Neue Generation

Browser-Vergleich: Firefox 4, Opera 11 und Internet Explorer 9

Web-Browser werden schlanker und schneller
Von Christian Immler

Tabs, auch als Registerkarten bezeichnet, zur Darstellung mehrerer Webseiten in einem Web-Browserfenster rücken in den neuen Web-Browseroberflächen mehr in den Vordergrund. In Firefox und Opera liegen sie jetzt, wie schon aus Google Chrome bekannt, oberhalb der Adresszeile, der Internet Explorer legt die Tabs platzsparend neben die Adresszeile. Wird diese zu kurz, kann man Tabs wie früher darunter anzeigen lassen.

Die Bedienung ist in allen Web-Browsern einheitlich: Ein Klick mit dem Mausrad auf einen Link öffnet diesen in einem neuen Tab, die Tastenkombination [Strg]+[T] öffnet einen neuen Tab. Dieser ist bei Firefox in der Grundeinstellung leer. Opera zeigt auf dem leeren Tab die sogenannte Schnellwahl, eine persönlich konfigurierbare Lesezeichensammlung mit aktuellen Vorschaubildern der entsprechenden Seiten. Das Add-On Fast Dial bringt die gleiche Funktion auch in Firefox. Der Internet Explorer zeigt eine Übersicht der in letzter Zeit am häufigsten aufgerufenen Webseiten, ähnlich wie Google Chrome. Firefox App-Tabs Firefox App-Tabs
Screenshot: teltarif.de

Um bei vielen geöffneten Tabs noch die Übersicht zu behalten, bieten die Web-Browser Übersichtsseiten mit Minibildern aller offenen Tabs an. Im Internet Explorer drückt man die Tastenkombination [Strg]+[Q], diese Schnellregisterkarten-Funktion muss aber erst in den Optionen aktiviert werden. Firefox bietet mit [Strg]+[Umschalt]+[E] eine neue komfortable Panoramaübersicht, mit welcher der Nutzer offene Tabs per Drag and Drop zu Gruppen zusammenfassen kann, die dann auch benannt und später auf einmal wieder geöffnet werden können.

In Opera kann man für bessere Übersicht mehrere Tabs aufeinander ziehen ("Tab Stacking"). Sie verbrauchen dann nicht mehr so viel Platz in der Tableiste. Beim Darüberfahren mit der Maus werden Vorschaubilder aller Tabs angezeigt. Dass sich versehentlich geschlossene Tabs wiederherstellen lassen, ist mittlerweile für alle Web-Browser selbstverständlich.

Webseiten, auf die der Nutzer ständig zugreift und die sich selbständig aktualisieren wie etwa Facebook oder Twitter, lassen sich in Firefox als sogenannte App-Tabs ganz links mit einem kleinen Webseiten-Icon an die Tab-Leiste anpinnen. Diese bleiben dort stehen und ihr Symbol fängt an zu leuchten, wenn sich auf der Seite etwas geändert hat. Der Internet Explorer setzt diese Idee ähnlich, aber nicht ganz so überzeugend um. Hier lassen sich wichtige Webseiten unten in der Windows-Taskleiste anheften. Auch Opera bietet die Funktion "Tab anheften".

Internet Explorer 9: Integration der Suchfunktion in Adressleiste

Internet Explorer 9: Neue Adressleiste Internet Explorer 9: Neue Adressleiste
Screenshot: teltarif.de
Google Chrome führte bereits in einer frühen Version neue Funktionen in der Adressleiste des Web-Browsers ein. Der Internet Explorer 9 übernimmt diese Kombination aus Adressfeld und Suchfeld. Schon während der Eingabe werden hier zuletzt besuchte Webseiten, aber auch passende Favoriten und Bing-Suchvorschläge angezeigt.

Firefox und Opera verwenden weiterhin getrennte Adress- und Suchfelder, wobei bei beiden Web-Browsern die zu verwendende Suchmaschine frei wählbar ist. Suchvorschläge werden ebenfalls schon bei der Eingabe angezeigt. Die Firefox-Adressleiste zeigt bei der Autovervollständigung jetzt auch passende Einträge aus der Chronik und den Lesezeichen sowie aus offenen Tabs an. Wird ein zur Eingabe passender Tab gefunden, springt man aus dem Eingabefeld direkt dort hin, anstatt die Seite ein zweites Mal zu öffnen.

Internet Explorer und Opera zeigen, um gefälschte Webseiten schneller zu erkennen, den eigentlichen Domainnamen in der Adresszeile in Fettschrift an. Diese Funktion fehlt in Firefox leider bis jetzt.

Link&Sync: Daten verschiedener Computer synchron halten

Fast jeder nutzt heute mehr als einen Computer, auf jedem sind eigene Lesezeichen gespeichert, eine eigene Browserchronik und eigene Passwörter. Online-Bookmarkdienste wie Delicious [Link entfernt] bieten zumindest die Möglichkeit, persönliche Lesezeichen auf mehreren Computern gleichzeitig zu nutzen.

Firefox Sync, früher ein Add-On, seit Version 4 fest integriert, synchronisiert Lesezeichen, Chronik, Formularinhalte, Passwörter und geöffnete Tabs zwischen mehreren Computern. Es muss nur überall Firefox laufen. Auch die mobile Version für Android-Smartphones wird unterstützt. Opera bietet schon seit einiger Zeit mit Opera Link ein vergleichbares Feature an. Zum Austausch von Lesezeichen zwischen verschiedenen Web-Browsern ist man weiterhin auf externe Online-Bookmarkdienste angewiesen.

Auf der dritten Seite lesen Sie über die neuen Datenschutzfunktionen der Web-Browser sowie Steuerungs- und Erweiterungsmöglichkeiten wie Mausgesten und Themes.

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