lohnt sich

Mobiles Internet: PDA-Seiten helfen Kosten sparen

Datenverbrauch im Vergleich bedeutend geringer
Von Ralf Trautmann

Im "normalen Internet" per Breitband-Zugang sind die Zeiten weitestgehend vorbei, in denen der Nutzer auf sein verbrauchtes Datenvolumen achten musste: Die Unternehmen bieten ihre Surf-Angebote in aller Regel mit Flatrate an. Im mobilen Internet ist das anders. Flatrates sind auf Grund hoher Kosten die Ausnahme und zudem in der Regel mit einer Daten-Drossel ausgestattet: Ab 5 oder 10 GB wird die Übertragungsgeschwindigkeit auf GPRS-Niveau gesenkt, so dass klassisches Modem-Feeling aufkommt. Wem die Pauschale zu teuer ist, kann ein Datenpaket buchen, das mit sehr unterschiedlichen Inklusiv-Volumina erhältlich ist, oder by-Call surfen: Dies ist bei einigen Anbietern moderat tarifiert (24 Cent pro MB), bei anderen Unternehmen allerdings horrend teuer.

Spezielle Internet-Seiten für Handys, PDAs und Smartphones haben daher allgemein den Vorteil, dass sie für die Nutzung unterwegs optimiert sind (oder sein sollten): Nicht nur durch ein Format, das der Darstellung auf einem kleinen Bildschirm angepasst ist, sondern vor allem auch hinsichtlich des Daten-Verbrauchs. Weniger Daten verursachen in der Folge (je nach Tarif) weniger Kosten, zudem bauen sich Seiten schneller auf. Mittlerweile sind zwar viele Handys mit UMTS ausgerüstet, andere Geräte jedoch zum Beispiel "nur" mit EDGE und wenn der Netzbetreiber dieses (am jeweiligen Ort) nicht unterstützt, wird ebenfalls mit GPRS-Geschwindigkeit gesurft.

Wie viel Daten verbrauchen mobile Seiten?

Doch wie viel Daten werden im mobilen Internet verbraucht, sprich, wie viele Seiten können zum Beispiel mit einem Inklusivvolumen von 100 MB, 300 MB oder 5 GB angesurft werden? In der Praxis verbrauchen PDA-optimierte Seiten in der Regel tatsächlich deutlich weniger Daten als klassische WWW-Seiten: Die "normale" Startseite der Financial Times Deutschland zum Beispiel hat eine Größe von rund 1 MB, in der mobilen Version jedoch von nur 15 kB. Ohne passenden Datentarif könnten hier bei versehentlichem Eingeben der klassischen WWW-Adresse in einem by-call-Angebot auf einen Schlag rund 9 Euro anfallen, wäre seitens des Anbieters nicht ein Schutz eingebaut: Die FTD bietet wie zahlreiche andere große Webseiten eine automatische Erkennung mobiler Endgeräte. Wenn der klassische Internet-Link eingegeben wurde, erfolgt eine automatische Weiterleitung zur Mobil-Variante.

Bei bestimmten Anwendungen kann dagegen per se von einem hohen Datenverbrauch auch in der PDA-Version ausgegangen werden: Die wohl führende Video-Seite YouTube zum Beispiel erinnert den Surfer bei Nutzung der mobilen Variante zu Recht: "YouTube für Handys ist eine datenintensive Anwendung. Wir empfehlen dir, bei deinem Mobilfunkanbieter auf einen Tarif mit unbegrenztem Datenvolumen umzusteigen, um zusätzliche Kosten zu vermeiden." Hintergrund: Videos sind auch nach einer Optimierung, anders als Bilder, für eine Nutzung per mobilem Endgerät noch verhältnismäßig groß, ein Video mit einer Länge von einigen Minuten frisst schnell mehrere Megabyte. Somit gilt es neben den anfallenden Datenkosten natürlich auch auf eine ausreichend schnelle Anbindung zu beachten.

Eine weitere Möglichkeit um Datenkosten zu sparen ist die Nutzung eines alternativen Browsers anstatt der von Haus aus "eingebauten" Variante: Wird der Opera Mini verwendet, werden die Daten mittels eines Proxy-Servers übertragen, der diese vorab komprimiert. Abseits des Kostenvorteils führt dies zu einer noch schnelleren Darstellung, die vor allem bei einer sehr langsamen Anbindung spürbar wird.

Vergleich klassische Webseite und mobiles Pendant

Name Mobil "Klassisch"
Amazon 10 369
Bild 43 1220
Ebay 5 241
FAZ 27 373
GMX 35 208
Google 8 25
Spiegel 78 676
Tagesschau 6 376
teltarif 14 120
web.de 37 200
Angaben als Mittelwert in Kilobyte.
Beispielhaft haben wir verschiedenen Start-Seiten großer Internet-Angebote hinsichtlich des Datenverbrauchs zwischen klassischer und mobiler Version miteinander verglichen. Es zeigt sich, dass die Größenverhältnisse zwar variieren, die mobile Version aber einen bedeutend geringeren Datenverbrauch hat.

Für ältere Handys oder Einsteigergeräte gibt es bei einzelnen Anbietern, so auch bei teltarif, eine WAP-1.x-Version der Internetseite: Dieser "alte" Standard ist gekennzeichnet durch seine schwarz-weiße Darstellung und in der Regel sehr klein gehaltene Content-Angebote (bei teltarif zum Beispiel lediglich 1 kB). Optisch nicht sehr ansprechend, aber für einige Nutzer leider die einzige Wahl, wenn sie denn ins mobile Internet wollen.

Surfen auf optimierten Seiten lohnt sich

Die Nutzung einer für mobile Endgeräte optimierten Webseite lohnt sich in aller Regel, da sich der Datenbrauch in den meisten Fällen doch erheblich vom Original-Angebot unterscheidet. Hier wird nicht nur Geld oder Inklusivvolumen gespart, auch hinsichtlich der Optik und der Geschwindigkeit des Seitenaufbaus sind die mobilen Varianten bei der Nutzung am Handy oder PDA stark im Vorteil.

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