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BNESIM im Test: Roaming-SIM mit deutscher Rufnummer

BNESIM ist eine Roaming-SIM, zu der auch eine deutsche Rufnummer hinzugebucht werden kann. Wir haben die in 170 Ländern nutzbare SIM einem Test unterzogen.
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BNESIM hat seinen Sitz in Hongkong. Unsere SIM kam gut eine Woche nach der Bestellung von einer Absenderadresse aus Oman, der Versanddienstleister war SkyNet Worldwide Express in Dubai/Vereinigte Arabische Emirate. Wer den Kundenservice von BNESIM telefonisch erreichen möchte, kann entweder die 888 direkt in der App wählen oder eine der lokalen Servicenummern anrufen. Europäer finden auf der Verpackung Servicenummern in Großbritannien, Italien, Spanien, Frankreich und Irland, nicht aber im deutschsprachigen Raum.

BNESIM legt der SIM-Karte eine ausführliche Anleitung in englischer Sprache bei. Die in allen drei Formaten gelieferte SIM muss zunächst ins Smartphone eingelegt werden. Dann kann es mehrere Minuten dauern, bis sich die SIM ins örtliche Partnernetz einbucht. Auf jeden Fall müssen im Handy zuvor sowohl das mobile Datennetz als auch Daten-Roaming aktiviert sein. In unserem Fall buchte sich die SIM nach etwa zwei Minuten ins deutsche Telefónica-Netz ein. Überraschenderweise ließ Telefónica uns sofort ins LTE-Netz, obwohl auf der BNESIM-Seite steht, dass in Deutschland nur die 3G-Nutzung möglich wäre. Mit anderen deutschen Netzbetreibern besteht kein Roaming-Abkommen.

Anschließend muss der Nutzer in den APN-Einstellungen einen neuen APN bne.cs101 anlegen und aktivieren, damit sich die SIM auch ins Internet einwählt. Im dritten Schritt ist die SIM-Karte online zu aktivieren: Dazu muss der Kunde auf die Seite activate.bnesim.com gehen und dort den zwölfstelligen Code inklusive Trennstriche von der Verpackung eingeben. Starterpaket mit SIM und Liste der Länder, aus denen eine Rufnummer geordert werden kann Starterpaket mit SIM und Liste der Länder, aus denen eine Rufnummer geordert werden kann
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Registrierung: Keine persönlichen Dokumente erforderlich

Im Test mussten wir außer unserem Namen keine weiteren persönlichen Details eingeben, eine zweifelsfreie Nutzer-Identifikation findet nicht statt. Während der Aktivierung wird nochmals der gewählte Tarif angezeigt. Anschließend startet die Aktivierungsseite einen 15-minütigen Countdown für die endgültige Freischaltung der Karte. Diese erfolgte bei uns allerdings bereits nach rund fünf Minuten. Zum Abschluss wurden uns die Account-Daten (Benutzername und Passwort) unseres BNESIM-Accounts angezeigt. Diese Daten sollte man sich unbedingt abfotografieren oder notieren, da BNESIM bis zu diesem Zeitpunkt ja keine Kontaktdaten für eine Accountwiederherstellung gesammelt hat.

Im letzten Schritt muss der Kunde die BNESIM-App (für iOS und Android) herunterladen und installieren. Anschließend erfolgt der Login mit den direkt nach der Freischaltung angezeigten Benutzerdaten - damit ist die Einrichtung abgeschlossen. Nach unserer Auffassung sind alle Prozesse bei BNESIM sehr professionell, übersichtlich und verständlich gestaltet. Aktivierungsseite mit Bestätigung des Tarifs Aktivierungsseite mit Bestätigung des Tarifs
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Rätselraten um Herkunft der Nummer und deutsche Rufnummer

Nach der Einrichtung sahen wir in der App, dass BNESIM uns eine Rufnummer zugewiesen hatte, die mit +8355 beginnt. Das ist umso erstaunlicher, da diese Landesvorwahl laut öffentlicher Vorwahlverzeichnisse niemandem zugewiesen ist. In offiziellen Dokumenten der internationalen Fernmeldeunion ITU ist zu lesen, dass dieser Vorwahlbereich für zukünftige Erweiterungen des Rufnummernraums reserviert sei. Wir haben bei der ITU nachgefragt, um zu erfahren, welchem Land, welcher Region oder welchem Netzbetreiber diese Vorwahl mittlerweile zugeteilt worden ist. Die ITU antwortete, der Vorwahlbereich sei niemandem zugeteilt. Offensichtlich nutzt BNESIM den +8355-Bereich also illegal mit irgendwelchen Phantasienummern, die nicht erreichbar sind.

Direkt nach der Ersteinrichtung konnten wir in der App eine kostenfreie lokale Rufnummer hinzubuchen. Wir entschieden uns für eine deutsche und erhielten eine mit der Berliner Vorwahl 030 zugeteilt. Diese Rufnummer war auch sofort erreichbar. Die +8355-Nummer ist - wie gesagt - nicht erreichbar. Man tut also gut daran, ausschließlich die lokale Rufnummer an Freunde oder Geschäftspartner zu verteilen.

Auf der letzten Seite unseres Testberichts gehen wir darauf ein, wie gut Telefonieren und Surfen in Deutschland funktioniert hat und welche Nachbuch-Optionen BNESIM bietet.

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