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Fußball kostenlos: DFB plant eigenen Free-TV-Sender

Mit "DFB Play TV" will der Deut­sche Fußball-Bund einen eigenen TV-Sender mit Live-Fußball starten. Wir erklären, was es in dem kosten­losen Angebot zu sehen geben wird und ob es über­haupt in Deutsch­land empfangbar ist.
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Der Deut­sche Fußball-Bund (DFB) will selbst ins TV-Geschäft einsteigen und einen eigenen Free-TV-Sender starten, um weitere attrak­tive deut­sche Fußball­inhalte einem noch größeren inter­natio­nalen Publikum zugäng­lich zu machen.

Live-Spiele vom DFB-Pokal, Junioren und Frau­enfuß­ball

Der Sender soll den Namen "DFB Play TV" tragen und werde Live- und On-Demand-Inhalte des DFB-Pokals (Männer und Frauen), der Frauen-Bundes­liga, der deut­schen U21, U20 und U19 sowie der Heim­spiele der Frauen-Natio­nal­mann­schaft und der 3. Liga beinhalten. Verbreitet werden soll das Angebot vorrangig über Internet- und IPTV-Platt­formen. Da die Inhalte kostenlos verfügbar sind, brau­chen Zuschauer nichts hinzu­zuzahlen. Der DFB plant einen eigenen Free-TV-Channel Der DFB plant einen eigenen Free-TV-Channel
Quelle: YouTube/DFB, Screenshot: Michael Fuhr
DFB Play TV soll das bereits verfüg­bare OTT-Angebot "DFB Play" ergänzen, das inter­national sowohl auf iOS und Android als auch im Web unter www.dfbplay.tv verfügbar ist. Ausge­wählte Live- und On-Demand-Inhalte werden auch über den YouTube-Kanal des DFB ("German Foot­ball") und über verschie­dene Social-Media-Platt­formen zur Verfü­gung gestellt.

Wird Deutsch­land bei neuem Angebot ausge­sperrt?

Es ist aber sehr wahr­schein­lich, dass deut­sche Zuschauer bei dem neuen TV-Angebot per Geoblo­cking ausge­sperrt werden, denn auch die Inhalte von dfbplay.tv sind bisher hier­zulande nicht verfügbar, während die Clips des YouTube-Chan­nels auch in Deutsch­land ange­schaut werden können. Hinter­grund ist, dass der DFB für Deutsch­land Medi­enpartner wie ARD, ZDF, Sky oder DAZN hat, die exklusiv von den Spielen berichten dürfen.

Auch in anderen Ländern, in denen der DFB bereits Medi­enpartner hat, dürften Zuschauer bei dem neuen Kanal in die sprich­wört­liche Röhre schauen. Ziel­gruppe sind daher vorrangig Märkte, die bisher keinen Fußball aus Deutsch­land konsu­mieren können.

Neue inter­natio­nale Medi­enrecht­ver­träge

Der DFB hat unter­dessen in mehreren Ländern neue inter­natio­nale Medi­enrecht­ver­träge für den DFB-Pokal abge­schlossen. Insge­samt werden in der Saison 2023/2024 mehr als 40 TV- und Strea­ming­partner inter­national den DFB-Pokal über­tragen, wie der Fußball­ver­band mitteilt.

In Vietnam wurde mit Next Media, einer der führenden Medi­enagen­turen des Landes, und dem Fern­seh­sender VTVCab für drei Spiel­zeiten bis einschließ­lich der Saison 2025/2026 eine umfas­sende Bericht­erstat­tung verein­bart. In China wird der DFB-Pokal im Rahmen eines neuen Drei-Jahres-Vertrages, der die bestehende Verein­barung des DFB mit dem staat­lichen Fern­seh­sender CCTV ergänzt, auf Migu zu sehen sein. Auch in anderen Teilen Asiens hat der DFB seine Verträge mit dem indi­schen Sender Sony sowie mit Kompas TV in Indo­nesien verlän­gert.

In Konti­nen­talafrika konnte der DFB mit den über­regio­nalen Sendern New World TV (in fran­zösi­scher und lokaler Sprache) und ESPN Africa (in engli­scher Sprache) neue Partner gewinnen. Dies zusätz­lich zu den bestehenden Verein­barungen mit Azam TV (für mehrere Länder Ostafrikas) und Sporty TV in Nigeria. Darüber hinaus wurden in Ghana Verein­barungen eben­falls mit Sporty TV und HD+/SCOOORE für die laufende Saison geschlossen.

Die Neue­rungen für Europa: In der Balkan­region wurde der bestehende Vertrag für den DFB-Pokal mit Arena Sport bis zur Saison 2025/2026 verlän­gert. In Skan­dina­vien sind die Strea­ming- und Zeitungs­kon­zerne VG in Norwegen und Afton­bladet in Schweden neu an Bord. In den balti­schen Staaten wird TV3 die Spiele des DFB-Pokals über­tragen. In Italien hat der DFB den Vertrag mit Sky Italia verlän­gert, um weiterhin die Topspiele pro Runde zu über­tragen.

Fußball-Länder­spiele werden auch weiterhin bei ARD und ZDF zu sehen sein.

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