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DSL-Zugang in bislang unversorgten Regionen

Regionale Anbieter ermöglichen Breitband-Internet mit Spezialtechnik
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Der DSL-Netzausbau bei der Deutschen Telekom schreitet weiter voran und auch Vollanschlüsse alternativer Netzbetreiber sind in immer mehr Regionen verfügbar. Dennoch gibt es nach wie vor weiße Flecken auf der Landkarte. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen wird es auf absehbare Zeit keinen flächendeckenden DSL-Netzausbau geben.

Die Telekom führte zwar bereits Tests mit so genannten DSL-Extendern durch, mit denen Breitband-Internet in einer Entfernung von mehr als zehn Kilometern von der Vermittlungsstelle angeboten werden könnte. Aus Kostengründen wird die Technik aber bislang nicht weiter eingesetzt.

Alternative Komplettanbieter versorgen noch deutlich weniger Kleinstädte und Gemeinden. Dort wo die Einwohnerzahl zu klein und die Wirtschaftlichkeit ungewiss ist, sind die Kunden, die einen Festnetz-Anschluss suchen, nach wie vor auf die Telekom angewiesen. Diese wiederum verweist auf dem Land auch heute noch oft auf ihr DSL-über-Satellit-Angebot, das nicht jeder nutzen kann, da eine Satellitenempfangsanlage oft nicht installiert werden darf.

LongReach-DSL in NRW, Hessen und Baden-Württemberg

In einigen Gegenden gibt es noch weitere Alternativen. Dazu gehören das Internet über das TV-Kabel, WiMAX, UMTS und HSDPA oder auch DSL mit spezieller Technik. Bereits seit Ende 2005 betreiben regionale Telekommunikationsunternehmen wie MTKom in Hofheim am Taunus und SoftCom in Düren so genannte LongReach-DSL-Anschlüsse.

Nach eigenen Angaben konnten die Unternehmen in den versorgen Regionen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg bislang rund 4 500 Kunden für ihre Komplettanschlüsse gewinnen, die zwar etwas teurer als ein herkömmlicher Telefon- plus DSL-Anschluss sind, dafür aber Breitband-Internet inklusive Flatrate auch in Gebieten ermöglichen, in denen herkömmliches DSL nicht möglich wäre.

Wer LongReach-DSL entwickelt hat, wollte MTKom auf Anfrage von teltarif.de nicht verraten. Man habe aber selbst zusammen mit Partnern die Entwicklung in Auftrag gegeben. Die Netzbetreiber mieten bei der Telekom herkömmliches Kupfer-Kabel an, nutzen aber im Gegensatz zu den Mitbewerbern spezielle Hardware sowohl auf der Vermittlungsseite, als auch beim Endkunden. Ferner werde das komplette zur Verfügung stehende Frequenzspektrum genutzt, wie MTKom gegenüber teltarif.de erläuterte.

So werden Bandbreiten von bis 2 MBit/s im Downstream in von anderen Netzbetreibern nicht versorgten Regionen erreicht. Naturgemäß nehme die Bandbreite ab, je weiter man sich von der Vermittlungsstelle entfernt befinde. SoftCom, das LongReach-DSL im Raum Düren anbietet, garantiert 1 MBit/s im Downstream, bei MTKom gibt es auch Anschlüsse mit lediglich 512 kBit/s - immerhin mehr, als UMTS ohne HSDPA-Erweiterung bietet.