Sicherheitsrisiko: Android-Tastatur "ai.type" macht Ärger
Die Android-Tastatur "ai.type" sorgt gerade für Unmut
(c) dpa
Mehr oder weniger regelmäßig kommt es bei
Drittanbieter-Tastaturen für Android-Smartphones zu
Sicherheitsproblemen. Aktuell stehen Malware-Vorwürfe gegen die
millionenfach installierte Tastatur-Anwendung "ai.type" im Raum,
berichtet die "Computerbild" (online) unter Berufung auf das
Mobiltechnologie-Unternehmen Upstream
[Link entfernt]
.
Die Firma hatte bemerkt, dass die Tastatur etwa in Ländern wie Brasilien oder Ägypten für heimliche, vom Nutzer nicht gewünschte Downloads verantwortlich war, andere Anwendungen imitierte, im Hintergrund Klicks bei Anzeigen generierte oder selbst Werbung schaltete. Wegen dieser malwarehaften Umtriebe rät die "Computerbild" Nutzern, "ai.type" schleunigst zu deinstallieren.
Sicherheitsprobleme bereits 2017
Die Android-Tastatur "ai.type" sorgt gerade für Unmut
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Bereits Ende 2017 gab es ein gravierendes Sicherheitsproblem mit
"ai.type". Damals war die technische Infrastruktur des Entwicklers
betroffen. Fast 600 GB an Daten aus Tastatureingaben der Nutzer
waren wegen einer falsch konfigurierten Datenbank auf dem Server für
jedermann frei zugänglich. Darunter fanden sich auch private und
sensible Informationen wie Telefonnummern oder Web-Suchbegriffe - und
in Einzelfällen sogar E-Mail-Adressen mit Passwörtern.
Da die Tastatur-App an einer sensiblen Stelle im System sitzt und quasi jede Eingabe liest, sollte man genau prüfen, ob man dem Entwickler vertraut, wenn man eine solche Anwendung installiert, rät das Verbraucherschutzportal Mobilsicher.de.
Privatsphärefreundliche Alternativen
Als privatsphärefreundliche Tastaturen empfehlenswert seien etwa die quelloffenen und kostenlosen Apps Anysoftkeyboard oder Hacker's Keyboard. Wichtig: Erst die neue Tastatur installieren, danach die alte deaktivieren oder deinstallieren.
Die Google-Tastatur Gboard, die etwa auf Pixel-Smartphones installiert ist, hat Zugriff auf die Kontakte des Nutzers und auf das Internet - sie könnte also auch Daten an Google versenden, erklärt Mobilsicher.de.
Nicht zu verwechseln ist sie mit der Android-Tastatur (AOSP), die sonst standardmäßig auf Android-Smartphones vorinstalliert ist. Sie hat den Experten zufolge keine Verbindung ins Internet.
Das Google-Konto ist die Zentrale für alle Dienste, die der Internet-Riese anbietet - auch für die Nutzung von Android-Smartphones. Wer nicht alle seine Daten wahllos preisgeben möchte, sollte sich unbedingt mit dessen Privacy-Einstellungen befassen. Wie das funktioniert, lesen Sie in einem Sicherheitsratgeber zum Thema Android-Datenschutz.