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Astro Slide 5G: "Nokia Communi­ca­tor" mit 5G im Hands-On

Seit Ende vergan­genen Jahres ist mit dem Astro Slide 5G das erste 5G-Smart­phone mit physi­scher Tastatur verfügbar. Wir haben das Gerät einem Hands-On-Test unter­zogen.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet

Vor drei Jahren haben wir erst­mals über das Astra Slide 5G von Planet Compu­ters berichtet. Ein Jahr später haben wir erneut über das neue Android-Smart­phone geschrieben, das ähnlich wie ein Nokia Commu­nicator aussieht. Das Gerät sollte über eine Indie­gogo-Kampagne finan­ziert werden. Das Geld war längst zusammen. Doch vom Astro Slide 5G war nichts zu sehen.

Inter­essenten, die sich an der Finan­zie­rung betei­ligt hatten, fürch­teten bereits, für ihr Geld nie eine Gegen­leis­tung zu sehen. Ende vergan­genen Jahres wurde das Smart­phone schließ­lich doch noch auf den Markt gebracht. Jetzt präsen­tierte der Hersteller das Produkt im Rahmen des Show­stop­pers-Events auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barce­lona. So hatten wir die Möglich­keit, uns das Astro Slide 5G einmal genauer anzu­sehen.

Schwerer Brocken mit echter Tastatur

Astro Slide 5G mit beleuchteter Tastatur Astro Slide 5G mit beleuchteter Tastatur
Foto: teltarif.de

Planet Astro Slide 5G

Das Gerät ist 172,4 mal 76,5 mal 18,7 Milli­meter groß und 325 Gramm schwer. Vor allem die Dicke ist heut­zutage unge­wohnt, während das Gewicht durchaus noch in Ordnung ist. Die Tastatur "verschwindet" unter dem 6,39 Zoll großen AMOLED-Display, das eine Auflö­sung von 1080 mal 2340 Pixel bietet. Im einge­klappten Zustand kann das Astro Slide 5G als ganz normales, wenn auch etwas dick gera­tenes Touch­screen-Handy genutzt werden.

Die Beson­der­heit des Tele­fons ist der Slide-Mecha­nismus. Klappt man das Gerät aus, so steht eine physi­sche Tastatur für die Text­ein­gabe zur Verfü­gung. Das Smart­phone wirkt dann wie ein Note­book im Mini-Format - ähnlich wie früher ein Nokia Commu­nicator. Das ist heut­zutage ein sehr seltenes Feature bei aktu­ellen Smart­phones. Dabei ist eine echte Tastatur für die produk­tive Arbeit mit dem Mobil­telefon "Gold wert". Slider-bedingt ist das Smartphone etwas dicker Slider-bedingt ist das Smartphone etwas dicker
Foto: teltarif.de
Die Tasten sind recht groß und haben einen guten Druck­punkt. Für den deut­schen Markt bietet Planet Compu­ters das Astro Solide 5G auch mit QWERTZ-Tastatur anstelle eines in englisch­spra­chigen Ländern übli­chen QWERTY-Keyboards an. Das dürfte derzeit einzig­artig sein. Der Mitbe­werber Unihertz, der eben­falls noch Smart­phones mit Hard­ware-Tastatur anbietet, verkauft seine Hand­helds grund­sätz­lich mit QWERTY-Tastatur.

Unter­stüt­zung für 5G

Ein weiteres Allein­stel­lungs­merkmal bei Smart­phones mit echter Tastatur ist die Unter­stüt­zung des 5G-Mobil­funk­stan­dards. Die Unihertz-Geräte sind auf LTE beschränkt. Leider konnten wir im kurzen Test auf der Messe nicht heraus­finden, wie sich das Astro Slide 5G bei der Nutzung des mobilen Internet-Zugangs schlägt.

Das Gerät ist gut verar­beitet, der Slider-Mecha­nismus hinter­lässt einen soliden Eindruck und auch unser Eindruck vom Display war im kurzen Test gut. Farben werden kräftig und dennoch natur­getreu darge­stellt. Das Betriebs­system läuft flüssig. Dies­bezüg­lich hat uns das Unihertz Titan Slim als direkter Konkur­rent schlechter gefallen, das sich bei der Bedie­nung hin und wieder eine Gedenk­sekunde gönnt. Das Gerät kann in zugeklapptem Zustand als herkömmliches Touchscreen-Handy genutzt werden Das Gerät kann in zugeklapptem Zustand als herkömmliches Touchscreen-Handy genutzt werden
Foto: teltarif.de
Doch auch das Astro Slide 5G hat Schat­ten­seiten. Das beginnt damit, dass das Gerät bereits vor drei Jahren projek­tiert wurde. Das zeigt sich daran, dass es beispiels­weise noch keine eSIM an Bord hat. Immerhin lassen sich zwei physi­sche SIM-Karten parallel verwenden. Mit einem Verkaufs­preis von knapp 950 Euro ist das Tastatur-Handy auch alles andere als ein Schnäpp­chen.

Veral­tetes Betriebs­system

Das Smart­phone basiert auf einem MediaTek-Octa-Core-Prozessor, dem 8 GB Arbeits­spei­cher zur Seite stehen. Intern stehen 128 GB Spei­cher­platz zur Verfü­gung. Reicht das nicht aus, so können microSD-Spei­cher­karten zur Erwei­terung genutzt werden. Als Betriebs­system kommt noch Android 11 zum Einsatz. Das ist ein No Go für ein Smart­phone, das Ende 2022 auf den Markt kam und annä­hernd 1000 Euro kostet. Rückseite mit Kamera Rückseite mit Kamera
Foto: teltarif.de
Planet Compu­ters erklärte auf Nach­frage, der Hersteller habe die Möglich­keit, ein Update auf Android 12 anzu­bieten. Die Vertreter des Unter­neh­mens auf dem Messe­stand wollten aber nicht so recht mit der Sprache heraus­rücken, ob die Kunden mit einem Update aus das dann immer noch veral­tete Betriebs­system rechnen können.

Offenbar ist es einfa­cher, ein neues Smart­phone zu entwi­ckeln und auf den Markt zu bringen. Am Stand von Planet Compu­ters wurde nämlich bereits ein neuer Hand­held mit Hard­ware-Tastatur in Aussicht gestellt. Aller­dings könne es noch bis ins nächste Jahr dauern, bis das Mobil­telefon vorge­stellt und verkauft wird.

In einem Ratgeber haben wir über Smart­phones mit physi­scher Tastatur berichtet.

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