Drohnen sollen künftig Wanderer retten
Drohne soll Verletzte orten
Bild: UZH; USI; SUPSI
Schon ein verstauchter Knöchel kann für Wanderer das Aus bedeuten,
von einem Bruch ganz zu schweigen. Ist dann der Weg noch weit oder
schlägt das Wetter plötzlich um, kann es heikel werden. Wenn jede
Minute zählt, könnten künftig Drohnen den Rettern helfen.
Drohnen könnten künftig Waldwege autonom nach vermissten Wanderern oder Mountainbikern absuchen. An dieser neuen Einsatzmöglichkeit für die Fluggeräte arbeiten Schweizer Robotikforscher. Kern ihres Projektes ist eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software, die es einem kleinen Quadrocopter in Verbindung mit zwei Kameras als Augen ermöglicht, Waldwege zu erkennen und ihnen selbstständig zu folgen. Die Roboterwissenschaftler hoffen, dass solche Drohnen möglichst bald von Rettungskräften eingesetzt werden können, um Verirrte oder Verletzte in Wäldern und Bergen schneller zu finden, als es die Menschen allein könnten.
Entwicklung steckt noch in den Kinderschuhen
Drohne soll Verletzte orten
Bild: UZH; USI; SUPSI
Drohnen, die in großer Höhe fliegen, werden heute schon zu den
verschiedensten Zwecken genutzt. Autonomes Fliegen in komplexen
Umgebungen wie etwa dichten Wäldern steckt aber noch in den
Kinderschuhen. Denn die KI muss extrem leistungsfähig sein, um die
Wege quasi im Wald vor lauter Bäumen zu sehen, erklären die Forscher
von der Universität Zürich, der Universität der italienischen Schweiz
und der Fachhochschule Südschweiz. Hinzu komme die ebenso
anspruchsvolle Aufgabe, Menschen sicher zu erkennen.
Drohne als Ergänzung
Ansonsten spreche viel für Sucheinsätze autonomer Drohnen als Ergänzung zu den herkömmlichen Rettungskräften: Die Fluggeräte seien in großer Zahl einsetzbar, kostengünstig und sofort einsatzbereit, was die Reaktionszeit und damit das Risiko für Verletzungen oder weitere Verletzungen verkleinert - sowohl bei Vermissten als auch bei den Rettern.