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DSL-Ratgeber: 10 nützliche Tipps rund um den Anschluss

Antworten auf langsame Datenraten, rechtliche Fragen und zur Tarifauswahl
Von Björn Brodersen

Wer noch kein DSL-Modem besitzt, sollte sich auch die Hardware-Angebote des neuen DSL-Providers genauer ansehen, schließlich sind die für das schnelle Internetsurfen notwendigen Geräte im freien Handel nicht ganz billig. Etliche Anbieter vergeben einfache Modems oder WLAN-Router zum Versandkostenpreis an ihre Neukunden, andere stellen ihren Kunden zumindest leihweise ein DSL-Modem zur Verfügung. Durch ein solches Angebot mit subventionierter Hardware lassen sich teilweise gegenüber einem Kauf eines aktuellen Routers mehr als 100 Euro an Einstiegskosten sparen. Die Splitter genannte, an vielen DSL-Anschlüssen ebenfalls notwendige Frequenzweiche für die Trennung des DSL- vom Telefonsignals bekommen die Kunden vom DSL-Anbieter oder von der Deutschen Telekom kostenlos zugesandt. Bei den entbündelten DSL-Anschlüssen gibt es keine Aufgabe für einen Splitter, hier wird das Modem per Kabel direkt mit dem DSL-Zugang verbunden.

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Welche Hardware sich für Sie eignet, hängt von Ihren Bedürfnissen ab. Mehrere PCs mit Netzwerkanschluss können Sie mit einem Router mit integriertem Modem miteinander vernetzen, so dass mehrere User an verschiedenen Rechnern den Internetzugang nutzen können. Das funktioniert entweder per Kabelverbindungen oder drahtlos per WLAN. Ist der Router zusätzlich noch mit USB-Anschlüssen ausgestattet, können auch Peripheriegeräte wie eine externe Festplatte oder ein Drucker ins Netzwerk eingebunden und allen Rechnern zugänglich gemacht werden.

Aktuelle Router weisen häufig auch Anschlussmöglichkeiten für Telefone auf und vereinen so ein DSL-Modem, einen Router, eine Telefonanlage und eine WLAN-Schnittstelle in einem Gerät. Das ist nicht nur für Nutzer der Internet-Telefonie (VoIP) interessant sondern auch für Besitzer eines herkömmlichen Festnetz-Anschlusses, denn die Geräte verwalten auf Wunsch nicht nur mehrere VoIP-Anbieter sondern auch Verbindungen über das herkömmliche Festnetz.

Persönliche und Internet-Daten im Heimnetzwerk verteilen

Computer, Netzwerk, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik wachsen zusammen. Telefonie oder Bildtelefonie mit VoIP, Media-Streaming von TV-Inhalten oder Radio-Inhalten folgen dem IP-Netzwerkprotokoll. Die eintreffenden Daten können über verschiedene Wege in einer Wohnung oder in einem Haus verteilt werden: per Kupfer-Datenkabel, Glasfaser, Plastikfaser, Kupfer-Stromleitung (Powerline) oder WLAN. Welche dieser Technologien am besten geeignet ist, hängt von den gewünschten Funktionen, den baulichen und technischen Gegebenheiten und dem Ihnen zur Verfügung stehenden Budget ab. Generell gilt: Kabel im Haushalt garantieren bestimmte Bandbreiten, WLAN und Powerline vermeiden Kabelsalat, sind aber von sich teilweise auch ändernden Einflüssen abhängig.

Wer eine zuverlässige Anbindung ins lokale Netzwerk und ins Internet braucht, wie zum Beispiel eine Firma, sollte lieber auf Ethernet statt WLAN setzen. Doch der Privatanwender schätzt oft die durch WLAN gegebene Flexibilität zu Hause, gerade wenn er einen Laptop und eventuell auch ein WLAN-fähiges Smartphone besitzt.

WLAN-Reichweiten-Probleme lösen

Für das Funknetzwerk müssen natürlich auch die einzubindenden Rechner WLAN-fähig sein. Dazu muss der PC oder das Notebook selbst mit einer WLAN-Schnittstelle ausgerüstet oder mit einem USB-WLAN-Stick, einer PCI-WLAN-Karte bzw. einer PCMCIA-WLAN-Karte entsprechend aufgerüstet sein. Die derzeitigen Datenraten bei WLAN N liegen bei maximal 300 MBit/s, andere Standards wie IEEE 802.11a und IEEE 802.11g ermöglichen bis zu 108 MBit/s (Super-G-Technologie). In der Praxis mindern jedoch Zimmerwände, Geschossdecken, eine Ansammlung von anderen elektronischen Geräten, das WLAN des Nachbarn oder andere Störfaktoren diese Werte.

Die schnellste derzeit verfügbare WLAN-Technologie nach dem Draft-N-Standard schafft dadurch in der Praxis meist nur noch eine Datenrate von 70 bis 80 MBit/s. Das reicht allerdings immer noch für ruckelfreie Bilder beim Internet-Fernsehen (IPTV).

Wenn die Verbindung häufig abreißt oder in bestimmten Ecken der eigenen Wohnräume gar nicht vorhanden ist, obwohl Sie mit Ihrem Laptop nur wenige Meter vom WLAN-Router entfernt sitzen, sollten Sie zunächst überprüfen, ob Störquellen vorhanden sind und diese gegebenenfalls ausschalten. Achten Sie auch darauf, dass die Antenne des WLAN-Zugangspunkts möglichst frei steht. Im Zweifel kaufen Sie im Handel eine größere Antenne für Ihren WLAN-Router oder einen neuen Router, der WLAN N mit dem Mehrantennen-Verfahren MIMO unterstützt. Eine mögliche Lösung ist auch der Einsatz eines WLAN-Repeaters, eine günstige Variante eines solchen Repeaters ist ein nicht mehr gebrauchter WLAN-Router.

Das heimische WLAN möglichst gut sichern

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Achten müssen die DSL-Nutzer bei WLAN auf eine möglichst wirksame Verschlüsselungstechnik, damit Fremde in Reichweite keine Daten abfangen können. Empfehlenswert ist die Absicherung des drahtlosen Netzwerks via WPA- oder WPA2-Protokoll. Moderne WLAN-Router bieten den Nutzern die Möglichkeit, per Nachtschaltungs-Einstellung das WLAN nur für bestimmte Zeiträume zu aktivieren und die Stärke des WLAN-Signals den Erfordernissen entsprechend zu regulieren. Praktisch ist es, wenn WLAN über eine externe Taste am Gerätegehäuse bei Bedarf schnell und einfach ein- bzw. ausgeschaltet werden kann.

Ungesicherte Funknetzwerke können sogenannte "Wardriver" ausnutzen: Mit Hilfe einer Schnüffel-Software spüren sie ungeschützte WLANs auf, loggen sich in das fremde Netz ein und surfen auf fremde Kosten im Internet. Es drohen möglicherweise auch rechtliche Konsequenzen für den WLAN-Betreiber, wenn beispielsweise der Wardriver über den Internetzugang strafbewehrte Inhalte herunterlädt und so der Anschein entsteht, der Anschluss-Inhaber habe dies getan.

Auch ohne WLAN klagen DSL-Nutzer zuweilen über sehr langsame Datenraten an ihrem Anschluss. Was dafür die Ursachen sein können und wie Sie die Störquellen ausschalten, lesen Sie auf der letzten Seite unseres Ratgebers.

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