Mobile Payment

Mobile Bezahldienste: Neue Hoffnung auf Erfolg?

Near Field Communication könnte einen einheitlichen Standard bringen
Von Marc Kessler

Mit dem Handy kann man heute nicht nur telefonieren, sondern auch bargeldlos einkaufen, Geld versenden oder empfangen. Mobile Bezahldienste, auch unter dem Label M-Payment oder Mobile Payment geführt, haben es in Deutschland allerdings nach wie vor schwer - nur wenige nutzen solche Angebote, Anbieter wie Paybox gingen - auch aufgrund mangelnder Unterstützung durch die Netzbetreiber - schon vor Jahren pleite.

Dennoch kann mobiles Zahlen praktisch sein: So können Beträge in Internetshops oder bei Dienstleistern per Handy bezahlt oder auch Prepaid-Karten aufgeladen werden.

Derzeit kostenlos: Luupay

Einer dieser Anbieter ist das norwegische Unternehmen Luupay, das eine deutsche Zweigstelle in Frankfurt/Main unterhält. Nach erfolgter Registrierung mit Handynummer sowie Konto- oder Kreditkartendaten oder alternativ nach vorheriger Überweisung auf das Kundenkonto kann per einfacher SMS an die Luupay-Kurzwahl Geld versandt werden. Bedingung dafür ist jedoch, dass der Empfänger mit seiner Handynummer ebenfalls bei Luupay registriert ist. Eine SMS sieht dann für den Fall einer 10-Euro-Überweisung zum Beispiel so aus: "ZAHLE ANNEMARIE 10" - die fiktive Benutzerin Annemarie würde dann über die eingegangene Zahlung sofort informiert werden. Die Aufladung von Prepaid-Karten funktioniert nach dem selben Prinzip.

Für den schnellen Transfer privater Summen mag Luupay Vorteile bieten, Problem ist allerdings die geringe Verbreitung des Dienstes: Nur wenige Händler unterstützen bislang die Zahlung per Luupay, und auch bei den Prepaid-Anbietern fehlt noch eine flächendeckende Verfügbarkeit. Bislang arbeiten immerhin E-Plus, freenetMobile oder Debitel mit dem mobilen Bezahldienst zusammen. Wohl auch aufgrund der geringen Verbreitung nimmt Luupay derzeit für keine seiner Dienstleistungen eine Gebühr - einzig für die SMS fallen die üblichen Kosten der Anbieter an.

Moneybookers nimmt 50 Cent Gebühr pro Vorgang

Ähnlich wie Luupay funktioniert auch der Handy-Bezahldienst des britischen Unternehmens Moneybookers [Link entfernt] . Hier muss jedoch stets ein automatisierter Dienst auf einer 0180-5-Nummer angerufen werden, bei dem man sich mit Handynummer und vorab festgelegter PIN identifiziert. Anschließend kann Geld an eine Empfänger-Handynummer versendet werden. Sollte der Empfänger noch nicht bei Moneybookers registriert sein, kann er über das Geld erst nach erfolgter Registrierung verfügen. Anders als bei Luupay muss das virtuelle Moneybookers-Konto vor einer Zahlung zwingend aufgeladen werden - entweder per Überweisung oder Kreditkartenzahlung. Erst danach kann Geld versendet werden.

Pro Transaktion verlangt Moneybookers 50 Cent Gebühren, für den Handy-Anruf auf die 0180-5-Nummer fallen noch einmal Extra-Gebühren an, die sich bei den Netzbetreibern um die 50-70 Cent pro Minute bewegen. Im Gegensatz zu Luupay steht bei Moneybookers bei eventuellen Problemen allerdings kein deutsches Callcenter zur Verfügung. Hier muss entweder auf den E-Mail-Support ausgewichen, ein Fax an eine deutsche 0180-5-Nummer geschickt oder gleich das britische Callcenter angerufen werden.

Starttermin von PayPal Mobile in Deutschland noch unklar

Der mobile Ableger der eBay-Tochter PayPal, Paypal Mobile, soll bald in Deutschland starten. Mit PayPal Mobile können Kunden, die bereits ein PayPal-Konto besitzen, ihre Zahlungsvorgänge mobil mit Hilfe ihres Handys abwickeln. Dies ist per SMS, Sonderrufnummer oder über das mobile Internet möglich. Hierbei wird - ähnlich wie beim in Deutschland Pleite gegangenen, aber in Österreich nach wie vor erfolgreichen Dienst Paybox - der Kunde sofort automatisiert zurückgerufen und muss die Zahlung per PIN bestätigen.

Vorteil: Wer bereits ein PayPal-Konto besitzt, kann dieses künftig auch für mobile Bezahlvorgänge nutzen - zum Beispiel bei eBay. Zudem hat PayPal eine große Verbreitung im europäischen und nordamerikanischen Raum, wodurch Zahlungen mittlerweile bei einer Vielzahl von Onlineshops vorgenommen werden können. Wann PayPal Mobile in Deutschland genau angeboten wird, steht derzeit noch nicht fest.

Auf der nächsten Seite erfahren Sie mehr über das brandneue Bezahlsystem von Vodafone und o2 sowie das potentielle Zukunftssystem Near Field Communication (NFC).

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