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T-Mobile G1: Hohe Handy-Rechnungen durch unbemerkte SMS

Mobilfunker überarbeitet bereits problematische MyFaves-Applikation
Von Björn Brodersen

Das erste Handy mit dem Google-Betriebssystem Android, das T-Mobile G1, sollte nicht ohne Weiteres außerhalb des Netzes von T-Mobile betrieben werden. Nachdem wir vor knapp vier Wochen darüber berichten mussten, dass das im Oktober vergangenen Jahres in den USA auf den Markt gekommene Android-Handy auch im Ausland ständig auf das Internet zugreift und so hohe Daten-Roaming-Kosten verursachen kann, erweist sich auch die SMS-Funktion als potenzielle Kostenfalle. Laut einem Bericht des australischen Magazins APC erhielten jetzt mehrere Besitzer eines in den USA gekauften G1-Smartphones hohe Telefonrechnungen, weil ihr Gerät beständig und unbemerkt SMS-Mitteilungen an eine voreingestellte Rufnummer von T-Mobile USA sendete.

In welchen Abständen die Kurznachrichten vom T-Mobile G1 abgesandt wurden, ist nicht bekannt. Dem Bericht zufolge liefen auf diese Weise aber bei einem Nutzer des Smartphones 1 329 kostenpflichtige Auslands-SMS-Mitteilungen auf. Im Netz von T-Mobile USA sind solche Mitteilungen kostenfrei. Verantwortlich für die Kostenfalle im Ausland soll die Community-Applikation MyFaves von T-Mobile sein, die in der Original-Firmware des G1 enthalten ist. APC empfiehlt betroffenen Nutzern als einzige Lösung, nach einem Jailbreak eine andere Firmware auf das Smartphone zu spielen.

Wie von teltarif.de bereits im vergangenen November beschrieben, besteht diese Kostenfalle nicht nur beim T-Mobile G1 sondern auch bei anderen MyFaves-Handys, wenn sie mit einer SIM-Karte eines anderen Mobilfunkanbieters betrieben werden. T-Mobile arbeitet nach eigenen Angaben bereits an einer Lösung, die den Versand kostenpflichtiger und ungewollter SMS-Nachrichten von MyFaves-Handys verhindert. Noch Anfang dieses Jahres soll die Lösung zur Verfügung stehen.

In Deutschland will T-Mobile das Smartphone spätestens im März zur CeBIT 2009 exklusiv in den Handel bringen (wir berichteten), bis dahin steht hoffentlich auch die angekündigte Überarbeitung der MyFaves-Applikation. Der Netzbetreiber hat noch nicht verraten, mit welchen Tarifen und zu welchen Verkaufspreisen das Google-Handy erhältlich sein wird. In tariflicher Hinsicht dürfen die Kunden ähnliche Preismodelle wie beim Apple iPhone erwarten.

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