WiWo: Bundesregierung plant Schutzhülle für Windows
Bundesregierung plant eine Sicherheitskapsel für Windows, um den Datendiebstahl einzudämmen.
Rene Sputh - Fotolia.com
Angriffe auf Rechner und Netzwerke in Unternehmen und Regierung nehmen weltweit immer mehr
zu. Bundesregierung und deutsche Unternehmen planen nach Informationen der
Wirtschaftswoche
gemeinsame Gegenmaßnahmen gegen die wachsende Zahl von Cyberattacken.
Helfen sollen dabei Computerchips, Router und ein Betriebssystem aus Deutschland. Vor allem die
Sorge vor geheimen Hintertüren in Soft- und Hardware, durch die anschließend fremde Geheimdienste
oder Wirtschaftskriminelle eindringen können, hat die Beteiligten alarmiert. Wesentlicher Bestandteil
der Cyberwar-Abwehrstrategie wird demnach ein deutsches Sicherheitsbetriebssystem sein. Dabei geht
es vorrangig darum, das für seine Sicherheitslücken bekannte
Betriebssystem Windows aus dem Hause Microsoft mit einer
Software-Schutzhülle einzukapseln.
SeSaM und SaSER: Zweimal "made in Germany"
Bundesregierung plant eine Sicherheitskapsel für Windows, um den Datendiebstahl einzudämmen.
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Die Forschungsarbeiten an diesem Schutz-System sollen - nach den Informationen des
Wirtschaftsmagazins - eventuell noch in diesem Jahr in ein mit staatlichen Hilfen gegründetes
Unternehmen eingebracht werden. Grundlage dafür
ist ein an der Technischen Universität in Dresden entwickelter Mikrokern. Unter dem Codenamen
SeSaM, der für Secure and Safe Microkernel Made in Germany steht, fördert auch das
Bundesforschungsministerium diese Arbeiten. Vor allem die Industrie ist an solch einem
Sicherheitsmodul interessiert. Damit könnte sie nicht nur Rechner und Server, sondern auch
Maschinensteuerungen in Kraftwerken und Fabriken vor Angriffen schützen.
Zudem arbeite die Bundesregierung gemeinsam mit der Industrie nach Informationen der WiWo an einem europäischen Internet-Router. In Gesprächen mit europäischen Netzausrüstern und Forschungseinrichtungen gehe es darum "ein leistungsfähiges Konsortium zusammenzustellen", heißt es im Bundesforschungsministerium. An dem Projekt mit dem Codenamen SaSER (Secure and Safe European Routing), wollen sich neben der Deutschen Telekom auch die Netzausrüster Alcatel-Lucent, NokiaSiemensNetworks und die ADVA Optical Networking beteiligen.