Dorn im Auge: Sky will der ARD-Sportschau an den Kragen
Im kommenden Jahr steht die Neuvergabe der Übertragungsrechte für die Spiele der 1. und 2. Fußball-Bundesliga an. Fest steht schon jetzt: Das Free-TV wird weiterhin nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wer die Bundesliga live im Fernsehen sehen möchte, kommt bis auf wenige Ausnahmen nicht um ein Pay-TV-Abonnement herum.
Sky will Sportschau von Sendeplatz verbannen
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Vielen Fans reicht es auch heute noch, die Bundesliga am Samstagnachmittag im Radio zu hören und dann Zusammenfassungen in der ARD-Sportschau zu verfolgen. Doch damit könnte es bald vorbei sein - zumindest auf dem jetzigen Sendeplatz am Samstag ab 18 Uhr. Die Berichterstattung von den Spielen der 1. und 2. Bundesliga startet jeweils um 18.30 Uhr - zeitgleich mit dem Top-Spiel des Tages, das zurzeit live bei Sky zu sehen ist.
Sky-Sportchef für Sportschau am späteren Abend
Dem Pay-TV-Sender ist die Konkurrenz durch die Sportschau im unverschlüsselten Fernsehen ein Dorn im Auge. Sky-Sportvorstand Charly Classen erklärte in einem Interview mit dem Medienmagazin DWDL, das jetzige Modell sei "für den deutschen Fußballfan ausgesprochen unfreundlich". Es sei "vollkommen verrückt", dass mit Sportschau und Top-Spiel zwei derart wichtige Sendungen gleichzeitig liefen.
Wie Classen weiter erklärte, wäre eine Zusammenfassung der Bundesliga-Spiele "am späteren Abend eindeutig besser". Aus Sicht von Sky sei es ohnehin geboten, das Pay-TV vorrangig zu behandeln. Schließlich würden die Bezahlsender "80 Prozent der Rechnung" zahlen, die die Deutsche Fußball-Liga (DFL) für die Senderechte verlange.
Sky will größter DFL-Partner bleiben
Zur anstehenden Vergaberunde für die Bundesliga-Übertragungsrechte ab 2025 sagte Classen gegenüber DWDL, sein Konzern wolle größter Partner der DFL bleiben. Bei der Rechtevergabe seien viele Konstellationen denkbar. Diese könnten sich auch noch im Laufe des Bieterprozesses ergeben. Sky wolle sich dabei möglichst flexibel aufstellen.
Classen erklärte auch, warum Sky sich nicht intensiver um Senderechte von der Frauenfußball-Bundesliga und der NFL bemüht habe. Viele Übertragungen - gerade auch von Top-Spielen - würden im Free-TV laufen. Dadurch ergebe sich weniger Exklusivität für Pay-TV-Veranstalter.