Ausprobiert

Asus Zenfone 3 Max Test: Bloatware und Monster-Akku

Mit der Zenfone-Reihe hat Asus ein breites Portfolio an guten Geräten in allen Preislagen im Angebot. Das Zenfone 3 Max wird als Dauerläufer vermarktet und zeigt im Test einige unschöne Schwächen.
Von Stefan Kirchner

Es ist zwar immer wieder schön zu sehen, wenn ein Werbeversprechen eingehalten wird, aber es ist umso ärgerlicher, wenn dafür an anderen wichtigen Stellen geschludert wird. So geschehen bei dem Asus Zenfone 3 Max, welches wir in der Modellvariante ZC520TL für Sie getestet haben. Die unverbindliche Preisempfehlung gibt Asus mit 219 Euro an, es ist aber im Netz laut idealo.de zum Teil auch schon für etwa 184 Euro zu haben.

Asus Zenfone 3 Max (ZC520TL)

Zu beachten ist, dass Asus das Zenfone 3 Max in Deutschland offiziell in zwei verschiedenen Varianten anbietet. Die erste von uns getestete Variante ZC520TL mit 5,2-Zoll-HD-Display, Mediatek-Prozessor, 3 GB RAM, 32 GB internem Speicher, einer 13-Megapixel-Kamera und Software-Tasten. Die zweite Variante ZC553KL besitzt ein 5,5-Zoll-Full-HD-Display, Snapdragon-Prozessor, 3 GB RAM, 32 GB internen Speicher, eine Kamera mit 16 Megapixel und kapazitive Tasten unter dem Display. Warum sich Asus zu einem so großen Unterschied bei ein und demselben Modell entschieden hat, wissen nur die verantwortlichen Manager. Asus Zenfone 3 Max Test Frontalansicht des kleinen Zenfone 3 Max mit Pappkarton
Foto: teltarif.de / Stefan Kirchner

Einfaches aber gelungenes Design

Optisch fügt sich das Zenfone 3 Max in die bekannte Designsprache von Asus' aktueller Smartphone-Reihe ein. Das Gehäuse ist aus einem Aluminiumblock gefräst und liegt mit seinen abgerundeten Seiten sowie der angerauten Rückseite angenehm in der Hand. Gut zu erreichen sind die Hardware-Tasten für die Lautstärke und zum Ein-/Ausschalten, sowie der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite.

Die Rückseite wird von der quadratisch angehauchten Kameraeinfassung und dem Fingerabdrucksensor dominiert. Dieser reagiert zügig und entsperrt das Asus Zenfone 3 Max auch aus dem Standby heraus. Gesten zum Scrollen in Apps oder das Aufklappen der Benachrichtigungsleiste unterstützt der Sensor nicht. Links von der Kamera sitzt ein einfacher LED-Blitz und direkt über der Kameralinse eines der beiden verbauten Mikrofone. Auf der Stirnseite sitzt die 3,5-Millimeter-Kopfhörerbuchse. Etwas komisch wirkt der auffällig nach rechts versetzte Micro-USB-2.0-Anschluss auf der Unterseite. Gerade mit universellen Dockingstationen ist das Asus Zenfone 3 Max damit nur bedingt zu gebrauchen. Asus Zenfone 3 Max Test Die Rückseite mit der nicht zu übersehenden Kamera und dem Fingerabdrucksensor darunter
Foto: teltarif.de
Auf der Vorderseite sorgt Corning Gorilla Glass 3 für die nötige Robustheit gegen Kratzer. Wie bei nahezu allen Smartphones heutzutage ist die Glasscheibe im sogenannten 2.5D-Design gehalten. Sprich, das Glas geht in einer weichen Rundung in das Gehäuse über und das ohne scharfe Kante. Erfreulich ist, dass das Asus Zenfone 3 Max an sich sehr verwindungssteif ist und sich nicht verbiegen lässt. Alles in allem liegt das Gerät angenehm in der Hand, bedingt durch die rundliche Formgebung und der leicht strukturierten Metalloberfläche.

Angeboten wird das Asus Zenfone 3 Max in den Farben Titanium Grey, Glacier Silver und Sand Gold, wobei die goldene Variante nicht in Deutschland zu haben ist.

Verarbeitung: Wenn Tasten wackeln

Auch wenn das Zenfone 3 Max zu den preiswerteren Geräten gehört, fühlt es sich nicht so an. Sämtliche Spaltmaße am Gehäuse unseres Testexemplars verlaufen gleichmäßig. Die beiden Kunststoffabdeckungen oben und unten auf der Rückseite sind jedoch einen Hauch höher, was vor allem bei genauem Betrachten auffällt. Grund dafür sind die leicht vertieften silbernen Antennenstreifen. Toll ist, dass der SIM-Karten-Schlitten bündig mit dem Rahmen abschließt und nicht hervorsteht. In der Preisklasse von unter 300 Euro ist das keine Selbstverständlichkeit. Asus Zenfone 3 Max Test Diese abgerundeten Seiten lassen es sehr angenehm in der Hand liegen
Foto: teltarif.de
Erstaunlich ist das Gewicht des Gerätes, wenn man die Preisklasse und den enorm großen Akku betrachtet. Bei 4100 mAh wirken die gut 148 Gramm geradezu federleicht. Selbst die Gehäusedicke von 8,55 Millimeter ist erfreulich schlank. Der Vorgänger Zenfone Max war mit 10,6 Millimeter und 202 Gramm noch deutlich dicker sowie schwerer. Die Schlankheitskur ist also geglückt, auch wenn das Display um 0,3 Zoll in der Diagonale kleiner ausfällt, verglichen mit dem Vorgängermodell.

Die im rechten Gehäuserahmen verbauten Tasten sind aus Metall und haben einen ordentlichen sowie direkten Druckpunkt. Lediglich die Power-Taste hat deutlich zu viel Spiel im Rahmen. Das Resultat ist eine auffällig stark wackelnde Taste.

Display: Solide ohne große Schwächen

5,2 Zoll beträgt die Diagonale des IPS-Displays, dessen Auflösung mit 720 mal 1280 Pixel sowie einer Pixeldichte von 282 ppi normal für die Preisklasse ist. Farben gibt das Panel recht gut wieder, könnte aber gerade im Freien etwas heller sein. Insbesondere um die zum Teil sehr starken Spiegelungen des Glases auszugleichen. Auch die Kontraste sind am ehesten als mittelwertig zu bezeichnen: Sie sind weder besonders gut noch schlecht. Für ein IPS-Display sind die Blickwinkel gewohnt groß und damit in Ordnung. Lediglich die Helligkeit nimmt sichtbar ab. Auf Eingaben reagiert der Touchscreen relativ zügig. Asus Zenfone 3 Max Test Mit steigendem Winkel lässt die Anzeige nach
Foto: teltarif.de
Bei größeren Weißflächen neigt das Panel des Asus Zenfone 3 Max zu einem sehr feinen Hauch von Grün. Dem lässt sich leider nicht entgegen wirken, da keinerlei Optionen zur Farbkalibrierung implementiert sind. Ob das Update auf Android 7.0 Nougat eine solche Option mit sich bringt, ist nicht bekannt.

Bei der Farbechtheit kann das Display Asus Zenfone 3 Max aufgrund der IPS-Technik ordentlich glänzen. Mit einem Delta-E-Wert von 3,41 ist die Farbechtheit vergleichsweise sehr groß, lässt aber bei einem Kontrast von 850:1 wieder kräftig Federn. Die Helligkeit ist mit 454 Nits im oberen Mittelfeld. Asus Zenfone 3 Max Test Die Farbechtheit ist vielversprechend, der Kontrast eher weniger.
Grafik: teltarif.de
Zumindest ist ein Blaulichtfilter gegen das Ermüden der Augen in den Abendstunden vorhanden, der sich in fünf Intensitätsstufen einstellen lässt. Diese feine Abstufung des Blaulichtanteils erweist sich tatsächlich als vorteilhaft, da er sich auf die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt, anstatt einen festen Wert einfach vorzugeben.

Software, Prozessor

Software: Stark angepasstes Android

Ausgeliefert wird das Asus Zenfone 3 Max mit einem vorinstallierten Android 6.0 Marshmallow und dem Sicherheitspatch-Level vom 5. Januar 2017. Asus hat bereits bestätigt, das Android 7.0 Nougat als Update kommen wird, allerdings frühestens im dritten Quartal 2017 nach aktuellen Planungen. Bis dahin dürfte bereits Android O verfügbar sein und Asus zeigt, dass kleinere Hersteller nicht gerade mit einer schnellen Update-Unterstützung glänzen können. Im Gegensatz zu anderen Herstellern ist der interne Speicher bereits ab Werk verschlüsselt.

Abseits davon verändert Asus mit der ZenUI das Aussehen von Android zum Teil sehr stark. Die Oberfläche ist von großen, runden und stellenweise sehr bunten Elementen dominiert, die sich von Asus-eigenen Apps über die Systemeinstellungen bis hin zur Benachrichtigungsleiste ziehen. Eine Themes-Engine mit angeschlossenem Marktplatz für neue Themen bringt farblich einen Wechsel. Zu beachten ist, dass das Design in seinen Grundzügen nicht verändert wird. Lediglich Systemfarben, Icons und Hintergründe lassen sich ändern. Hier verschenkt Asus einiges an Potential für Optik-Individualisten, sofern die Themes-Engine selbst keine anderen System-Icons zulässt. Es gibt sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Inhalte im Themes Store zum Download. Asus Zenfone 3 Max Test Homescreen, Quick Settings und der Themes-Store von Asus
Screenshots: teltarif.de
Wie in den vergangenen Jahren bei Android-Geräten von Asus üblich, kann man bei der Ersteinrichtung 100 GB Cloud-Speicher bei Google Drive für zwei Jahre kostenlos erhalten. Eine nette Dreingabe, die pro Gerät und Google-Konto nur einmal einlösbar ist. Was jedoch negativ auffällt am Asus Zenfone 3 Max ist die vorinstallierte Bloatware. Einerseits hat Asus vor gut einem Jahr die eigenen doppelten Apps zugunsten der Google-Originale entfernt, andererseits sind trotzdem noch eine Menge Asus-Apps vorinstalliert. Fotocollage, Game Genie, MiniMovie, Service Center, Quick Memo, Share Link, WebStorage, Wetter, ZenCircle, ZenTalk und ZenUI FAQ sind hier zu nennen. Hinzu kommen noch Facebook, Facebook Messenger, Instagram, Puffin Browser und TripAdvisor, um das Angebot an vorinstallierter Bloatware zu komplettieren. Und wem das noch nicht reicht, kann während der Ersteinrichtung weitere Apps automatisch herunterladen. Zum Glück sind Letzt genannte rein optional, trotzdem übertreibt es Asus mit den vorinstallierten Apps. Da wirkt Samsung mit den Facebook- und Microsoft-Apps ja fast schon spartanisch. Ärgerlich ist vor allem, dass gerade Apps wie ZenTalk nicht wirklich für den europäischen Markt geeignet sind. Leider ist keine der zusätzlichen Apps deinstallierbar. Lediglich deaktivieren und damit verstecken lassen sich die genannten Apps. Das bedeutet, dass sie weiterhin im Speicher verbleiben und unter Umständen automatisch im Hintergrund laufen können. Asus Zenfone 3 Max Test Kleiner Blick in den App Drawer der ZenUI und die Ersteinrichtung
Screenshots: teltarif.de

Apps von Asus

Wie man sieht, installiert Asus ziemlich viele eigene Apps auf dem Zenfone 3 Max sowie auf anderen Geräten vor. Manche von diesen Apps haben durchaus ihren Nutzen, wie zum Beispiel der Audioassistent. Mit dieser App lassen sich sechs verschiedene Audioprofile aktiveren - mit unterschiedlicher Klang-Charakteristika. Einige der Profile lassen sich weiter anpassen im Bezug auf Höhen, Tiefen, Lautstärke sowie einem 5-Band-Equalizer. Asus Zenfone 3 Max Test Audioassistent, Datei Manager und der Puffin Browser
Screenshots: teltarif.de
Der Datei Manager von Asus bietet eine Oberfläche mit größeren Schaltflächen, einer Anzeige zur Speicherbelegung und Datei-Kategorien, um schnell bestimmte Datei-Arten wie Bilder, Fotos, Musik, Dokumente und so weiter aufzurufen.
Fotocollage dient dazu, aus mehreren Bildern oder auch Fotos die namensgebenden Collagen zu erstellen. Neben Anordnung der Bilder lassen sich Rahmen, Texte und Stempel auf die Collagen setzen.
Dasselbe macht MiniMovie, nur das Fotos und Bilder zu einem kleinen Video verarbeitet werden. Aufgenommene Videos lassen sich damit aber nicht bearbeiten. Eine solche App hat Asus zwar auch im Portfolio, inklusive einer einfachen Schnittfunktion, diese ist aber den besseren Modellen mit mehr Leistung vorbehalten. Auf Wunsch lässt sich einer Diashow auch Hintergrundmusik hinzufügen.
ZenCircle wiederum ist die geeignete Plattform, um Fotos, Fotocollagen und Diashows mit anderen zu teilen. Es ist nichts anderes als eine Foto-Community von Asus. Asus Zenfone 3 Max Test Asus Foto-Apps: Fotocollage, MiniMovie und der ZenCircle
Screenshots: teltarif.de
ZenTalk wiederum ist der vereinfachte mobile Zugriff auf das offizielle Forum von Asus. Dort dreht sich alles um die Zenfone- und Zenpad-Reihe des Herstellers, inklusive Ankündigungen zu Updates und dergleichen.

Ansonsten sind durchaus nützliche Funktionen vorhanden, wie der Mobile-Manager. Über diese zentrale Anlaufstelle lassen sich der Datenverbrauch kontrollieren, der Energieverbrauch, Benachrichtigungen nebst Berechtigungen von Apps verwalten, der Speicher bereinigen und der Datenschutz verwalten. Letzteres scannt das Gerät auf etwaige Sicherheitslöcher und gibt Tipps, wo diese Probleme liegen und wie man sie beheben kann. Beispielsweise wird darauf hingewiesen, dass Apps die Daten von anderen Apps auslesen können, was sich mit der eingebauten App-Sperre beheben lässt. Dazu ist allerdings der ZenUI Launcher notwendig, sprich mit Drittanbieter-Launchern wie Nova oder Apex funktioniert die Sache nicht.

Neu bei einem Asus-Smartphone ist die App PowerMaster, mit deren Hilfe eine Vielzahl an Dingen rund um den Akku verwaltet werden. Unter anderem lässt sich die Auflademethode so verändern, dass die Lebensdauer des fest verbauten Akkus nahezu verdoppelt werden kann. Auch wenn die Aussage eine Utopie ist, so hat die Option dennoch deutlichen Einfluss auf die Akkuausdauer. Spannend ist Powerbank-Funktion, die sich über die App aktivieren lässt. Mit dieser lassen sich andere Geräte über das Asus Zenfone 3 Max aufladen, was auch erfreulich gut klappt. Weiterhin lassen sich Apps zu hohem Energieverbrauch und Autostart-Funktion ermitteln, das Energieprofil anpassen (CPU-Leistung, Helligkeit, Deaktivieren einzelner Funktionen, etc.) sowie noch ein paar Dinge mehr.
Und nein, der Sscreenshot von PowerMaster ist kein Versehen: Die Oberfläche ist in der Tat in Englisch, obwohl Deutsch als Systemsprache aktiv ist. Asus Zenfone 3 Max Test Mobile-Manager und PowerMaster von Asus
Screenshots: teltarif.de
Interessant ist Asus Do It Later, bei der es sich um eine Aufgabenverwaltung mit Google-Anbindung handelt. Über Shortcuts innerhalb der App lassen sich Erinnerungen für Anrufe und Nachrichten anlegen oder eine ganz normale Aufgabe. Angelegte Aufgaben lassen sich nach Ordner sortieren, Fälligkeitsdatum, Wichtigkeit oder Wiederholungen. Leider lassen sich keine Dateien vom Gerät mit einer Aufgabe verknüpfen, sodass lediglich ein Verweis als Notiz in der jeweiligen Aufgabe machbar ist.

Prozessor: Für den Alltag ausreichend

Für die Leistung im Alltag sorgt der Vierkern-Prozessor Mediatek MT6737 mit 64-Bit-Unterstützung. Die vier Cortex A53 Kerne arbeiten mit bis zu 1,25 GHz und sind von der Leistung her im Einsteigerbereich einzusortieren. In Benchmarks reißt das Asus Zenfone 3 Max keine Bäume aus und das merkt man auch bei der normalen Nutzung. Für das normale Handling ist der MT6737 ausreichend, um über Messenger zu kommunizieren, im Internet zu surfen und einfache Büroarbeiten zu erledigen. Da reagiert die Oberfläche angenehm zügig. Bei größeren Apps, wenn mehrere Dinge parallel und im Hintergrund erledigt werden, kommt das Smartphone sichtlich ins Stocken.
Eine Sache sollte man jedoch unbedingt beachten: Asus verkauft das Zenfone 3 Max wie in der Einleitung erwähnt in mehreren Konfigurationen, die sich bei Prozessor, RAM/internen Speicher, Kamera und Display unterscheiden:

  • ZC520TL: Mediatek MT6737M, 2/16 GB oder 3/32 GB, 5,2 Zoll HD-Display
  • ZC521TL: Mediatek MT6750, 3/32 GB, 5,5 Zoll FullHD-Display
  • ZC553KL: Snapdragon 430, 2/32 GB, 3/32 GB, 4/32 GB, 5,2 Zoll HD-Display

Spieler werden nicht unbedingt glücklich mit dem Zenfone 3 Max. Der Grafikchip ARM Mali T720 MP2 ist für einfache Spiele wie Angry Birds oder Cut the Rope ausreichend, aber bei Blockbuster-Titeln wie Asphalt Xtreme, GTA San Andreas und selbst bei Super Mario Run hat der Grafikchip ordentlich zu ackern. Hinzu kommt die HD-Auflösung des Displays, was etliche Details schluckt und für eine leicht grobkörnige Darstellung sorgt. Andererseits ist eine niedrigere Auflösung förderlich für die reine Grafikleistung. Wer etwas mehr Power herausholen will, damit Spiele vielleicht doch noch besser laufen, findet im sogenannten Game Genie ein paar nützliche Funktionen. So lässt sich während der Spieldauer die Leistung erhöhen, nach zusätzlichen Informationen zum Spiel im Internet suchen oder die Session auch einfach als Video aufzeichnen. Wer will, kann sein YouTube- und Twitch-Konto mit Game Genie verknüpfen, für Livestreams direkt vom Smartphone.

Ordentlich ist allerdings die Entscheidung von Asus, RAM mit 3 GB LPDDR zu verbauen. Damit wird das Android-Smartphone bei mehreren offenen Apps nicht zu stark ausgebremst, sondern ist auch gut für Multitasking geeignet. Einzig der behäbige Prozessor steht dem ein wenig entgegen.

Damit sich die Leistung des Asus Zenfone 3 Max besser einsortieren lässt: Im 3DMark erreicht das Gerät 3745 Punkte und bei Geekbench im Single-Core-Test 567 Punkte sowie 1487 Punkte im Multi-Core-Test. Damit reiht sich das Zenfone 3 Max in der Modellvariante ZC520TL am unteren Ende unserer Datenbank ein.

Mobilfunk, Kamera, Akku, Fazit

Mobilfunk/Internet: Licht und Schatten dicht beieinander

Wie nahezu alle Geräte der unteren Preisklassen unterstützt das Asus Zenfone 3 Max zwei SIM-Karten. Allerdings handelt es sich dabei um einen Hybrid-Slot. Das bedeutet, entweder eine zweite SIM-Karte oder eine microSD-Speicherkarte. Lediglich SIM Nummer 1 kann sich in LTE-Netze einbuchen, SIM Nummer 2 ist auf GPRS/EDGE durch den verbauten Mediatek-Prozessor beschränkt. Im Gegensatz zu einigen anderen Dual-SIM-Modellen ist man auf beiden SIM-Karten gleichzeitig erreichbar, da im Asus Zenfone 3 Max die Unterstützung für das sogenannte Dual-Standy eingebaut ist. Telefonieren und auf der anderen SIM-Karte das mobile Internet nutzen ist damit kein Problem. Verwaltet werden die beiden eingelegten SIM-Karten in den Android-Einstellungen. Man kann festlegen, welche SIM-Karte der Standard für ausgehende Anrufe und mobile Daten sein soll, mehr nicht. Asus Zenfone 3 Max Test Echtes Dual-SIM plus microSD-Speicherkarte gibt es nicht im Zenfone 3 Max
Foto: teltarif.de
Die Gesprächsqualität selbst kann man als mittelprächtig umschreiben. Auf beiden SIM-Karten ist das Zenfone 3 Max manchmal etwas zu leise und mit hörbaren Hintergrundrauschen behaftet, wobei SIM Nummer 1 durch die LTE-Technik etwas besser klingt. Der Lautsprecher für Telefonate könnte stellenweise kräftiger und auch klarer sein. HD Voice im Netz der Telekom wird nicht unterstützt und das Mikrofon ist auch nicht gerade gut, was sich in einer blechernen Stimme bei dem Gesprächspartner äußert. Ein sehr ähnliches Bild bietet die Freisprechfunktion, wobei hier die Stimme des Gesprächspartners durch den mickrigen Lautsprecher nochmals abgewertet wird. Telefonieren ist mit dem Asus Zenfone 3 Max kein großes Vergnügen, erfüllt aber kurz gesagt seinen Zweck.

Ins Netz geht es wie bereits erwähnt per LTE nur mit der ersten SIM-Karte. Unterstützt werden bis zu 150 MBit/s, das Modem unterstützt dabei auch das LTE-Band 20 mit 800 MHz in Deutschland. WLAN unterstützt das Zenfone 3 Max nur im Singleband-Modus mit 2,4 GHz, da der Standard 802.11a sowie 802.11ac fehlt. Im 802.11n-Modus wird lediglich 2,4 GHz vom WLAN-Chip unterstützt. Mittels WiFi Direct lassen sich größere Daten schnell mit anderen Geräten austauschen. Einzig mit Samsung-Smartphones gibt es Probleme, was auf eine unterschiedliche Implementierung der beiden Hersteller zurückzuführen ist. Daten selbst werden per WLAN im Schnitt mit gut 31 bis 32 MBit/s heruntergeladen, während der Upload im Schnitt bei 30 MBit/s liegt.

Kamera: Es geht besser

Mit 13 Megapixel reiht sich das Asus Zenfone 3 Max in die Riege der üblichen Smartphone-Kameras ein. Obwohl Asus mit PixelMaster eine eigene Technologie zur Verbesserung von Fotos entwickelt hat, enttäuscht das Ergebnis auf dem Zenfone 3 Max. Ist das Sonnenlicht nicht mehr optimal, neigt die Kamera-Software schnell zu einer Unterbelichtung. Das führt zu dunklen Bildbereichen, denen es an Schärfe und Details fehlt. So sind mitunter Objekte in dunklen Bereichen weniger stark ausgeprägt und neigen zu einem schemenhaften Etwas. Dies zeigt sich gut beim Fotografieren bei einer schwachen Lichtquelle. Oder die Software schlägt ins genaue Gegenteil über und hellt einzelne Bildbereiche zu stark auf. Es kommt tatsächlich darauf an, auf welche Stelle des Bildes man fokussiert. Was jedoch am meisten stört, ist das Gefühl, dass fast alle Aufnahmen eine Art leichten Grauschleier beziehungsweise milchigen Dunst aufweisen. Immerhin ist der Auslöser angenehm fix. Auf Wunsch kann man die Funktionen der Lautstärke-Tasten in den Optionen anpassen. So lässt sich unter anderem der digitale Zoom verwenden oder die Lautstärke-Tasten als Auslöser. Asus Zenfone 3 Max Test Die Kamera sieht nach mehr aus als sie leisten kann
Foto: teltarif.de

Ab Werk nimmt die Kamera Fotos mit 10 Megapixel im 16:9-Format auf. Die vollen 13 Megapixel stehen erst im 4:3-Bildformat zur Verfügung, dass über die Einstellungen aktiviert wird. Interessant wird es bei dem Kamera-Modus Superauflösung: In der Theorie nimmt das Asus Zenfone 3 Max bei diesem Modus vier Einzelfotos auf und setzt diese zu einem einzigen Bild wieder zusammen. Dadurch will Asus Bilddetails stärker hervorheben, beziehungsweise allgemein verbessern. Bei unserem Kamera-Test hatte der Modus allerdings nicht funktioniert und speicherte Fotos ohne sichtbare Verbesserung ab. Der Modus "Schwaches Licht" wiederum reduziert die Auflösung künstlich auf 2 Megapixel, was eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit für den Sensor und damit bessere Nachtaufnahmen nach sich ziehen soll. Erkauft wird sich das mit starker Artefaktbildung bei Nachtfotos und starkem Bildrauschen. Asus Zenfone 3 Max Test So schaut die Asus PixelMaster Kamera-App aus
Screenshots: teltarif.de
Videos werden mit 1080 mal 1920 Pixel bei 30 Frames/Sekunde aufgezeichnet. Hier zeigt sich die Kamera des Asus Zenfone 3 Max von ihrer besseren Seite. Schärfe, Details und Belichtung wirken runder und natürlicher, verglichen mit den Fotoeigenschaften. Auch Pixelbrei bei größeren Flächen wird effektiv vermieden. Selbst das Fokussieren geht erfreulich flott von der Hand. Dass es sich um einen einfachen Sensor handelt, zeigt sich bei schnellen Kameraschwenks: Bildverzerrungen, die nicht zu übersehen sind. Für Selfies steht eine 5 Megapixel auflösende Kamera zur Verfügung, die mit Beauty-Modus, HDR-Option, einem speziellen Low-Light-Modus und diversen Effekten aufwarten kann. Ist genügend natürliches Licht vorhanden, gelingen ganz passable Selfies mit ausreichend Schärfe und Ausleuchtung. Unter Kunstlicht stellt sich sehr schnell ein sichtbares Bildrauschen ein und Farben lassen in ihrer Intensität nach.

Akku: Ein kleiner Dauerläufer

Das Aushängeschild ist zweifelsohne der mit 4100 mAh vergleichsweise sehr große Akku. Mit diesem hält das Asus Zenfone 3 Max tatsächlich sehr lange durch. In unserem synthetischen Akku-Benchmark erreicht das Asus Zenfone 3 Max gut 7 Stunden und 15 Minuten im Dauerbetrieb. Zum Teil liegt das an der verbauten Stromsparenden Technik bei Display und Prozessor. Jedenfalls sind zwei bis drei Tage - ohne an die Steckdose zu müssen - realistisch, trotz täglicher Nutzung für Musikhören per Bluetooth-Headset, Chatten mit diversen Messenger, Surfen im Netz und so weiter. Beschränkt man sich auf das Nötigste ohne Streaming, sind sogar bis zu vier Tage kein Ding der Unmöglichkeit. Allerdings verliert ein Smartphone dann seine Berechtigung und ein einfaches Handy tut es auch. Asus Zenfone 3 Max Test Trotz riesigem Akku ist das Zenfone 3 Max erstaunlich dünn
Foto: teltarif.de
Schnelllade-Technologien unterstützt das Asus Zenfone 3 Max in unserer Konfiguration nicht, weswegen ein komplettes Aufladen des 4100-mAh-Akkus mehr als zwei Stunden in Anspruch nimmt. Wird das Gerät auch noch aktiv genutzt, steigt die Zeit auf bis zu vier Stunden und mehr an. Praktisch ist hingegen die Möglichkeit, über die PowerMaster-App den Powerbank-Modus zu aktivieren. Ein passender USB-Adapter liegt dem Android-Smartphone in der Verpackung bei, um andere Geräte per USB-Kabel zum Aufladen anzuschließen. Asus Zenfone 3 Max Test Asus Zenfone 3 Max mit dem üblichen Startbildschirm
Foto: teltarif.de

Fazit: Nur in einer Disziplin spitzenmäßig

Asus wirbt für das Zenfone 3 Max mit einer enormen Akkuausdauer, was das Smartphone auch mit bis zu drei Tagen in unserem Test einhalten kann. Abseits der Kernkompetenz hat Asus allerdings an einigen Stellen den Rotstift bei der Ausstattung angesetzt, was sich negativ bemerkbar macht. Die Kamera ist für Schnappschüsse nur bedingt geeignet, die Leistung des Prozessors lässt zu wünschen übrig und Android ist mit nicht deinstallierbarer Bloatware vollgestopft. Funktionen, wie der Powerbank-Modus zum Aufladen anderer Geräte oder die tolle Verarbeitung und der vergleichsweise sehr große Speicher, bilden nur bedingt ein Gegenstück zu den Nachteilen. Wer nicht nur auf eine besonders lange Akkulaufzeit Wert legt, wird mit dem kleinen Modell des Asus Zenfone 3 Max höchstwahrscheinlich nur schwer glücklich.


Logo teltarif.de Asus ZenFone 3 Max

Gesamtwertung von teltarif.de
Asus Zenfone 3 Max (ZC520TL)

PRO
  • Viel Speicher und RAM für die Preisklasse
  • Helles Display
  • Wertiges und stabiles Metallgehäuse
  • USB-OTG-Adapter gehört zum Lieferumfang
CONTRA
  • Geringe Prozessorleistung
  • Viel nicht deinstallierbare Bloatware
  • Zu verspielte Optik
  • Sicherheitspatch-Level und Android veraltet
  • Fotos mit leichtem Milchschleier
  • Kamera-App neigt zum Unter-/Überbelichten
Testzeitpunkt:
05/2017
Asus Zenfone 3 Max (ZC520TL)
Testurteil
befriedigend (2,8)

Einzelwertung Asus Zenfone 3 Max (ZC520TL)

Asus ZenFone 3 Max
Gesamtwertung
befriedigend (2,8)
63 %
  • Gehäuse / Verarbeitung 8/10
    • Material 8/10
    • Haptik 9/10
    • Verarbeitung Gehäuse 8/10
  • Display 7/10
    • Touchscreen 7/10
    • Helligkeit 9/10
    • Pixeldichte 2/10
    • Blickwinkelstabilität 8/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 10/10
    • Kontrast 7/10
  • Leistung 4/10
    • RAM 7/10
    • Benchmark 3DMark 0/10
    • Benchmark Geekbench 3/10
    • Benchmark Geekbench Single -
    • Benchmark Geekbench Multi -
    • Benchmark Browsertest 6/10
    • Benchmark Antutu -
  • Software 8/10
    • Aktualität 9/10
    • Vorinstallierte Apps 2/10
  • Internet 7/10
    • WLAN 3/10
    • LTE 9/10
    • LTE Geschwindigkeit 6/10
    • 3G 10/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 7/10
    • Dual-SIM -
  • Telefonie 6/10
    • Sprachqualität 6/10
    • Lautstärke 6/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 5/10
  • Schnittstellen / Sensoren 8/10
    • USB-Standard 6/10
    • NFC 0/10
    • Navigation 9/10
    • Bluetooth 8/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Iris-Scanner 0/10
    • Gesichtserkennung -
  • Speicher 6/10
    • Größe 7/10
    • SD-Slot vorhanden 5/10
  • Akku 8/10
    • Laufzeit (Benchmark) 10/10
    • Wechselbar 0/10
    • Induktion 0/10
    • Schnellladen 0/10
  • Kamera 5/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 6/10
    • Bildqualität dunkel 5/10
    • Bildstabilisator 0/10
    • Blende 0/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 7/10
    • Bildqualität dunkel 5/10
    • Kameraanzahl -
    • Video 7/10
    • Handling 7/10
  • Bonus
    • -
alles ausklappen
Gesamtwertung 63 %
befriedigend (2,8)

Mehr zum Thema Test