Facebook-Klage: Paul Ceglia steht wegen Betrugs vor Gericht
Paul Ceglia soll wegen Betrug vor Gericht
Bild: dpa
Der Mann, der von Mark Zuckerberg die Hälfte von
Facebook einklagen wollte, soll nun wegen Betrugs vor Gericht. Die New
Yorker Staatsanwaltschaft erhob offiziell Anklage gegen den einstigen
Holzpellet-Händler Paul Ceglia, wie die Finanznachrichtenagentur
Bloomberg heute unter Berufung auf Gerichtsunterlagen
berichtete. Die Ermittler werfen ihm vor, einen Vertrag mit dem
Facebook-Gründer Zuckerberg sowie E-Mails gefälscht zu haben. Zudem
habe er Beweismaterial vernichtet.
Ceglia hatte Facebook im Jahr 2010 verklagt. Er behauptete, mit Zuckerberg bereits seit 2003 zusammengearbeitet zu haben und einen Online-Dienst mit dem Namen "The Face Book" oder thefacebook.com geplant zu haben. Zuckerberg habe Ceglia jedoch schließlich ausgebootet und Facebook allein auf die Beine gestellt, lautete der Vorwurf. Als Beweis legte Ceglia einen zweiseitigen Vertrag vor. Laut diesem Vertrag soll Paul Ceglia ein Anrecht auf mindestens die Hälfte an dem geplanten Online-Netzwerk gehabt haben. Als Wiedergutmachung für die angebliche Verzögerung seitens Zuckerbergs hob der einstige Geschäftspartner seine Forderungen auf 80 Prozent, ging jedoch wieder auf 50 Prozent runter.
Paul Ceglia wurde Ende Oktober verhaftet
Facebook behauptete hingegen, Ceglia habe Zuckerberg damals als Programmierer für sein geplantes Projekt StreetFax engagiert. Diese Firma sollte eine Website mit Fotos von Straßenkreuzungen für Versicherungen entwickeln. Laut Facebook sei es nie um etwas anderes gegangen.
Beide Parteien haben sich gegenseitig der Urkundenfälschung beschuldigt. Zuckerberg und Facebook bestritten von Anfang an die Echtheit der
Dokumente und vor allem des Vertrags, der Ceglia zum Miteigentümer machen soll. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurden diese Dokumente jedoch manipuliert. Ende Oktober wurde Paul Ceglia bereits verhaftet.
Paul Ceglia soll wegen Betrug vor Gericht
Bild: dpa