ein "harter Brexit" droht.
Wenn das Vereinigte Königreich den europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verlässt, zu dem neben den EU-Staaten auch Island, Liechtenstein und Norwegen gehören, ist es auch kein Land mehr, in dem EU-Roaming angewendet werden muss. Drohen bei Reisen nach London, Glasgow oder Belfast also künftig wieder satte Zuschläge anstelle der Roam-like-at-Home-Regelung? Wir haben bei den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern nachgefragt.
Das sagen die Netzbetreiber
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Die Pressestelle der Deutschen Telekom sagte auf Anfrage von teltarif.de, Großbritannien gehöre auch künftig zu den Ländern, in denen der regulierte EU-Tarif angewendet wird. Ähnlich verfährt die Telekom für Vertragskunden und hinsichtlich der mobilen Internetnutzung auch beim International Roaming in der Schweiz. Somit können Telekom-Kunden ihren Mobilfunk-Anschluss auch über das Jahresende hinaus nach dem Roam-like-at-Home-Prinzip im Vereinigten Königreich nutzen.
Ähnlich äußerte sich auch die Pressestelle von Vodafone. Es werde sich "erst einmal" nichts daran ändern, dass das Vereinigte Königreich Teil des EU-Roamings bleibe. Der Düsseldorfer Netzbetreiber will das aber offenbar nicht in Stein gemeißelt wissen. Wörtlich heißt es: "Sollte es zukünftig Anpassungen beim EU-Roaming-Footprint geben, werden wir Kunden und Medien rechtzeitig darüber informieren." Diese "Ausstiegsklausel" könnte sich darauf beziehen, dass heute niemand sagen kann, wie sich die Verhandlungen über künftige Roaming-Konditionen mit den britischen Netzbetreibern gestalten.
Für o2-Kunden mit dem Reiseziel Großbritannien sind ebenfalls "bis auf weiteres" die aktuellen Konditionen ihres jeweiligen Tarifs gültig. Die Telefónica-Pressestelle äußert sich demnach ähnlich wie Vodafone. Die Preisgestaltung für das Roaming sei in erster Linie abhängig von Verhandlungen mit den Roamingpartnern, nicht aber von den Ergebnissen der Handelspakt-Gespräche zwischen Großbritannien und der EU.
Allgemeine Tipps und Hinweise zur Mobilfunk-Nutzung im Ausland finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.